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Aktuell

Ohne Plastik und CO2

Aktuell - Ohne Plastik und CO<sub>2</sub>
Am 22. Juni hieß es: Greening Rotary Events - Be Plastic-free, offset Carbon and More! Die Environmental Sustainabilty Rotary Action Group (ESRAG) hatte zum Gespräch geladen. © ESRAG (alle Fotos)

Breakout Sessions vertieften bei früheren Conventions wichtige Zukunftsthemen. Diesmal auch - über Zoom. Zum Beispiel zu ökologischen Fragen, Müll im Meer und dem CO2-Fußabdruck.

23.06.2020

Rotary grüner machen – das war die Idee für eine der Breakout Sessions der Conventions am 22. Juni 2020. Die Environmental Sustainability Rotary Action Group ESRAG hatte dazu eingeladen, um die Teilnehmer der Convention davon zu überzeugen, stärker auf Umwelt und ökologisches Handeln zu achten oder sogar zugunsten ökologisch sinnvoller Veränderungen aktiv zu werden.

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Auch Holger Knaack, RI-Präsident 2020/21, unterstützt die Ziele des ESRAG und fördert Rotaracter und Rotarier, die aktiv werden, berichtete Vic Grosjean von der ESRAG.

Die ESRAG-Vertreter aus aller Welt präsentierten einen Überblick, wo besonders viel CO2 und Müll in jedermanns Leben anfällt, ebenso wie Ideen, was jeder mit kleinen Schritten ändern kann. So regten sie zum Beispiel Greening Actions an, wo Rotarier Plastikflaschen sammeln und der Wiederverwertung zuführen könnten. Effekt: je nach Größe des Events bis zu 20.000 Euro. Auch die Inititative End Plastic Soup, bei der Plastik und andere Abfälle aus Flüssen, Seen und Meeren gefischt werden sollen, wurde als Aktionsfeld angeführt.

Fußabdruck verkleinern

Vic Grosjean von der ESRAG führte zudem vor Augen, wie groß der „Carbon Footprint“, also der persönliche Kohlendioxid-Verbrauch jedes Einzelnen werden kann – angesichts von Flügen, intensiver Autonutzung und massivem Konsum ressourcenverschwendender Produkte. Sein Anfang für ein Umdenken: die Vier-Fragen-Probe, die zu neuen Einsichten führen könne.

Die Aktionsgruppe machte deutlich: Schon kleine Änderungen können enorme Auswirkungen auf die Umwelt haben. „Grow your club, attract younger people, try to change your behaviour step by step“, war sein Tipp. Zwar könne es zunächst etwas teurer werden, umweltgerecht zu agieren, doch der Gesamteffekt sei umso größer, wenn man sich zu Beginn eines Projekts bereits die Frage stelle: Sind die rotarischen Aktionen vielleicht ein Teil des (Umwelt-) Problems? Doch jeder könne lokale Produkte kaufen, wiederverwendbare Utensilien nutzen und häufiger auf online umsteigen, um CO2 zu sparen.

Auch Essen und Trinken sollten stärker in den Fokus gestellt werden, rieten die Initiatoren der Breakout Session. Lokal gekauftes Gemüse senke den CO2-Verbrauch und weniger Verpacktes sorge für kleinere Müllberge.

Auch Reisen und Transporte standen im Fokus. Es gelte, häufiger darauf zu achten, wie Hotels wirtschafteten, ob sie einen Gruppentransport ermöglichten, umweltverträgliche Produkte und Reinigungsmöglichkeiten nutzten etc. Auch der Wechsel zu Online sei hilfreich. E-Tickets müsse man nicht mehr ausdrucken, Informationen könnten via iPad oder Smartphone von überallher eingeholt werden.

Wen es interessiert, wie groß der eigene CO2-Fußabdruck ist, der konnte in der Session von einer App erfahren, mit der Einsparmöglichkeiten für Kohlendioxid zu identifizieren sind. Gleichzeitig bietet sie die Chance zu lernen, was man besser machen kann – um quasi echte „environmental fitness - Umweltfitness“ zu erwerben.

footprintapp.org oder Infos über www.esrag.org/green-events

Wer einen Emissionsausgleich anstrebt, sollte zunächst ausrechnen, um welche Mengen an Kohlendioxid es im eigenen Leben geht - und sich selbst damit zu sensibilisieren, riet Clari Nolet von der ESRAG. Sie regte auch an, in Rotary-Aktionen und -Events zu investieren, die ökologisch von Belang sind. Ein Fonds der Aktionsgruppe unterstützt zum Beispiel rotarische Bau-, Energie-, Solar- oder Windprojekte.

Die Gruppe hat auch die zunehmende Zerstörung der Umwelt durch Difluorchlormethan im Blick. Zusammen mit der Umweltorganisation Tradewater soll dagegen angegangen werden.

Handbuch für "grüneres" Verhalten

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Die ESRAG zeigte: Jeder kann etwas tun...

Für mögliche Aktivitäten aller Rotarier, die sich „grüner“ verhalten wollen, will die ESRAG in Kürze ein Green Events Handbook herausbringen. Sie warb jedoch darum, zudem in Clubs und Freundeskreisen über das Thema zu informieren, Ziele zu definieren und vielleicht sogar ein kleines Detail pro Event zu ändern.

Hilfreich könnte dabei die Position eines Environmental Chair in jedem Club sein. Er könnte ein Auge auf ökologische Belange haben und auch die Entwicklung des verursachten Mülls im Blick behalten. Unabhängig davon kann natürlich jeder Rotarier die Aktionsgruppe ESRAG unterstützen, die den Topic Ökologie und Müllvermeidung in Zukunft als weiteren rotarischen Schwerpunkt definieren will.

Jeder kann aktiv werden

In der Fragerunde kam das Gespräch auf die Aktionen Plastic-Free Oceans und End Plastic Soup, die von den Aktivisten unterstützt werden. Aus dem Publikum der Session kam dazu der Hinweis: "Plastic is not the problem – it’s the way we manage it." In diesem Sinne baten die ESRAG-Initiatoren, bei jedem Spaziergang herumliegenden Müll einzusammeln – jeder könne etwas tun. Aktionen wie diese würden zudem in der Clean Swell App gesammelt.

Klar wurde allen: Es geht darum, alte Verhaltensmuster zu ändern und mehr Bewusstsein für die Umwelt zu schaffen - so wie eine Aktion, die Benzin-sparende Öfen in Uganda finanziert und verteilt. Oder ein Baumprojekt, mit dem der Abtrag wichtigen Ackerbodens gestoppt wird.

Wer mehr Informationen braucht, kann die ESRAG anschreiben. Sie vermittelt fachkundige Experten zu diesen Themen. Für Aktionen sind auch Grants möglich. Es spreche auch nichts gegen eine direkte Mitarbeit von engagierten Rotariern und Rotaraactern, warben die ESRAG-Akteure in der Breakout Session. Für alle Interessenten: Die Aktionsgruppe stellt sich in Booth 722 des virtuellen Houses of Friendship vor.

Mehr Informationen: www.esrag.org/green-events