https://rotary.de/gesellschaft/im-amt-angekommen-a-12181.html
RDG

Im Amt angekommen

RDG - Im Amt angekommen
Thomas Süßmeir setzt auf persönliche Kontakte und den Ausbau von Netzwerken. © Andreas Teichmann Fotografie

Seit gut 100 Tagen ist Thomas Süßmeir Vorstandsvorsitzender des Rotary Deutschland Gemeindienst e.V. (RDG). Er hat die Zeit dazu genutzt, bestehende Netzwerke zu mobilisieren

02.03.2018

Herr Süßmeir, wie beurteilen Sie Ihre Entscheidung, sich für das Amt des Vorsitzenden von RDG zur Verfügung gestellt zu haben?
Das war ein Startschuss, für mich zum Teil völlig neue rotarische Themenfelder anzugehen. Zum Beispiel musste ich mich in die Besonderheiten des deutschen Spendenrechts im Zusammenspiel mit der Internationalität von Rotary einarbeiten. Auch die vielen Themenfelder rund um die rotarische Spendenverwaltung waren zu erkunden. Unterstützt haben mich dabei der bisherige RDG-Vorsitzende Sybe Visser wie auch die Büroleiterin, Renate Renker. RDG fungiert quasi als Bindeglied zwischen der Rotary Foundation und den deutschen Clubs.

Neben der Klärung von steuerlichen und Strukturfragen liegt eine der Hauptaufgaben in der Projektberatung. RDG betreut pro Jahr rund 2350 Projekte der deutschen Rotary Clubs. Damit Projektarbeit erfolgreich verläuft, sind gute Kommunikation und persönliche Kontakte wichtig, die im Bedarfsfall auch mal kurze Wege bedeuten. Hierfür möchte ich die Kontakte innerhalb von Rotary wie auch die bereits bestehenden Strukturen der Fördermöglichkeiten und Zusammenarbeit mit anderen Organisationen weiter ausbauen.

Was haben Sie bisher dafür unternommen?
Gleich Ende November hatten wir zwei Vertreter des RI-Führungsstabs aus Chicago nach Düsseldorf eingeladen: Lori O. Carlson überwacht als Chief Financial Officer (CFO) und General Manager die Finanzen von RI und der Rotary Foundation. Begleitet wurde sie von Eric Schmelling, dem Chief Philantropy Officer (CPO) von RI. Er leitet den Bereich der Spendenwerbung für die Rotary Foundation. Mir war es wichtig, diese beiden Gegenüber, zu deren Mitarbeitern das RDG-Büro praktisch täglich Kontakt hat, auch persönlich kennenzulernen. So lässt sich viel einfacher über gegenseitige Erwartungen sprechen. Diskutiert haben wir Fragen der Zusammenarbeit sowie eine mögliche wechselseitige Unterstützung.

So soll für die RDG-Mitarbeiterinnen im Bereich der Global-Grant-Projekte ein direkter Zugriff auf Verwaltungsprogramme der Foundation möglich werden, um die Rotarier noch besser zu unterstützen. Carlson hob auch hervor, dass die Foundation ein großes Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat. So galt eine weitere wichtige Kontaktaufnahme dem BMZ. Hierfür habe ich den Leiter des Referats 110, Ministerialrat Dr. Andreas Foerster, und sein Team besucht. Hierbei wurde deutlich, dass sich die Bündelung der Projekte über RDG sehr gut bewährt hat. Gleichzeitig hob Foerster die positiven Auswirkungen der rotarischen Vorort-Struktur in den Projektländern hervor.

Dass darüber hinaus Rotary einen breiten Fächer beruflicher Expertise wie auch gut vernetzte Persönlichkeiten bieten kann, ist für Projekte von Nutzen. Zum Beispiel können bei der Bedarfsanalyse Kontakte zu Meinungsträgern vor Ort hergestellt werden. Letztendlich ist es für alle Organisationen wichtig, dass eine Überwachung der Aktivitäten und Fortschritte stattfindet. Und das funktioniert eben nur mit Partnerschaften vor Ort. Hier werden wir die Chancen der Kooperation weiter ausloten.

Welche Impulse liefern Sie als „Neuer“ für das erfahrene RDG-Team?
Die Ergebnisse aus den Gesprächen haben wir im Büro dazu genutzt, zukünftige Anforderungen an den Service von RDG abzuleiten. Diese sollen dann noch in geeigneter Art und Weise an den Wünschen und Anforderungen der Clubs und Distrikte gespiegelt werden. Voraussetzung für neue Entwicklungen ist aber erstmal, dass RDG mit seinem Beratungsangebot besser von den Rotary Clubs in Deutschland wahrgenommen wird. Hierzu veranstalten wir regelmäßig Online- Angebote (sogenannte Webinare) oder wir stellen unser Fachwissen auf Distriktveranstaltungen persönlich zur Verfügung.

Das Gespräch führte Julia Seifert.