Philippinen
Rotary wird für Projekte spenden
Seit der Taifun Haiyan am 8. November Teile der Philippinen verwüstete, sind dort laut Angaben von Unicef rund vier Millionen Menschen obdachlos – darunter 1,6 Millionen Kinder. Die Betroffenen erhalten derzeit Hilfe von vielen Nichtregierungsorganisationen. Rotary greift mit Spenden unter die Arme: Die amtierende Governorcrew hatte kurz nach der Katastrophe einen Spendenaufruf lanciert.
ShelterBox zum Beispiel hat einen Monat nach der Katastrophe bereits Hilfe für 6.432 Familien geleistet, und ist eine der wenigen Hilfsorganisationen die bereits entlegene Inseln erreichen konnte. Ein Response Team von 24 Katastrophenhelfern ist vor Ort, das bereits Zelte und wichtige Ausrüstung an Familien verteilt hat. Der Einsatz entspricht bisher einem Spendenaufkommen von 1,9 Mio. Euro. ShelterBox kooperiert vor Ort mit anderen Hilfsorganisationen und der philippinischen, australischen und Britischen Marine und hat sich verpflichtet bis 2014 vor Ort zu bleibe, um die Aufgaben abzuschließen.
Auch Malteser leisten Hilfe
Auch andere NGOs leisten Hilfe. So hat die Nothilfe der Malteser für die Überlebenden des Taifuns „Haiyan“ auf den Philippinen bereits mehrere tausend Menschen auf den besonders betroffenen Inseln Samar und Bantayan erreicht. In den ersten vier Wochen stellten die philippinischen Malteser in Zusammenarbeit mit Malteser International 4.000 Hygiene-, Haushalts- und Nahrungsmittelpakete bereit. Auf Samar sind 800 Zeltplanen für Behelfsunterkünfte verteilt worden. 10 Großraumzelte für die medizinische Versorgung und psychosoziale Unterstützung sind auf beiden Inseln eingerichtet.
„Die Nothilfe geht auch an den Weihnachtstagen weiter, die Menschen brauchen unsere Unterstützung noch jeden Tag“, sagt Ingo Radtke, Generalsekretär von Malteser International, in Köln. Neben die Nothilfe – die Versorgung mit Trinkwasser, Lebensmitteln, medizinischer Versorgung – tritt jetzt bereits der Wiederaufbau. Radtke: „Es geht auch darum, dass die Menschen in Zukunft besser geschützt und versorgt sind, als es bisher der Fall war.“ Die Wasserversorgung und der Betrieb von Sanitäranlagen sollen auch gegen die Zerstörung durch künftige Taifune besser gesichert werden. Experten von Malteser International analysieren die jeweilige örtliche Situation und beraten die Dorfgemeinschaften und Behörden in diesen Fragen.
Nach Einschätzung von Unicef ist die Gefahr von Krankheiten und Mangelernährung im Katastrophengebiet einen Monat nach dem Taifun noch nicht gebannt. Lebensgefährlicher Durchfall, Lungenentzündung, Masern, Tetanus und Dengue-Fieber bedrohen besonders Säuglinge und Kleinkinder, heißt es in einer Mitteilung der Organisation. „Viele arme Familien können ihre Kinder nicht ausreichend ernähren. In den kommenden Wochen muss mit einem Anstieg gefährlicher Mangelernährung gerechnet werden.“
Unterstützung für Kinder
Unicef hat ein spezielles Mikronährstoffpulver für 45.000 Kinder in Notunterkünften bereitgestellt und bringt nahrhafte Erdnusspaste in die betroffenen Gemeinden. Unicef arbeitet zudem daran, die soziale und gesundheitliche Grundversorgung der ärmsten Kinder in den kommenden Wochen und Monaten zu sichern. Darüber hinaus wurden an vielen Orten Wasserleitungen und Pumpen wieder in Betrieb genommen, in Tacloban werden seit vergangener Woche rund 30.000 Kinder gegen Masern geimpft und erhalten Vitamin-A-Tabletten zur Stärkung der Abwehrkräfte. Gleichzeitig setzt Unicef gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation und den philippinischen Behörden die Kühlkette für Impfstoffe in der gesamten betroffenen Region wieder in Gang, um die Impfungen auszuweiten. Hierzu werden Generatoren, Kühlschränke, Kühlboxen und weiteres technisches Gerät im Wert von rund 2,6 Millionen Euro beschafft. Unicef unterstützt erfahrene Hebammen dabei, Schwangere und Neugeborenen gut zu versorgen. Sie wurden mit Instrumenten und Medikamenten ausgestattet.
Die Gemeinden im Katastrophengebiet sollen zudem in den kommenden Wochen in die Lage versetzt werden, 12.000 Kinder mit akuter und schwerer Mangelernährung in den lokalen Gesundheitseinrichtungen zu versorgen. Hierzu stellt Unicef große Mengen Erdnusspaste bereit und schult Personal. Über 190.000 Kinder und schwangere Frauen sollen in den kommenden Monaten mit Zusatznahrung erreicht werden.
Viele Kinder im Katastrophengebiet weisen akute Zeichen von Stress und Trauma auf. Eltern berichten, dass ihre Kinder unruhig sind, weinen und nachts Angst haben. Eltern sind oftmals überlastet und haben keine Zeit für sie, weil sie das normale Leben für ihre Familie wieder in Gang bringen müssen. In verschiedenen Orten wie Tacloban und Ormoc hat Unicef deshalb Kinderzonen in Zelten eingerichtet, in denen die Kinder in einer sicheren Umgebung spielen können. Dort erhalten Kinder auch psychosoziale Unterstützung.
Gefahr von Missbrauch, Ausbeutung und Menschenhandel
Die Gefahr wächst, dass angesichts der schwierigen Lebensumstände Kinder und Jugendliche ausgebeutet oder missbraucht werden. Unicef unterstützt die Behörden dabei, bedrohte Kinder rechtzeitig zu identifizieren und gegen Ausbeutung und Menschenhandel vorzugehen. In Tacloban wurden bereits 100 Polizisten und Mitarbeiter von Kinderschutzeinrichtungen darin geschult, wie sie vermisste Kinder schneller identifizieren und mit Angehörigen zusammen bringen können.
Unicef hilft den Gemeinden, die Schulen nach und nach wieder zu öffnen. 90 Prozent der Schulgebäude sind beschädigt. Viele Schulen dienen noch als Notunterkünfte. Bislang hat Unicef 39 Zelte für Notunterricht aufgebaut. Hier werden schon 7.800 Kinder betreut. Unicef hat auch 375 „Schulen in der Kiste“ mit Schulmaterial für den Notunterricht, 278 Spielekisten sowie spezielle „Kindergartenkisten“ für 23.000 Kinder bereitgestellt.
Der RDG hat folgendes Spendenkonto eingerichtet:
Konto Nr 394 1200 00
BLZ 300 700 10
Verwendungszweck (bitte auswählen):
Entweder Soforthilfe Philippinen, Projekt Nr 0000002473
Oder Wiederaufbauhilfe Philippinen, Projekt Nr 0000002474