Zum Konflikt Israel-Hamas

Eine Gruppe aktiver Rotarierinnen und Rotarier um Richard-Maria Hesse vom RC Stadtallendorf wendet sich mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit.

23.11.2023

Liebe rotarische Freunde und Freundinnen,

Wir, die unterzeichnenden Mitglieder verschiedener deutscher Rotary-Clubs, unterstützen nachdrücklich die klare Stellungnahme des Länderausschusses Deutschland- Israel und seines Vorsitzenden Prof. Dr. med. Dr. h.c. Karl-Heinrich Link zum verbrecherischen Angriff der Hamas auf unschuldige Bürger Israels am 7. Oktober 2023 (https://de.rotary.de/la-israel/de/berichte.php).

Denn:

We stand with Israel

Wir verneigen uns vor dem kleinen, großen Volk Israel.

Die 4000-jährige Geschichte der Juden handelt von Vertreibung, Verspottung, Misstrauen, Pogromen und Massenmorden. Doch kaum ein Volk bleibt sich so treu in seinem Glauben, seinem Handeln und seinen Gebräuchen.

Wie viel Kraft, Stolz und Mut treibt Juden an, immer wieder aufs Neue Stärke zu zeigen?

Ohne eigenes Vaterland haben Juden sich über Generationen als Deutsche gefühlt und wir haben ihnen einen großen Teil unserer Kultur zu verdanken. Musiker wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Gustav Mahler, Jacques Offenbach, Schriftsteller wie Heinrich Heine, Stefan Zweig, Leon Feuchtwanger, Maler wie Max Liebermann, Jakob Nußbaum, Nobelpreisträger wie Albert Einstein, Paul Ehrlich, Otto Loewy, Gustav Hertz, Otto Stern, Max Born, Architekten wie Marcel Breuer.

Nur ein kleiner Teil sei hier aufgeführt.

Die Verbrechen im dritten Reich sind hinreichend bekannt. Ein großer Teil der deutschen Schuld liegt neben der aktiven Beteiligung im Wegschauen, in der Gleichgültigkeit, der Feigheit, der Mutlosigkeit, bei einem großen Teil der damaligen Bevölkerung gegenüber den jüdischen Mitbürgern.

Am 7. Oktober 2023 überfällt und tötet die Hamas auf grausamste Weise 1.400 Juden und entführt etwa 240 Personen, darunter Mütter und Kinder. Ein solcher barbarischer Akt ist seit dem Holocaust einmalig in der jüngsten Geschichte.

Jetzt gilt es, aus der Geschichte zu lernen. Im Fall der Ukraine gelingt uns das. Für Israel treten wir gleichermaßen energisch auf. Wir verurteilen dieses schwere, zutiefst menschenverachtende Verbrechen. Wir stehen klar an der Seite Israels und unterstützen das von Leid geprüfte Volk in seiner schweren Stunde.

Uns beunruhigen die feindlichen Hetzkampagnen gegen Israel und Juden. Mit großem Schrecken beobachten wir antisemitische Tendenzen in Deutschland, die lauter und lauter werden fast 80 Jahre nach der Shoah. Ebenso sehen wir eine Gleichgültigkeit, eine Feigheit und Mutlosigkeit, sich der wachsenden Sympathie der verbrecherischen Hamas entgegenzustellen.

Juden, die nach so langer Zeit wieder Vertrauen zu Deutschland finden wollen, haben heute Angst. Sie verstecken ihre Kippa, ihren Davidstern, den sie vielleicht als Schmuck tragen. Sie packen die Koffer, aber wohin sollen sie gehen? Sie beantragen Visa, doch bleiben sie noch und verharren in Angst.

Wollen wir das?

Wir verneigen uns vor dem kleinen, großen Volk Israel.