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Editorial

Das ewig junge Spiel

Editorial - Das ewig junge Spiel
© Jessine Hein/Illustratoren

René Nehring über die Facetten des Fußballs und mehr

01.06.2018

Fußball ist weit mehr als eine Sportart. Mit seinem Kampf um den Ball, dem Streben nach Siegen und dem Ertragen von Niederlagen, mit seinen ausgefeilten Taktiken und archaischen Schlachten, den strengen Regeln und Regelbrüchen, Legenden und Hymnen sowie vor allem mit seinen großen Helden und tragischen Figuren ist der Fußball ein Abbild unseres Lebens. In den Stadien werden Identitäten geprägt und Mythen geschaffen; und von nicht wenigen Fans wird der Rasensport gar zur Ersatzreligion verklärt.
Der Fußball führt Länder und Kontinente ebenso zusammen wie die Angehörigen verschiedener Schichten und Klassen. Zumal bei den großen Turnieren. Wenn in wenigen Tagen in Russland das erste Spiel der Weltmeisterschaft angepfiffen wird, werden Investmentbanker in den Finanzmetropolen ebenso vor den Bildschirmen sitzen wie die Straßenkinder in den Slums und Favelas dieser Welt. Nicht ohne Grund gilt der Fußball als eines der letzten gemeinsamen Lagerfeuer einer zunehmend in Individuen zerfallenden Gesellschaft.
Seit Generationen widmen sich Dichter und Philosophen der Faszination des Spiels, streiten die Fachleute in den Stadien und in den heimischen Fernsehsesseln über das jeweils letzte Drama oder – fast noch wichtiger – das nächste. Und doch ist noch lange nicht alles über den Fußball gesagt: Zu komplex ist die Jagd von zweiundzwanzig Akteuren nach dem Ball und zu dynamisch der Wandel, den jede neue Generation von Spielern und Trainern mit sich bringt. Mehr dazu lesen Sie in den Beiträgen im aktuellen Magazin.

Dass ein Jahr schnell vorübergeht, ist eine Binsenweisheit. Dennoch sind rotarische Amtsträger immer wieder überrascht, wie schnell „ihre“ zwölf Monate als Präsident oder Governor vorbei sind. Allzu oft sind ambitionierte, langfristig angelegte Projekte mit dem nächsten 30. Juni schon wieder zu Ende – vor allem dann, wenn die Nachfolger eigene Ideen verwirklichen wollen. Aus diesem Grunde hat der Deutsche Governorrat für sich das „Stafetten-Prinzip“ eingeführt, bei dem die/der aus dem Amt scheidende Vorsitzende noch zwei weitere Jahre im Innovationsausschuss mitwirkt und so das gewonnene Wissen gesichert bleibt. Mehr zur aktuellen Arbeit des Governorrats lesen Sie im Juni-Magazin, wo u.a. die scheidende Vorsitzende Dorothée Strunz eine Bilanz ihrer Amtszeit zieht.

Wie international ist Rotary hierzulande eigentlich? Blickt man auf die Beteiligung an globalen Projekten, kommt schnell Ernüchterung auf. Ein weiterer Indikator sind die Kontaktverhältnisse zwischen einheimischen und ausländischen Clubs. Doch auch hier sind die Zahlen ernüchternd.
Dabei zeigen die Beiträge im aktuellen Heft beispielhaft, dass Clubpartnerschaften den beteiligten Freunden nicht nur wunderbare Erlebnisse bringen, sondern durch gemeinsame Projekte auch dem Gemeinwohl dienen können.

Es grüßt Sie herzlichst Ihr

 

René Nehring
Chefredakteur