Stille Corona-Helden würdigen
Der RC Mühlacker-Enzkreis beschenkte 105 Mitarbeiter der Enzkreis-Kliniken, die während der Pandemie die Krankenhäuser am Laufen hielten und – anders als das medizinische Personal – keine Zulagen erhalten haben.
Der Betrieb eines Krankenhauses steht sofort still, wenn für Eingriffe und Operationen keine desinfizierten Instrumente zur Verfügung stehen. Die Tätigkeiten in diesem Bereich, wie in vielen weiteren patientenfernen Abteilungen, sind also in jeder Hinsicht systemrelevant. Die Mitarbeiter der Zentralsterilisation im Krankenhaus Mühlacker haben in der Regel keinen direkten Patientenkontakt. Die Arbeit findet im Hintergrund statt, die Abteilung befindet sich im Untergeschoss. Auch nicht im Rampenlicht steht das Personal des technischen Dienstes, der Küche und Cafeteria, der Wäscherei oder der Raumpflege, um Beispiele zu nennen. An diese Menschen zu denken, deren Gehälter häufig nicht üppig sind, war die Idee für dieses Projekt. Zulagen hatte es lediglich für Krankenschwestern und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte aufgrund der Mehrbelastung durch die Pandemie gegeben.
So übergaben zum Valentinstag Prof. Dr. Herbert Emmerich, Präsident des Rotary Club Mühlacker-Enzkreis zusammen mit vier weiteren Mitgliedern des Clubs (Veit Kibele, Jörg Schüle, Ulrich Münchinger und Dr. Stefan Pfeiffer) Präsente für 105 Mitarbeiter der patientenfernen Bereiche der Enzkreis-Kliniken, die aus zwei Krankenhäusern, eines in Mühlacker und eines in Neuenbürg bestehen.
Stille Helden
Das Anliegen ist, an die Menschen zu denken, die sich erhöhten Risiken während der Pandemie aussetzen und unter Umständen auch zusätzliche Arbeitsstunden leisten müssten. Sie stehen im Dienste der gesamten Bevölkerung, ins Home-Office kann hier an vorderster Front im Kampf gegen das Virus niemand, denn die Heizung muss vor Ort gewartet, die Instrumente müssen teils händisch gewaschen, die Mahlzeiten müssen im Krankenhaus zubereitet und ausgegeben und die Zimmer müssen manuell gereinigt werden.
Die psychische Belastung für diese Mitarbeiter war am schlimmsten während der Zeit des ersten Lockdowns. Damals bestimmte die Sorge, dass der Nachschub an medizinischen Materialien, wie Masken und Schutzausrüstungen ausgeht, den Alltag. Die Sonderaufgabe lag darin, Kapazitäten vorzuhalten, um im Notfall alles, was eigentlich zur einmaligen Verwendung vorgesehen ist, für einen zweiten Einsatz sterilisieren zu können. Beispielsweise wurden in den beiden Krankenhäusern damals alle gebrauchten FFP-2 Masken gesammelt, damit, wenn nötig, diese in einem aufwendigen Prozess gewaschen, desinfiziert und sterilisiert werden können.
Diese Mammutaufgaben wurden in den unterschiedlichen Bereichen vorbereitet. Stets haben die Mitarbeiter gebangt, dass sich im Team niemand ansteckt beim Umgang mit dem blutigen OP-Besteck oder bei der Grundreinigung der Patientenzimmer. Am Ende ging alles gut. Masken und Schutzausrüstungen reichten trotz Lieferengpässen im Frühjahr 2020 in den Enzkreis-Kliniken aus. Wie angespannt die Lage um den ersten Lockdown war und wie erheblich die Fürsorge dieser stillen Helden zu dieser Zeit war, wird erst jetzt richtig deutlich.
Würdigung und Dank
Eine Geldspende von 50 Euro erhielt nun jeder von ihnen vom Rotary Club Mühlacker-Enzkreis, dazu ein gebackenes Herz aus einer regionalen Konditorei. So wird dieses leise aber essentielle Engagement der Menschen gewürdigt. Das süße, gebackene Herz unterstreicht den Respekt vor und unsere Zuneigung für diese stillen Helden, denen zum Valentinstag nicht ganz anonym, aber eben ausgesprochen herzlich gedankt werden sollte.