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Brief der Präsidentin

Hoffnung im Kampf gegen eine globale Geißel

Brief der Präsidentin - Hoffnung im Kampf gegen eine globale Geißel
© Monika Lozinska-Lee/RI

Der harte Kampf gegen Malaria

01.12.2022

Als ich mit einer Gruppe von Rotary-Mitgliedern außerhalb von Lusaka/Sambia zusammensitze, stelle ich eine Frage: „Wie viele von Ihnen haben jemals Malaria gehabt?“ Jede Person im Raum hebt die Hand. Sie fangen an, mir zu erzählen, wie sie zum ersten, zweiten oder dritten Mal mit dieser Krankheit zu tun hatten, die in vielen Entwicklungsländern eine der Hauptursachen für Krankheit und Tod ist. Sie haben Glück gehabt. Sie haben Zugang zu medizinischer Behandlung und lebensrettenden Medikamenten. Für die Menschen im ländlichen Sambia sieht die Geschichte jedoch ganz anders aus.

Auf einer Holzbank in einem kleinen Dorf sitze ich mit Timothy und seinem kleinen Sohn Nathan. Während ein Kamerateam unser Gespräch aufzeichnet, erzählt er mir von der Zeit, als Nathan Anzeichen von Malaria zeigte. Er brachte den Jungen in das nahe gelegene Haus einer Gesundheitshelferin, wo Nathan schnell Medikamente erhielt, die sein Leben retteten.

2022, präsidentenbrief
Malaria ist eine der häufigsten Krankheits- und Todesursachen in Sambia und betrifft vor allem Menschen in ländlichen Gegenden. © Esther Ruth Mbabazi/RI

Dann erzählt mir Timothy, wie sein anderer Sohn einige Jahre zuvor auch an Malaria erkrankte. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, ihn mit dem Fahrrad in eine mehr als acht Kilometer entfernte Klinik zu bringen. Timothy erzählt mir, dass er sein Kind auf dem Rücken trug und spüren konnte, wie dessen Beine kalt wurden und sein kleiner Körper erschlaffte. Als Timothy schließlich die Klinik erreichte, schrie er um Hilfe, aber es war zu spät. Die Kamera hört auf zu drehen, und wir sitzen schweigend da. Er beginnt zu weinen, und ich halte ihn im Arm. „Ich habe meinen Sohn verloren, ich habe meinen Sohn verloren“, sagt er.

Diese Geschichte ist den Familien, die wir in den nächsten Tagen treffen, nur allzu vertraut. Und doch gibt es Hoffnung. Partners for a Malaria-Free Zambia ist der erste Empfänger von Rotarys Programs-of-Scale-Grant, und es rettet Leben. In zwei Provinzen Sambias wurden 2500 freiwillige Gesundheitshelfer von ihren Gemeinden ausgewählt. Sie werden ausgebildet, um die medizinische Versorgung zu den Bedürftigen zu bringen, und sie sind in der Lage, Malaria und andere Krankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln. Rotary-Partnerschaften bewirken nachhaltige Veränderung.

Jennifer E. Jones
Präsidentin von Rotary International

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