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RC Chemnitz

Walk of Fame: Insidertipp für eine Reise in die Europäische Kulturhauptstadt 2025

RC Chemnitz - Walk of Fame: Insidertipp für eine Reise in die Europäische Kulturhauptstadt 2025
Guido Schulz, TOP-Magazin, und Kay Kaden von der Arbeitsgemeinschaft Roter Turm vor dem Bild des Rathauses der Stadt Chemnitz © Christian Köhler (zwei Fotos)

Ein roter Turm, Industriecharme und ein ziegelsteindickes Programm – Chemnitz ist in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas. Ein Besuch der 250.000-Einwohner-Stadt in Sachsen empfiehlt sich am 14. September 2025.  

Ulrike Löw13.08.2025

Am 14. September 2025 – dem Tag des offenen Denkmals – wird der RC Chemnitz um 11 Uhr wieder an zwei "Große Chemnitzer" erinnern:  Auf dem "Chemnitzer Walk of Fame" werden zwei Platten aus Rotguß eingelassen. Die Idee zu diesen "Denk-Mal" Platten entwickelten die Rotarier bereits im Jahr 2010, seit 2012 wird sie in die Tat umgesetzt und von den Mitgliedern des RC Chemnitz finanziert.

Über 30 dieser Rotgußplatten liegen bereits auf dem Gehweg zu Füßen des Roten Turms, mit Namen, Geburts- und Sterbejahr weisen sie auf die Geehrten hin und jedes Jahr kommen neue Personen und Platten hinzu, erklärt Christian Köhler, Präsident der RC Chemnitz.

Schon die Auswahl der bisher als "Große Chemnitzer" verewigten Personen zeigt, dass die Stadt und ihre Bewohner voller Ideen und Gestaltungskraft waren und sind.

Um Chemnitz als Tourist verstehen zu können, muss man zunächst zurückblicken: Vor dem Zweiten Weltkrieg war Chemnitz eine der bedeutendsten Industriestädte und eine der reichsten Kommunen Deutschlands. Der Kaßberg, eines der größten zusammenhängenden Jugendstil- und Gründerzeitviertel Deutschlands, erzählt immer noch davon, wie das "Sächsische Manchester" des 19. Jahrhunderts enormes Kapital erzeugte. Von dieser Metropole ist nach zehn alliierten Luftangriffen am Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr viel übrig geblieben.

In der DDR wurde Chemnitz, umbenannt in Karl-Marx-Stadt,  wieder zur wichtigen Industriestadt und im Zentrum nach den Vorstellungen der sozialistischen Moderne umgebaut.

Und nun läuft seit Mitte Januar 2025 das Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz. Vier Jahre lang hat sich die drittgrößte Stadt Sachsens auf ein rekordverdächtiges Programm aus mehr als tausend Veranstaltungen vorbereitet. In diesem ziegelsteindicken Programm findet sicher jeder Besucher ein Highlight – doch ganz besonders ist das langjährige Projekt des RC Chemnitz, durch die Lebensläufe der als "Große Chemnitzer" Geehrten zu zeigen, wer den Ruf der Stadt geschaffen hat.

Im Roten Turm – er gilt als Wahrzeichen der Stadt und eines der ältesten Bauwerke – können unter anderem die Biographien der "Großen Chemnitzer" entdeckt werden.

Namensgebend für den 35 Meter hohen Turm ist das rötliche Vulkangestein des Mauerwerks. Der Turm war im 12. Jahrhundert als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung errichtet worden, heute gilt er als kultureller Anziehungspunkt, der Einheimische und Besucher gleichermaßen fasziniert.  

Ein Tipp von Freund Christian Köhler: Wer die Fahrt nach Chemnitz nicht schafft, kann die Ausstellung auch über die Webseite www.grosse-chemnitzer.de besuchen und eine virtuelle Reise über www.chemnitzballon.de/zeitreise.html unternehmen – zu sehen sind unter anderem Luftaufnahmen der Stadt.

Ulrike Löw

Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.