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Was tut unser/e Poliobeauftragte/r ?

Wissen - Was tut unser/e Poliobeauftragte/r ?
© EPN-Beauftragte DACH

End Polio Now ist das wichtigste Projekt der rotarischen Familie. Daher gibt es in jedem Distrikt eine/n Poliobeauftragten. Sie/er ist Mitglied der Foundation und bei den Beiratssitzungen dabei. Er berät den Governor und alle Distrikt-Amtsträger in Belangen um End Polio Now.

01.09.2023

Die deutschen Distriktpoliobeauftragten verantworten ein Jahresbudget von ca. 1,5 Mio. US-Dollar Spenden, pro Distrikt zwischen 50.000 und 250.000 US-Dollar. Die/Der Poliobeauftragte ist die/der interne Advocacy Advisor für die Rotarierinnen und Rotarier. Ein ständiges Wachhalten des Interesses für End Polio Now ist essentiell für die Spendenbereitschaft der Clubs. Aktuelle Informationen müssen immer wieder an die Freundinnen und Freunde getragen werden, sonst werden wir das Versprechen "bis kein Kind auf der Welt mehr von der Polio bedroht ist" nicht einhalten können.

Unterstützungssystem (die Gruppe der 20 deutschsprachigen Poliobeauftragten)

Die Polio-Beauftragten der 20 deutschsprachigen Distrikte (mit ca. 80.000 Rotariern) haben ein Netzwerkaufgebaut, welches zweimal jährlich tagt und auch in der Zwischenzeit fachliche und planerische Expertise austauscht. In dieser Gruppe sind Experten der WHO, Infektiologen, Ärzte und Apotheker, welche sämtliche Fachfragen zum Thema End Polio Now (EPN) zeitnah beantworten. Jeder Govenor und auch jeder Rotarier kann über seinen Distrikt-Poliobeauftragten darauf zugreifen. Auch die überregionalen Projekte werden von der Gruppe
der Poliobeauftragten initiiert und begleitet, wie zum Beispiel Infostände, Spendenaktionen und der jährliche Weltpoliotag. Die Gruppe hält internationale Kontakte zu den Akteuren für EPN weltweit und ist über den Polio-Zonenkoordinator mit Rotary International direkt verbunden.

Arbeit in Distrikt und in den Clubs:

Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Governor und Poliobeauftragtem soll fest institutionalisierter und lebendiger Teil des rotarischen Lebens im Distrikt sein und darf nicht abhängig sein von individuellen Vorlieben der Beteiligten. Um dieses Vertrauensverhältnis aufzubauen, soll die/der Poliobeauftragte schon den GovernorElect ansprechen und sich und das Thema bekannt machen. Für seine Arbeit muss der/dem Poliobeauftragten die Möglichkeit zur Verbreitung der Informationen an die Rotarier über ihr wichtigstes weltweites Projekt in jedem Distrikt gegeben werden. Sein Beitrag soll in jeder Foundation-Sitzung gehört werden
und der Beirat soll regelmäßig über den Verlauf von EPN und die lokalen Projekte dazu informiert werden. Auf allen rotarischen Fortbildungen soll der Themenblock End Polio Now entsprechend bearbeitet werden. So sollen alle Neu-Rotarier die Grundlagen zu dem Projekt kennen, alle Amtsträger (Präsidenten elect, Foundation-Beauftragte und Schatzmeister) sollen detaillierteres Wissen über EPN bekommen. Ein Vortrag auf dem PETS zu EPN sollte den
kommenden Präsidenten die Wichtigkeit dieses rotarischen Projektes klar vor Augen führen. Nur so kann jedes Jahr der Club entsprechend zu Spenden durch die/den jeweiligen Präsidentin/en angehalten werden. Der Governor sollte bei jedem Clubbesuch die Foundation und das EPN-Projekt ansprechen.

Öffentlichkeitsarbeit

Auf den Distriktversammlungen sollte ein Poliostand und eine kurze Keynote zu Polio selbstverständlich sein. Die/der Poliobeauftragte sollte sich mit Vortragstätigkeit bemühen, möglichst viele Clubs direkt in einem Meeting anzusprechen. Hierfür soll aktiv Werbung gemacht werden. Die Clubs helfen der/dem Poliobeauftragten, indem sie gemeinsam mit Nachbarclubs eine Polioveranstaltung organisieren. Bei größeren Spendenaktionen hilft die/der
Poliobeauftragte durch Anwesenheit und fachlichen Vortrag.

Der/die Polio-Beauftragte verfolgt die Polio-Spendenaktivität und hakt gegebenenfalls bei den Clubs nach. Dafür benötigt sie/er die aktuellen Zahlen bei RDG und somit einen Online-Zugang.

Auch die regelmäßige schriftliche Information der Rotarier ist wichtig. Alle drei Monate erscheint der Polio-Newsletter, an welchem sich die Distrikt-Poliobeauftragten mit Beiträgen beteiligen. Dieser sollte generell in allen Distrikten mit dem Governor-Brief an alle Rotarier verteilt werden. Weitere Briefe der/des Poliobeauftragten zum Beispiel in Bezug auf das PETS an die Präsidenten im Herbst als Erinnerung und im Frühjahr als Aufforderung für die noch nicht spendenden Clubs sollen über das Distriktsekretariat an die entsprechenden Amtsträger/Clubs verteilt werden.

Die/der Poliobeauftragte soll von seinem Distrikt ein Budget für Aufwendungen und Werbematerial bekommen. Mit ansprechendem und aussagekräftigen Material lassen sich eine viel effektivere Werbung gestalten und so auch deutlich höhere Spenden generieren.

Für externe Anfragen und Presseveröffentlichungen sollte im Distrikt zum Thema Polio immer die/der Poliobeauftragte gehört werden, da immer noch viele Missverständnisse auszuräumen sind.

Anforderung an den Poliobeauftragten

Die/der Poliobeauftragte muss kein medizinischer Fachmann sein. Die fachliche Expertise kann er über das Netzwerk der Distrikt-Poliobeauftragten einholen. Ein überzeugender emphatischer Vortragsstil soll die Rotarier motivieren. Mit guten Ideen werden Projekte angestoßen oder Clubprojekte entsprechend unterstützt. Eine Begeisterung für unser größtes rotarisches Gesundheitsprojekt, einem weltweit einzigartigem Friedensprojekt, dem erfolgreichsten Impfprojekt sollte vorhanden sein. Jede Rotarierin und jeder Rotarier ist in der Lage, dieses Amt
mit Leben zu füllen.

Für die Gruppe der Poliobeauftragten der deutschsprachigen Distrikte im Februar 2023:
Dr. Christian Schleuss, Distrikt 1900
Prof. Dr. Hans-Iko Huppertz, Distrikt 1850

2023, Polio, polio-beauftragte, DACH