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Neustadt a.d. Weinstrasse

Gesucht: Stammzellen für den krebskranken André

Neustadt a.d. Weinstrasse - Gesucht: Stammzellen für den krebskranken André
Eine Stammzellentherapie ist Andrés beste Chance © privat

Der junge André Martin hat Lymphdrüsenkrebs und hofft auf eine Stammzellenspende. Der RC Deidesheim-Mittelhardt organisierte am 2. April in Neustadt an der Weinstraße eine Typisierungsaktion. Viele Rotarier kennen André persönlich. Denn er ist der Sohn des Past-Präsidenten.

Monika Nellessen01.05.2017

Viele Rotarier kennen André persönlich, er ist der Sohn von Past-Präsident Gerd Martin. Der 19-Jährige leidet an einer aggressiven Form des Lymphdrüsenkrebses und benötigt nun nach seiner Chemotherapie dringend die Stammzellentransplantation. Dazu braucht man einen geeigneten Stammzellspender mit passenden Gewebemerkmalen (HLA-Typi­sierung). Aber den zu finden, ist schwer.

Über sieben Millionen Menschen sind bei der DKMS registriert, dennoch warten viele Patienten vergeblich auf einen Spender, dessen  Stammzellen sich für eine Transplantation eignen. Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren und mindestens 50 Kilo – aber ohne starkes Übergewicht – als Spender registriert werden, dafür reicht ein Bluttest aus.

Helden bitte melden

Andrés Eltern hatten gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) die Typisierungsaktion ins Leben gerufen, in der Hoffnung, einen Stammzellspender für ihren Sohn zu finden. „Hallo, ich bin André, 19 Jahre alt und wohne in Lindenberg. Die Diagnose hat mein Leben völlig auf den Kopf gestellt. Ich will die Krankheit besiegen, denn ich habe noch viel vor“, heißt es in dem von der Familie veröffentlichten Flugblatt. Und weiter: „Eine Stammzelltransplantation für mich die beste Chance, gesund zu werden – für viele andere ist es die Einzige. Deshalb organisieren meine Familie und Freunde eine Registrierungsaktion. Auch Du könntest ein Lebensretter sein.“ Der Appell wurde auch im gesamten Distrikt 1860 verbreitet.

Tatsächlich wurde inzwischen ein potenzieller Stamm­zellenspender gefunden, der oder die Spenderin hatte sich allerdings nicht erst bei der Typisierungsaktion in Neustadt gemeldet, sondern sich schon vorher in die Knochenmarkspenderdatei aufnehmen lassen. Für Anfang Mai ist ein Gesprächstermin in einer Spezialklinik in Heidelberg angesetzt, bei dem das weitere Vorgehen besprochen wird.

Ironie des Schicksals

Das Thema Stammzellspende war der Familie nicht neu:  Andrés Bruder rettete vor zwei Jahren mit einer Stammzellspende einem Erkrankten in den USA das Leben – als Spender für seinen eigenen Bruder kam er aber nicht in Frage.