Afrika-Projekt
Starkes Gefühl der Eigenverantwortung
Neun deutsche Rotary Clubs um Pastgovernor Hans-Günter Gellersen (D1850) stellten gemeinsam mit ihrem Partnerclub Nkwazi in Sambia ein Global-Grant-Projekt auf die Beine, das die Lebens- und Erwerbsumstände der Bevölkerung vor Ort wesentlich verbessert.
Zu den wichtigsten Aktivitäten der letzten Monate gehörte die Ausbildung von ehemaligen Wilderern, sowie der Aufkauf von Ernteüberschüssen wie Sojabohnen, Kuhbohnen und Erdnüssen von 11.801 projektunterstützten Landwirten. Außerdem ging es um das Überleben von Gliricidia-Baumsämlingen, das Aufhängen von Bienenstöcken, die Erfassung von GPS-Punkten, die Ernte von Wabenhonig durch geschulte Imkermentoren und die Ernte von Bio-Tomaten.
In Mumbwa in der Republik Sambia südlich des Kongo haben zehn Rotary Clubs aus Deutschland und Afrika um Pastgovernor Hans-Günter Gellersen aus dem Distrikt 1850 mit einem Global Grant der Rotary Foundation 326.000 Dollar investiert und nachhaltige Strukturen vor Ort geschaffen. Neben den Rotary Clubs Bad Bederkesa, Bremerhaven, Bremervörde-Zeven, Cuxhaven, Emden, Großefehn-Wiesmoor, Leer, Nordenham, Oldenburg-Graf Anton Günther und dem Partnerclub Nkwazi war maßgeblich die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBS) beteiligt, die das Projekt mit 100.000 Euro unterstützt. Es ist die dritte namhafte Zuwendung dieser Stiftung. Sie fördert auch andere große Projekte im Distrikt 1850.
Projektziel war dieses Mal die wesentliche Verbesserung der Lebens- und Erwerbsumstände der Bevölkerung des Distriktes Mumbwa. Er ist mit knapp 20.000 Quadratkilometern derzeit der größte Distrikt in der Zentralprovinz Sambia. Insgesamt gab es für die 11.801 registrierten Landwirte 120 Schulungen zur klimagerechten Landwirtschaft. Gleichzeitig wurde durch Aufforstungsmaßnahmen ein nachhaltiger Beitrag zum Umweltschutz in der Region geleistet.
Im Chiefdom (Häuptlingstum) Mulendema wurden 480 Landwirte mit agroforstwirtschaftlichen Betriebsmitteln unterstützt und pflanzten 120 Hektar Gliricidia-Setzlinge. In Chibuluma pflanzten 340 Bauern 85 Limonen-Agroforstsämlinge und in Kabuwebulwe bewirtschafteten 448 Bauern 112 Hektar Agroforstland.
Die gesamte agroforstlich bewirtschaftete Fläche in den drei Chiefdoms beträgt 317 Hektar. 2000 Bücher zum Thema "Besseres Leben" wurden an 550 Bauerngruppen, Gemeinschaftsschulen, Ernährungsgruppen und örtliche Oberhäupter/Frauen verteilt. Außerdem bemühte sich das Team bewusst darum, mit den beteiligten Dorfgemeinschaften weitere Ideen für die Entwicklung der Gemeinden zu entwickeln, um das Wirtschaftswachstum in den ländlichen Gebieten durch integrierte Landwirtschafts- und Waldbewirtschaftungsprogramme in der agrar-ökologischen Landschaft um die Projektgemeinden zu unterstützen. Nach Abschluss der Förderperiode läuft das auf langfristige und nachhaltige Veränderungen angelegte Projekt selbstverwaltet über Genossenschaften, die im Rahmen des Projektes eingerichtet wurden, weiter.
Die Nachhaltigkeit des Mumbwa-Landwirtschaftsprojekts über die Projektlaufzeit hinaus liegt einerseits in der Stärkung der Führungsqualitäten der lokalen Führungskräfte innerhalb der Genossenschaftsstrukturen und andererseits im Zusammenspiel der ausgewählten Wirtschaftsformen beziehungsweise Betätigungsfelder. Dadurch werden die Kooperativen in die Lage versetzt, sich selbst zu verwalten und zu finanzieren, um nachfrageorientierte Dienstleistungen zu unterstützen und Anreize für ihre Mitglieder zu schaffen, sich an die Vorschriften zu halten und weiterhin nachhaltige Landwirtschaft, Landnutzungsinitiativen und Waldbewirtschaftung zu praktizieren.
Das Bienenstockprogramm in Mumbwa hat zu einem Anstieg der Honigproduktion geführt und wird auch in Zukunft einen direkten Beitrag zum Einkommen in den Gemeinden leisten. Die Technologie für den biologischen Tomatenanbau hat eine Alternative zum chemischen Landwirtschaftssystem geschaffen und ökologische Anbaumethoden begünstigt. Das Programm für traditionelle Jäger hat es den Jägern ermöglicht, von ihren illegalen Aktivitäten abzulassen und andere tragfähige Initiativen zur Sicherung des Lebensunterhalts zu ergreifen. Schließlich hat die Unterstützung des Projekts durch die angestoßenen Aktivitäten den 11.801 Kleinbauern geholfen, ein starkes Gefühl der Eigenverantwortung zu entwickeln und verantwortungsbewusste Gemeindevorsteher zu schaffen, die den Umgang mit den Ressourcen in ihrer Gemeinde verbessern und damit zu einer insgesamt nachhaltigeren Entwicklung der Region beitragen.