Im Fokus: Gelungene Integration
Gekommen, um zu bleiben
Als Inbound kam Sebastian Jose Lameda Vivas aus San Cristóbal in Venezuela seinerzeit nach Deutschland.
Genau gesagt nach Dortmund. Im April 2020 wurde der sympathische Austauschschüler 18 Jahre alt. Schon damals war klar, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Venezuela würde zurückkehren können. Denn die Situation in Venezuela ist aufgrund der Pandemie äußerst prekär.
Zudem leidet Sebastian unter Diabetes Typ 1 und eine Versorgung mit Medikamenten in der Heimat ist nicht gewährleistet. In Abstimmung mit dem Präsidenten des RC Dortmund-Neutor Walter Wilgeroth kamen die
Clubfreunde Thomas Dewner und Thomas Franke (beide RC Dortmund-Neutor) zu dem Schluss, dass sie den Jungen unter diesen Umständen nicht zurückschicken können. Am Geburtstag des Inbounds entwickelten sie gemeinsam mit ihren Frauen eine Idee, wie sie Sebastian den weiteren Aufenthalt und eine Ausbildung in Deutschland ermöglichen können. Beide Familien waren beziehungsweise sind Gastfamilien des Jungen.
Sebastians Familie in Venezuela betreibt ein kleines Restaurant und Kochen ist seine große Leidenschaft. Da lag die Idee zu einer Kochausbildung nahe. Nach überzeugenden Probearbeiten beim Dortmunder Restaurant Overkamp kam die rotarische Betreiberfamilie Overkamp (RC Dortmund-Hörde; Rotarier in zweiter Generation) zu dem Schluss, Sebastian einen Ausbildungsplatz anzubieten.
Zur weiteren Unterbringung haben sich die Clubfreunde mit Sebastian darauf verständigt, ihm ein eigenständiges Apartment in Dortmund bereitzustellen. Die Kosten hierfür werden zum Großteil über die Ausbildungsvergütung abgedeckt. Weitere finanzielle Mittel kommen von Sebastians Eltern und anteilig auch vom RC Dortmund-Neutor. Auch der Distrikt hat seine Hilfe angeboten.
Sebastian hat aufgrund der Vorerkrankung seine Covid-Impfung bereits erhalten. Ganz besonders dankbar darüber sind seine Eltern, denn die Lage in Venezuela hat sich durch die politischen Entwicklungen in Kolumbien weiter verschlechtert.
Aktuell poliert Sebastian sein Deutsch auf, um auch für die Berufsschule bestens gewappnet zu sein. Sebastian ist bei der Ausbildung mit Fleiß und Freude dabei und dankbar für die Möglichkeiten, die ihm hier geboten werden. Das motiviert auch den Club, ihn nach Kräften zu unterstützen.