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Nobelpreis für "Mr. Beam"
Vor Gratulanten konnte er sich in den vergangenen Tagen kaum retten, auch aus der Runde der rotarischen Freunde: Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger.
Gemeinsam mit den Kollegen Alain Aspect und John Clauser bekam der Quantenphysiker Anton Zeilinger, Mitglied im RC Wien-West, Anfang Oktober 2022 den Nobelpreis für Physik verliehen. Der Wissenschaftler ist Hochschullehrer an der Universität Wien und erhielt die hohe Ehrung für Experimente mit Photonen und den Nachweis von Quantenteleportation. Er gilt als Pionier seines Fachgebiets und wird häufig "Mr. Beam" genannt, da mit seiner Forschung das Beamen von Gegenständen und Prsonen näher gerückt zu sein scheint.
Zeilinger stammt aus Oberösterreich, die Familie zog jedoch schon früh nach Wien. Sein Wissens- und Experimentierdrang führte ihn nach dem Abitur an die Universität Wien, wo er Physik und Mathematik studierte. Seit 1971 beschäftigt Zeilinger sich mit Neutronen und anderen kleinen Teilchen. 1979 wurde er an der TU Wien habilitiert.
Forschen, forschen...
Nach Forschungsstopps in den USA, Frankreich, Australien und Deutschland (unter anderem am Massachusetts Institute of Technology, USA, und an der TU München) wurde er 1990 Universitätsprofessor an der Universität Innsbruck. Dort war er am Institut für Experimentalphysik tätig.
1999 wurde er Professor an der Uni Wien und Vorstand des dortigen Instituts für Experimentalphysik. Später wurde er für einige Jahr als Dekan der Fakultät für Physik berufen. Zudem ist er Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Seit 2004 leitet er das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der ÖAW. Ende 2007 bekam er für seine Arbeit die Isaac-Newton-Medaille des britischen Institute of Physics verliehen. 2014 wurde er zudem in die National Academy of Sciences (NAS, USA) aufgenommen.
"Mr. Beam"
Fachleute sprechen von bahnbrechenden Experimenten Zeilingers, vor allem zur Quantenteleportation, teilweise auch als körperloser Transport bezeichnet. Wegen dieser Experimente trägt er inzwischen den Spitznamen „Mr. Beam“ und galt schon einige Zeit als Anwärter auf den Nobelpreis.
Die von dem Wissenschaftler untersuchten Phänomene werden vermutlich die Grundlagen künftiger Techniken sein wie Quantencomputer, Quantenkommunikation und Teleportation. Doch davon will Zeilinger häufig nichts wissen. Er forsche auch an wenig nutzbaren Sachen, weil ihn seine Neugier nicht loslasse. Jegliche nutzbare Erkenntnis sei sozusagen ein Nebeneffekt.
Wie sehr der Physikprofessor seine Gesprächspartner beeindruckt, lesen Sie in diesem ZEIT-Artikel.
Die Neue Zürcher Zeitung schreibt hier über den Nobelpreisträger.
Einen älteren Rotary-Magazin-Artikel über Zeilinger finden Sie hier: www.rotary.de/a2502