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Tagung des Rotary-Jugendaustauschs setzt neue Akzente

Aktuell - Tagung des Rotary-Jugendaustauschs setzt neue Akzente
© Rotary Jugenddienst (alle Fotos)

In Wiesbaden diskutierten die Jugenddienst-Beauftragten der rotarischen Distrikte über Zukunft und Entwicklungen für den von Rotary geförderten Austausch von Schülern, Lehrlingen und Studenten.

21.03.2024

"Wenn es den Rotary Jugendaustausch nicht gäbe, man müsste ihn gerade heute erfinden.“ Das sagte Helmut Lanfermann,Vorsitzender des Rotary Jugenddienstes Deutschland e.V. (RJD) auf der Jahrestagung des RJD. Einmal jährlich treffen sich alle leitenden Programmverantwortlichen es Rotary-Jugendaustauschs in Deutschland zur Jahrestagung des RJD. Sie fand dieses Mal mit mehr als 70 Teilnehmern am 16. März 2024 in Wiesbaden in den Räumen der Handwerkskammer statt. Organisator war der Rotary Distrikt 1820, der Hessen zwischen Rhein-Main im Süden und Weser im Norden umfasst. Zielsetzung der Tagung war nicht nur der Informationsabgleich zu Neuerungen im Programmablauf, sondern auch der Austausch von Erfahrungen nach der pandemiebedingten Unterbrechung und dem Wiederanlaufen des Programms.

Der von Rotary organisierte und geförderte Austausch gilt als einer der besten seiner Art. Weltweit gelangen jährlich mehr als 8.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren mit den Rotary-Austauschprogrammen in ferne Länder, um dort zur Schule zu gehen und damit fremde Menschen und deren Kultur kennenzulernen.
"Während dieser Zeit lernen die jungen Menschen, wie wichtig es ist, sich über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg verständigen zu können, wie man Probleme auch mit Andersdenkenden gemeinsam lösen kann. Sie erleben dabei in ihrem Alltag Vielfalt gerade nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung", so Kurt Wengenroth. Er ist Vorsitzender (Chairman) für den Jugendaustausch im Rotary Distrikt 1820.

"Jugendliche sind die kostbarste Ressource der Gesellschaft"

Diese Einschätzung teilte der Neurologe Professor Dr. Dieter F. Braus, Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Vitos Eichberg. Er beschrieb in seiner Keynote auf der Tagung die Jugendlichen als kostbarste Ressource der Gesellschaft. Kreativität, die Fähigkeit, Grenzen zu überwinden, die Lust, neue Dinge auszuprobieren und andere Lösungen zu finden, stammten häufig von Menschen im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren. Die Gesellschaft würde jedoch zunehmend älter werden, sie benötige mehr von diesem Innovationspotenzial. Das sei auch der Grund, "warum unsere Pubertierenden ein großes Problem haben", so der Professor. Die jungen Menschen bringen demnach auf verschiedenste Weise ihren Wunsch nach Veränderung zu Ausdruck.

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Immer ein Höhepunkt der Distriktkonferenzen: wenn die Inbounds ihre Nationalflaggen präsentieren.

Die Lust, Veränderungen auszuprobieren und andere Lösungen zu finden als die herkömmlichen, stellt auch die maßgebliche Triebfeder für die Jugendlichen dar, die sich bei Rotary für ein Auslandsjahr bewerben. Rotary sorgt dabei zwar für die Schulplätze und die sichere Unterbringung in Gastfamilien, die jungen Menschen müssten aber die wichtigsten Herausforderungen selbst meistern: "Sie müssen lernen, wie es ist, sich in einer anderen Kultur zurechtzufinden. Sie erkennen, wie schwer es sein kann, eine zusätzliche Fremdsprache zu lernen. Aber sie erleben auch, dass es gelingt, sich mit entsprechender Offenheit und Selbstvertrauen in sehr kurzer Zeit zu integrieren sowie Wertschätzung zu genießen. Die Jugendlichen lernen, dass man Probleme sehr gut auch gemeinsam mit Andersdenkenden lösen kann, und erleben in ihrem Alltag Vielfalt als eine Bereicherung", stellte Kurt Wengenroth dar. 

"Dieser charakterliche Reifeprozess führt zur Entwicklung von reiferen, offeneren Persönlichkeiten. In einer Zeit, in der Abgrenzung vom Fremden hoffähig gemacht werden soll, kann diese Persönlichkeitsentwicklung nicht hoch genug eingeschätzt und bewertet werden. Das ist die eigentliche Qualität des Rotary-Jugendaustauschs, und darauf kann Rotary mehr als stolz sein", ist Helmut Lanfermann überzeugt.

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Claudia Sprakel