https://rotary.de/gesellschaft/taiwan-taiwan-a-11418.html
Austauschschüler

Taiwan???? Taiwan!!!!

Austauschschüler - Taiwan???? Taiwan!!!!
Ein herzliches Willkommen am Flughafen von der Gastfamilie © privat (alle Fotos)

Mattis Hartmann ist gerade erst ein paar Tage zurück aus seinem Austauschjahr - und möchte sofort auch andere begeistern.

09.10.2017

Hier einige Ausschnitte aus seinem Bericht:

Ein Austauschjahr mit vielfältigen Erfahrungen und vielen Eindrücken - das hatte ich mir schon lange gewünscht. Im Sommer 2016 sollte es konkret werden. Ich musste eine Vorbewerbung schreiben, um in meinem örtlichen Rotary Club für das Auslandsjahr zugelassen zu werden. Es hat persönliche Gespräche mit meinem Jugenddienstleiter gegeben, auch mit meiner Familie.

In einer Datenbank musste ich  meine drei Wunschländer angeben, die zu dem Zeitpunk noch Chile, Ecuador und Brasilien hießen. Ich fuhr kurz darauf zum ersten Outboundseminar nach Detmold. Dort haben wir Vorträge von Rebounds gehört. Es gab zu viele Bewerbungen für meine Wunschländer und ich habe mich noch einmal ganz neu orientiert. Ein Rebound hat besonders faszinierend über Taiwan berichtet und mich begeistert, sodass ich das Gefühl hatte: "Da muss ich hin!"

Am spannendsten war die Vorstellung für mich, ein Land mit einer völlig fremden Kultur kennenzulernen. Grundkenntnisse in Chinesisch habe ich schon vorher gelernt. Die wahrscheinlich wichtigste Vorbereitung, wie sich später herausstellte…

Abreise und Ankunft

Am 21. 08. 2016 ging meine Reise nach Taiwan los. Ich bin zusammen mit allen deutschen Austauschschülern,
die nach Taiwan wollten, von Frankfurt nach Taipeh geflogen.

Es war schön, „die Deutschen“ wiederzusehen, die ich bereits auf einem Vorbereitungsseminar für Taiwan kennengelernt hatte. Die ganz große Aufregung kam bei der Landung, ich wurde von einem grossen kreischenden Komitee von Taiwanern begrüßt. Und mit einer langen Foto-Session mit vielen Leuten.

Familienleben

Ich war der erste Austauschschüler in meiner Gastfamilie, daher war es für alle eine neue Erfahrung. Ich hatte drei Gastgeschwister, einen älteren Bruder, Pin Zi (品⾃) und zwei Schwestern - eine jüngere, Pin Xing (品⾏) und eine ältere, Pin Ge (品各). Doch trotzdem war ich die meiste Zeit alleine mit meiner Mutter zu Hause. Mein Bruder (25) wohnt zwar noch zu Hause, hat aber ein eigenes Restaurant, indem er jeden Tag ab 15 Uhr bis in die Nacht arbeitete. Am Wochenende war er ausserdem auch noch als Lehrer in einer Nachhilfeschule tätig.

Meine grosse Gastschwester (28) lebt seit Jahren in Frankreich, weil sie professionelle Pianistin ist. Wir haben uns dennoch super verstanden! Meine kleine Schwester war zur gleichen Zeit wie ich Austauschschülerin in Finnland. Mein Gastvater ist Arzt, er war daher auch oft nicht zu Hause. Meine Gastmutter engagierte sich freiwillig in Schulen. Sie war meine engste Bezugsperson in der Familie.

Ich kann sagen, dass meine Familie der wichtigste Teil meines Austausches war. Dort habe ich die Sprache gelernt und mich zu Hause gefühlt.

Schule und Alltag

Ich war dreimal die Woche bis 16 Uhr in der Schule und zweimal bis 17 Uhr, also war die Schule ein besonders grosser Teil meines Jahres, zudem war sie noch eine Stunde von meinem Zuhause entfernt. Ich habe mich da
aber sehr wohlgefühlt, weil ich mich super mit meinen Mitschülern verstanden habe.

Mattis Hartmann, Mattis, Hartmann, Austausch, Austauschschüler, Taiwan, Taipeh, Inbound
Matis in seiner Klassen mit den Schulfreunden

Die Fächer waren ziemlich vergleichbar mit den deutschen, doch ein paar Unterschiede gab es. So hatten wir zum Beispiel Militärunterricht, in dem wir gelernt haben, wie man richtig marschiert oder wie man eine Waffe säubert. Ich war in einer Englischklasse, also hatten wir viel Englischunterricht. Meine Mitschüler konnten auch relativ gut Englisch sprechen, was man von vielen Taiwanern nicht behaupten kann.

Freunde

Mit den Jungs haben wir uns häufig zum Basketball getroffen und mit den Mädchen war ich oft in der Stadt unterwegs. Zum Abschied habe ich von ihnen ganz viele persönliche und selbstgemachte Geschenke bekommen, wie Fotobücher und Karten.

Weil meine Mitschüler eher selten Zeit hatten, hatte ich auch viele Austauschschüler-Freunde. Alleine in Taipeh waren 150 und in näherer Umgebung weitere. So waren wir oft am Strand oder haben kleinere Städte und Sehenswürdigkeiten besucht.

Sport

Sport ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, daher habe ich mich auch in Taiwan auf die Suche gemacht…und
gefunden! Ich habe Kendo (japanischer Kampfsport) gemacht und Fussball gespielt. Ungewöhnlich: Es hat länger als gewöhnlich gedauert, die Kendo-Ausrüstung für mich fertigzustellen, da sie extra gross (1,97 m Körpergröße) sein musste. ;-)

Fussball ist in Taiwan nicht sehr verbreitet. Mein dänischer Trainer, Johnni Nielsen, hat den FC Vikings Taiwan aufgebaut, meinen Club. Das Training fand sonntags statt, weil viele Mitspieler in der Woche keine Zeit haben. Ein besonderes Highlight war die Mannschaftsfahrt nach Kambodscha, wo wir gegen die U15-Nationalmannschaft von Kambodscha gespielt haben.

Rotary

Rotary hat natürlich das ganze Jahr über eine grosse Rolle gespielt. Wir hatten monatliche Kulturklassen, in denen wir einen Tag mit allen Austauschschülern meines Distriktes einen bestimmten Ort in oder in der Nähe von Taipeh besichtigt haben. Zudem hat Rotary uns den Sprachunterricht in einer Universität bezahlt, der jeden Dienstag und
Donnerstag jeweils drei Stunden stattfand.

Mattis Hartmann, Mattis, Hartmann, Austausch, Austauschschüler, Taiwan, Taipeh, Inbound
Mit den anderen Austauschschülern traf sich Mattis regelmäßig.

Ich habe jeden Monat einmal beim Meeting meines Clubs teilgenommen und einen kurzen, etwa fünfminütigen Vortrag über ein bestimmtes Thema gehalten. Ich war ausserdem dreimal in einem anderen Rotaryclub. Zudem habe ich die Möglichkeit genutzt, zwei Berichte in der Distriktzeitung zu schreiben.

Fazit: Was hat mir das Jahr gebracht?

Neben 12 kg zusätzlichen Gewicht hat mir das Jahr ganz viele unbeschreiblich tolle und unvergessliche Erfahrungen und Momente gebracht. Ich habe eine neue Sprache gelernt, eine ganz neue Kultur kennengelernt und ein zweites zu Hause gefunden. Und noch einiges mehr...



MATTIS IN TAIWAN

Lesen Sie mehr über die Eindrücke, die Mattis in Taiwan sammeln konnte. Klicken Sie auf den Bericht!