Datenschutz
Sicherheitsdiskussion
Rotarys Datenschutzfachleute beraten, was rotarische Clubs und Distrikte tun müssen, wenn neue EU-Regeln in Kraft treten und die Software sich ändert.
Datenschutz bei Rotary? Brauchen wir das? Ist das wichtig? Denken Sie nur an Ihre Mitgliederdaten, die sowohl in RO.CAS gespeichert, als auch im Mitgliederverzeichnis ausgedruckt sind. Was glauben Sie, wer alle diese Daten gerne für Werbezwecke oder ähnliches missbrauchen würde?
Leider ist die Materie für den Laien etwas technisch und formal juristisch. Damit es für den Alltagsgebrauch verständlich und handhabbar ist, haben wir inzwischen in jedem Distrikt einen Datenschutzbeauftragten.
Datenschutz und Software
Seit 2015 sind die Datenschutzbeauftragten der 15 deutschen Distrikte in einem Datenschutzausschuss organisiert. Der Ausschuss stimmt sich bezüglich Datenschutz für die deutschen Distrikte und Clubs ab und beschließt die notwendigen organisatorischen und technischen Regelungen. Alle club- und distriktübergreifenden Maßnahmen werden deutschlandweit einheitlich zentral geregelt. Diese zentralen Regelungen sind alles andere als einfach, da die rotarischen Organisationseinheiten und deren Verbindung nicht trivial sind.
Der Ausschuss hat sich nicht nur mit dem Datenschutzkonzept von RO.CAS und RO.WEB beschäftigt, sondern auch mit weiteren vom Verlag vertriebenen Softwareprodukten, in denen Mitgliederdaten genutzt werden wie
– SEMDA, die in Vorbereitung befindliche Rotary-App,
– SSO, das einheitliche Anmeldeverfahren für rotary.de, RO.CAS, RO.WEB, und die Rotary-App.
Wenn weitere Produkte hinzukommen, werden auch diese datenschutzrechtlich geprüft. Das gibt den rotarischen Mitgliedern Sicherheit hinsichtlich der Behandlung ihrer persönlichen Daten mit diesen Softwareprodukten.
Produkte, die von anderen Seiten Rotariern und Rotary Clubs angeboten werden, werden von den rotarischen Experten im Ausschuss nicht auf Datenschutz und Datensicherheit geprüft. Sie müssen deshalb nicht schlecht und unsicher sein, aber wir wissen es eben nicht. Unsere Bitte: Kaufen Sie nur geprüfte Softwareprodukte!
Der Ausschuss tagt in der Regel im Internet per Webmeeting. Der Rotary Verlag ist regelmäßig mit dabei. Am 10. Februar hat das sechste Treffen dieses Ausschusses bei Bad Neuenahr in den Büroräumen von EE-Solutions stattgefunden, bei dem neun der 15 Distrikt-Datenschutzbeauftragten angereist waren. Die Teilnehmer begrüßten es, dass sie das Softwareunternehmen, das RO.CAS 2 inklusive RO.WEB entwickelt, in einem persönlichen Vor-Ort-Termin kennenlernen konnten.
EU-weit neue Rechtslage
Und jetzt wird es noch technischer: Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine Verordnung der Europäischen Union, mit der die Regeln für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten EU-weit vereinheitlicht werden. In Deutschland ersetzt sie das bisherige Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Die EU-DSGVO ist ab dem 25. Mai 2018 in allen EU-Staaten verbindlich. Bis dahin müssen alle notwendigen Änderungen gegenüber der aktuellen Situation an die neue Rechtslage angepasst sein. Das betrifft auch Rotary.
Der Datenschutzausschuss hat sich in seiner Sitzung am 10. Februar 2017 erstmalig mit der DSGVO und den zu erwartenden Änderungen für Clubs und Distrikte beschäftigt. In der nächsten Sitzung Anfang Juli 2017 soll konkret geklärt werden, was bei Rotary in Deutschland zu tun ist. Die Verordnung gilt – gegebenenfalls mit einigen nationalen Besonderheiten – auch in Österreich.
Der Ausschuss würde eine Zusammenarbeit mit den Freunden in Österreich zu diesem Thema sehr begrüßen.
Informationen: https://de.rotary.de/dgr/intern/Datenschutzdokumente/datenschutz-index.php
Weitere Artikel der Autorin
12/2017
Feuerwehrfahrzeug ist der letzte Baustein
9/2017
Wissen weitergeben