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Zukunft gestalten, Gemeinschaft stärken

 - Zukunft gestalten, Gemeinschaft stärken
Am Anfang steht die Definition der Themen – direkt aus den Zurufen aus dem Auditorium. © D1850 (alle Fotos)

Eindrücke von der Rotary-Zukunftswerkstatt in D1850

02.06.2025

Am 26. April trafen sich in Oldenburg knapp 50 Rotarier und Rotarierinnen, Rotaracter und Rotaracterinnen sowie Rotexer und Rotexerinnen zur jährlichen "Zukunftswerkstatt" des Distrikts 1850, um im dynamischen Barcamp-Format über einen bunten Strauß an Themen zu diskutieren und neue Impulse zu gewinnen.

Das Besondere an diesem Tagungsformat: Die Themen werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bestimmt. Die Agenda entsteht direkt vor Ort.

Zu Beginn der Veranstaltung hatten alle Teilnehmenden nach einer kurzen Vorstellungsrunde die Möglichkeit, ihnen am Herzen liegende Themen vorzuschlagen. Fanden sich genügend Interessenten für ein Thema, so wurde es kurzerhand einem der drei zur Verfügung stehenden Räume zugeordnet. So entwickelte sich ein vielfältiges Themenspektrum, das die tatsächlichen Interessen der Teilnehmenden widerspiegelte. Insgesamt fanden im Laufe des Tages vier Sitzungsrunden á 45 Minuten statt, während derer sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einem der drei Sitzungsräume versammelten, um so an einer der drei jeweils parallel stattfindenden Diskussionsrunden teilzunehmen. Dies ermöglichte es den Teilnehmenden, in wechselnden Gruppen insgesamt zwölf unterschiedliche Themen intensiv zu diskutieren. Für jede und jeden war thematisch etwas dabei. Es entstanden lebhafte Gespräche, die den Austausch verschiedenster Perspektiven ermöglichten.

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Blick in den Veranstaltungsraum - die Berufsbildende Schule in Oldenburg

Einer der Schwerpunkte der Diskussionen lag auf der Motivation neuer und bestehender Mitglieder. Wie können wir Mitglieder gewinnen und vor allem auch langfristig begeistern? Welche Anreize und Formate sind zeitgemäß und sprechen unterschiedliche Generationen an? Diese und weitere spannende Fragen wurden intensiv beleuchtet, wobei sich aus dem clubübergreifenden Austausch der Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowohl bewährte Konzepte als auch innovative Ideen ergaben. Sämtlichen Ideen gemein war die erkannte Notwendigkeit der Schaffung einer lebendigen, inklusiven und wertschätzenden Atmosphäre.

Ein weiterer Diskussionsstrang widmete sich der Frage: Wie politisch muss/darf Rotary sein? Angesichts einer zunehmend komplexen und polarisierten Welt wurde erörtert, inwieweit sich Rotary zu gesellschaftspolitischen Themen positionieren sollte und darf. Die Meinungen hierzu waren vielfältig und spiegelten auch etwaige unterschiedliche Perspektiven innerhalb der Organisation wider. Hier wurde besonders deutlich, wie wichtig eine offene Diskussion ist. Wie eine Teilnehmerin resümierend feststellte: "Die Bereitschaft, einander zuzuhören und andere Argumente zu erwägen, hat einen echten Austausch ermöglicht." Einigkeit herrschte darüber, dass Rotary seine Werte – Dienstbereitschaft, hohe ethische Grundsätze, Förderung des Weltfriedens und Völkerverständigung – stets im Blick behalten und aktiv vertreten sollte. Die Diskussion zeigte eindrücklich, wie wichtig es ist, sich mit den aktuellen Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Parallel zu diesen spannenden – hier nur exemplarisch dargestellten – Debatten fand eine Schulung der Youth Exchange Officers (YEOs) statt. Ihnen war während des gesamten Tages ein Raum vorbehalten, dessen Thema (Jugenddienst) vorgegeben war. Die Einbeziehung dieses wichtigen Segments der rotarischen Familie bot nicht nur den designierten Betreuern und betreuerinnen des Jugendaustauschprogramms wertvolle Einblicke und praktische Werkzeuge für ihre zukünftige Aufgabe. Es erwies sich auch als eine hervorragende Gelegenheit für alle anderen Teilnehmer und Teinehmerinnen, in die faszinierende Welt des internationalen Jugendaustauschs "hineinzuschnuppern". Die Begeisterung für diese Säule der rotarischen Arbeit war spürbar und unterstrich die Bedeutung des interkulturellen Austauschs für die Förderung von Toleranz und globalem Verständnis.

Die gelungene Kombination aus dem dynamischen Barcamp-Format, thematischen Diskussionen und der YEO-Schulung machte die Rotary-Zukunftswerkstatt D1850 zu einem rundum gelungenen und inspirierenden Ereignis. So wurde der Austausch in den einzelnen Sessions, wie auch in den gemeinsamen Pausen von einem Teilnehmer als "Austausch auf Augenhöhe auch zwischen den verschiedenen Mitgliedern der Familie" bezeichnet. Erneut zeigte sich übrigens auch, dass man für eine angenehme Tagungsatmosphäre nicht zwingend auf ein Hotel als Tagungsort angewiesen ist. Auch Schulen können sich für derartige Veranstaltungen mitunter hervorragend eignen – jedenfalls dann, wenn die Schule in einem ähnlichen Zustand ist, wie die Berufsbildende Schule III in Oldenburg. Auch auf die Kosten hat die Wahl des Veranstaltungsortes natürlich einen Einfluss und auch hier zeigt sich, dass solche Tagungen keine unbändigen Kostenfresser sein müssen: Wie Organisator Robert Taeger verriet, entstanden für die gesamte Veranstaltung inklusive Catering lediglich Kosten in Höhe von 1.300 Euro. Gefehlt hat es trotzdem an nichts.

Die Zukunftswerkstatt hat eindrücklich gezeigt, dass durch offene Gespräche zwischen allen Mitgliedern der rotarischen Familie neue Ideen entstehen können und Synergien genutzt werden können. Der breite Schnitt, sowohl durch das Alter, wie auch durch verschiedene Lebensumstände der Teilnehmenden ermöglichte die Abbildung vieler unterschiedlicher Perspektiven, einen erfrischend direkten und niedrigschwelligen Austausch von best practices aus dem Cluballtag und die Entwicklung neuer Ideen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen können inspirierende Gedanken, neue Pläne, bereichernde Gespräche und die ein oder andere neue rotarische Freundschaft mit in ihren Club tragen. Spätestens damit ist sicher: Die Zukunftswerkstatt war mal wieder ein voller Erfolg!

Wir sehen uns gewiss im nächsten Jahr!