Länderausschuss Deutschland-Polen
Deutsch-Polnisches Segelcamp 2012
Nachdem die polnische Sektion des Länderausschusses Deutschland-Polen in den letzten sechs Jahren jeweils ein Segelcamp in Masuren ausgerichtet hatte, war 2012 die deutsche Sektion Gastgeber. Ich hatte die Freude, einer der polnischen Teilnehmer sein zu können. Ziel des Camps war die Völkerverständigung junger Deutscher und Polen. Wir trafen uns Ende Juli in Berlin: Fünf Deutsche und sechs Polen. Das gegenseitige Kennenlernen begann mit einer Einladung der Rotarier am Wannsee. Ein hervorragender Einstieg. Am nächsten Tag besichtigten wir Berlin: Westberlin und einen Teil Ostberlins – Ostberlin gefiel mir viel besser.
Anschließend ging es nach Ueckermünde, wo uns eine Yacht mit 22 Metern Länge erwartete. Die „Wappen von Ueckermünde“ hat 14 Kojen. Für die meisten war es die erste Fahrt mit einem Boot dieser Größe: Wir waren sehr beeindruckt. Nach der ersten Nacht an Bord im Hafen führten uns die Skipperin Daniela Gollatz und Georg Führer vom Rotary Club Ueckermünde-Pasewalk als Steuermann und Martin Doller vom Rotary Club Parchim als Begleiter über die Yacht, zeigten uns die Ausrüstung und legten unseren Aufgabenbereich fest, gemeinsam stimmten wir den Reiseplan ab.
Auslaufen aus Ueckermünde durch das Stettiner Haff in die Ostsee. Jeden Morgen setzten wir Segel, und schon ging es los – bis zum späten Nachmittag oder Abend. Nach dem Einholen der Segel machten wir in einem Hafen fest. Oft gab es schwache Winde, doch gab es auch Tage mit einer Windstärke von sieben Beaufort.
Während unserer Fahrt konnten wir einige deutsche Inseln anlaufen, und ich werde die schönen Landschaften lange im Gedächtnis behalten. Auch das polnische Swinemünde besuchten wir. Die Zeit verging viel zu schnell, und schon bald war die Zeit zum Abschiednehmen gekommen, für uns alle ein trauriger Augenblick, da wir uns sehr angefreundet haben. Jedem Teilnehmer hat das Camp Nützliches gebracht: Wir konnten unsere deutschen und englischen Sprachkenntnisse verbessern, Schwächen bekämpfen, das Zusammenleben in der Gruppe, die Toleranz und die Akzeptanz für andere Menschen lernen. Es war eine gute Gelegenheit zur Völkerverständigung der polnischen und deutschen Jugend – Vertreter der jungen Generation zweier Völker, deren gemeinsame Geschichte nicht immer problemlos und auf Rosen gebettet war. Das Camp hat deutlich gezeigt, dass wir, unabhängig von unserem Geburtsland und der Muttersprache, gleich sind. Meine Erinnerungen an das Camp sind positiv und sehr angenehm.