Kamp-Lintfort/Geldern
Moldawien: Notstand im Schatten der Ukraine
Rotary Clubs unterstützen Copceac, einen Ort in Moldawien nahe der ukrainischen Grenze. Dort suchen zurzeit viele Flüchtlinge Schutz.
Bereits seit 2009 unterstützt der Rotary Club Grafschaft Moers (heute: RC Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers) den Verein Hilfe für Copceac e.V. Die örtliche Schulleiterin und Rotarierin Edith Catrein-Diering hatte den Verein 2006 nach einem Hpspitationsbesuch einer moldawischen Lehrerin, die die große Armut des Ortes beschrieb, gegründet. Mit einem Distriktgrant wurde mit über 10.000 Euro die örtliche Wasserversorgung saniert. Durch ein Matching-Grant-Projekt in Höhe von über 400.000 Euro wurde, unter maßgeblicher Federführung von Past-Governor Joachim Reuter, eine Abwasseranlage gebaut (rotary.de/a11801). Ebenso wurde vom RC Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers der Bau einer Sozialstation unterstützt, die 2018 eröffnete. Die laufende Finanzierung der Station für das Angebot von Übernachtungsmöglichkeiten, Duschen und täglichem Essen wird weitgehend vom Verein getragen.
Flüchtende kommen zu Fuß
Mit dem Krieg in der nahen Ukraine suchen zunehmend Flüchtende Unterkunft und Versorgung. Die ärmsten unter ihnen, vielfach Frauen und Kindern schaffen es aus eigenen Mitteln und oft zu Fuß nur bis kurz hinter die Grenze, zum Beispiel bis nach Copceac, um in der Sozialstation zunächst Hilfe zu finden. Internationale Hilfsangebote konzentrieren sich weitestgehend auf Direkthilfen in der Ukraine, die Aufnahme von Flüchtenden im eigenen Land und die Kostenteilung zwischen Partnerländern der EU bleiben offen. Das arme Moldawien und der ohnehin hilfsbedürftige Ort Copceac an der Westgrenze der Ukraine bleiben im Schatten des Krieges auf sich selber angewiesen und geraten im Spannungsfeld zwischen humanitärer Verantwortung und eigener Leistungsfähigkeit immer mehr selbst in Notlagen.
Rotary-Clubs helfen den Helfern in der Not
Edith Catrein-Diering und Rotary stellten sich der Herausforderung. Mit einem Sonderzuschuss von je 6.000 Euro der Clubs Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers und Geldern wird die Aufnahme und Versorgung von bis zu 20 Flüchtlingen in der Sozialstation Copaceac für das zweite Halbjahr 2022 finanziert. Einmal mehr wird Edith Catrein-Diering vor Ort darüber wachen, dass die Spendengelder vollständig ihrem Zweck zugeführt werden.
Christoph Brützel wurde 1954 in Brauweiler bei Köln geboren, machte Abitur und Studium der BWL in Köln mit Promotion. Er arbeitete unter anderem als Direktor der Lufthansa und Geschäftsführer der LTU, als Professor an der Internationalen Hochschule Bad Honnef und als Berater und Autor im Bereich Luftverkehr. Verheiratet, drei Kinder. Seit 1995 im RC Düsseldorf-Süd, Sekretär 2002-2022, Präsident 2022/2023, Distrikt-Sekretär 2022-2024, PHF+2.
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