Tzaneen
Hearts to South Africa
Rotaracter helfen taubstummen Aids-Waisen
Rotaracter aus ganz Europa geben Kindern in Südafrika eine Chance für eine bessere Zukunft. Das Projektkomitee freut sich über weitere interessierte Clubs. Um neun Uhr morgens hält der Jeep mit Marc, Simon und mir – drei Rotaractern aus Europa – sowie Qwen und Rudi – zwei lokalen Rotariern – vor einer Schule einige Kilometer außerhalb der Stadt Tzaneen im Nordosten Südafrikas. Von außen eine Schule wie viele andere. Ebenerdige, in Erdtönen gehaltene verstreute Bauten, die durch gepflasterte Wege spinnennetzartig miteinander verbunden sind. Das Gras in der Umgebung ist durch die andauernde Hitze verdorrt. Und doch, etwas ist anders an dieser Schule. Man hört keine Kinder beim Spielen schreien, und auch aus den Klassenzimmern ist kein gebetsmühlenartiges Wiederholen, dessen, was der Lehrer vorsagt, zu hören. Der Direktor der Yingisani-Schule begrüßt uns und führt uns durch die Gebäude. Zuerst der Speisesaal, vergleichbar mit einer Lagerhalle. In der Mitte – fast schon verloren wirkend – zwei lange Tische für die Kinder. Im nächsten Gebäude die Sanitär- und Schlafräume der drei bis 14 Jahre alten Mädchen und Buben. Das Bild, das sich uns darstellt, ist unvergesslich. Schimmelnde Wände, Moosbildung an den undichten Wasseranschlüssen der zum Teil aus den Verankerungen gerissenen Waschbecken, Duschkabinen, in die sich unsereins nicht einmal mit Badeschlappen stellen würden und Schaumstoffmatratzen ohne Überzug, die sich Kinder in der Nacht zu zweit teilen müssen. Dann endlich der erste Kontakt zu den Kindern. Wir werden stürmisch empfangen und umarmt. Jedes Kind will uns die Hand geben. Dabei stellt sich schnell heraus, was diese Schule besonders macht. Die Kinder trifft es zweimal so hart, denn 80 Prozent der 168 Schüler sind Waisen und alle von ihnen sind taubstumm. Damit stand für das dreiköpfige Erkundungsteam das Initialprojekt von Rotaract Hearts to South Africa fest.