Hilfe vor Ort
Projekt in Moldau umgesetzt
Rotarier mehrerer Clubs unter Führung des RC Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers wollten nicht länger zusehen: Ein Dorf in Moldau wird deshalb seit Jahren mit rotarischer Hilfe saniert.
Die Projektidee zur Hilfe für das moldauische Dorf Copceac wird schon seit langem verfolgt: 2003 startete sie mit einem Schüleraustausch im Rahmen des Pädagogischen Austauschdienstes zwischen einer Schule in Copceac und einer Schule in Alpen. Die Schulleiterin Edith Catrein-Diering aus Alpen konnte 2005 dann Copceac besuchen. Als Gast der Deutsch-Lehrerin Domnika Manolowa konnte sie viele Einblicke gewinnen - oder besser: Sie war entsetzt über die Situation der Schule (mangelhafte Ausstattung der Klassen und mangelhaftes Lern- und Lehrmaterial, kaputte Fenster trotz bis zu -40° im Winter, Toiletten mit Löchern im Boden).
Daraufhin bildete sich der Hilfeverein "Hilfe für Copceac e.V". , der Hilfslieferungen (zum Beispiel Schultafeln, Stühle, Geräte für Krankenhaus, gebrauchte Kleidung und Gegenstände des täglichen Lebens) mit Großtransporten containerweise in die Region brache.
Ein Vortrag gab den Anstoß zur Hilfe auch durch Rotarier
2006 lud der Rotary Club Grafschaft Moers (heute: RC Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers) die Schulleiterin zusammen mit einem ärztlichen Mitstreiter zum Vortrag im Club ein. Dabei entstand im Club die Idee, auf längere Sicht das nicht mehr funktionsfähige Wassersystem und die zum großen Teil gegen Schmutz ungesicherten Brunnen durch ein zentrales Wassersystem zu ersetzen.
2007 begann die Sanierung des Systems zur Wasserversorgung. Nach zehn Jahren – im November 2017 – wurde das letzte Projekt – Sanierung des Kanalnetzes und Bau einer Kläranlage mit Pumpstation – eröffnet. Dem Projekt-Team unter Führung des RC Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers gehörten Rotarier des RC Düsseldorf-Pempelfort, des RC Paderborn Stadt + Land und des belgischen Clubs Aalst-Noord an sowie in der Endphase der Host Club RC Chisinau Centru.
Sie finanzierten mit sechs weiteren deutschen Clubs von den 450.000 Euro Gesamtkosten etwa 40.000 Euro; die Rotary Distrikte und die Rotary Foundation zusammen finanzierten zusammen knapp 78.000 Euro. Drei Viertel der Kosten finanzierte die Bundesrepublik Deutschland mit knapp 335.000 Euro und damit den größten Teil der Kosten. Vor Ort wurde das Projekt technisch und organisatorisch zusammen mit lokalen Behörden und dem "Moldovan Social Innovation Fund" betreut.
Clubbeiträge von etwa 40.000 Euro ermöglichten also ein Projekt von 450.000 Euro und damit des Elffachen - ein wunderbarer Hebelarm im Dienste der Umwelt und der Gesundheit von nahezu 10.000 Menschen in Copceac.
Feierliche Einweihung des Abwasserprojekts im November 2017
2011/12 wurden auch das Toiletten- und Sanitärsystem für einen Kindergarten und die Wasserversorgung für dessen Küche erneuert. Zwei Jahre später folgten zwei Wasser-Hochbehälter und ein Heizsystem für die Sozialstation.
Wasser ist Leben, sagte auch die deutsche Botschafterin, Dr. Julia Monar, zur Eröffnung der Kläranlage. Sie leiste im Wasserkreislauf einen Beitrag, damit sich das Grundwasser regenerieren kann und die Umwelt sauberer wird.
Mangelnde Wasserqualität ist in ganz Moldau, insbesondere im ländlichen Raum, ein zentrales Problem mit verheerenden Folgen. Weniger als 30 Prozent der Haushalte haben einen Anschluss an ein Kanalnetz und bei noch weniger endet der Kanal bei einer funktionierenden Kläranlage.