Aktuell
Er ist bei den World Transplant Games ganz vorn dabei

In Dresden treffen sich dieser Tage Sportler, die bereits eine Organtransplantation hinter sich haben – und ihre Spender – zu Weltmeisterschaften.
Vom 17. bis 24. August 2025 begrüßt Dresden Tausende Sportler zu den World Transplant Games. Teilnehmer sind Menschen, die eine Leber, Niere oder ein anderes Organ oder Gewebe transplantiert bekamen. Auch viele, die ein Organ spendeten, sind bei den Wettkämpfen dabei. Die Stadt erwartet bunte, fröhliche und faire Wettkämpfe, die von vielen persönlichen Überlebensgeschichten zeugen – und vielen Menschen großartige Leistungen ermöglichen, die schon fast nicht mehr an das Leben glaubten.

Einer der Spender ist der Inder Anil Srivatsa. Er spendete seinem Bruder vor elf Jahren eine seiner Nieren, damit dieser normal weiterleben kann. Ihm selbst geht es gut, er ist gesund. Aber er findet, es müsste mehr Spender geben. Seither engagiert er sich in diesem Umfeld, wirbt für Organspenden und das Tragen von Spenderausweisen. Vor allem weil er inzwischen weiß, wie wenige Spenderorgane zur Verfügung stehen – weltweit sind es viel weniger, als nötig –, will er mehr tun. Einer seiner Slogans ist: "Kidney donors are sexy – Nierenspenden sind sexy." Gerade in Indien gibt es eine große Voreingenommenheit gegen Organspenden – die will er aufbrechen.
Sportliche Höchstleistungen
Das kann er vor allem auch durch sportliche Leistungen, wie derzeit in Dresden. Denn Anil hält zwei Weltrekorde bei den Transplantierten: im Schlagball-Weitwurf und im 5 km Gehen. Und er hofft natürlich, dass er neben den drei Goldmedaillen, die er bei früheren World Transplant Games errang, auch dieses Jahr ganz vorn mit dabei ist. Sritvatsa tritt in diesem Jahr außerdem im Weitsprung und im Kurz-Triathlon an.
Es sind also intensive Tage, die er bei den Games verbringt. Und natürlich wird er sich mit Betroffenen, Betreuern und Medizinern oder Spendern austauschen. Auch das wird ein Gewinn sein. Denn Anil Srivatsa hat inzwischen längst einen rotarischen Themenclub gegründet: den RC of Organic Donation in Bangalore. Mit den Freunden, die zum Teil aus aller Welt kommen, trifft er sich hybrid. Und fand bereits Nachahmer in vier weiteren Regionen der Erde, wo sich nun Clubs ebenfalls vorrangig dem Thema Organspende und -transplantation widmen.
Außerdem war der engagierte Rotarier Mitgründer einer Rotary Action Group (Action Group for Blood and Organ Donation – ragbloodandorgandonation.org), deren Vorsitzender er aktuell ist und deren 61 Mitglieder mehr als 2000 Interessenten stetig mit Informationen zum Thema versorgen. Die RAG versucht, in Partnerschaft mit Rotary Clubs einzelne Projekte umzusetzen und ist auf dem Weg, unter dem Dach der Rotary Foundation eine eigene Organspende-Foundation auf die Beine zu stellen. Im Moment leitet der Inder bereits eine gemeinnützige Stiftung namens Gift of Life Adventure Foundation, die Menschen eine kostenlose Nierentransplantation ermöglicht.
Konzentration aufs Wesentliche
Anil Srivatsa hat also ein umfangreiches Pensum vor sich – nicht nur in Dresden. Im Moment konzentriert er sich auf die Wettkämpfe. "Wär doch gelacht, wenn ich meine Weltrekorde nicht halten könnte", schmunzelt er.
Mehr Informationen: ragbloodandorgandonation.org