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Analog – Energiewende – Hunger

Liebe Leserin, lieber Leser,

15.05.2014

steht das digitale Zeitalter, in dem wir leben, an einem Wendepunkt? Seit Jahren wächst das Unbehagen an der zunehmenden Allmacht dominanter Internet-Riesen wie Facebook und Google. Dass – wie der ehemalige NSA-Agent Edward Snowden enthüllte – nahezu das gesamte weltweite Netz durch westliche Sicherheitsdienste überwacht wird, hat dieses Unbehagen nicht eben verkleinert. Zweifelsohne hat das digitale Zeitalter das Leben des Menschen mehr verändert als alle vorherigen Entwicklungsschritte. Um so größer ist das Erschrecken über die Erkenntnis, dass auch diese Epoche offenbar nicht frei von totalitären Tendenzen ist.

Doch auch jenseits der Ängste vor der Allmacht der Hochleistungsrechner und Algorithmen gibt es im Moment vielerorts eine Rückbesinnung auf die Zeit vor der digitalen Wende. Buchhändler berichten von einem wiedererwachten Interesse an Bänden, die sich mit ihrer aufwendigen Gestaltung von den glatten e-Books klar unterscheiden. Liebhaber guter Musik schwören wieder auf Vinyl-Platten. Und ambitionierte Photographen greifen wieder öfter zur analogen Kamera.

Was steckt hinter diesem Trend? Ist er eine Flucht vor der Allmacht der digitalen Welt? Oder eher der Ausdruck einer Sehnsucht nach dem Gestern, das in der Rückschau meist wohliger erscheint als es tatsächlich war? In jedem Falle steht die Wiederentdeckung gefühlvoller Haptik, schöner Gestaltung und authentischer Klänge für ein Lebensgefühl, das das Besondere zu schätzen und zu genießen weiß (Rubrik: Titelthema).

Das große gesellschaftliche Thema dieses Frühjahrs ist die Energiewende. Als die Bundesrepublik 2011 den vorzeitigen Ausstieg aus der Kernkraft beschloss, war klar, dass das auf Strom und Wärme angewiesene Deutschland schnellstmöglich neue Energiequellen erschließen muss. Allein: Wo der saubere Strom neuen Typs künftig entstehen und wie er zu den Abnehmern kommen soll, wurde zunächst einmal nicht diskutiert. Das hat sich inzwischen geändert.

So wird mittlerweile offenbar, dass die für den Ausbau alternativer Energiequellen dringend benötigten Trassen nach derzeitigem Planungsstand große Schneisen quer durch Deutschland treiben würden. Schon regt sich Widerstand dagegen, dass – ausgerechnet im Namen eines sauberen, umweltgerechten Stroms – ganze Landschaften durch den Anblick von dutzende Meter hohen und tausende Kilometer langen Hochspannungsleitungen verschandelt werden könnten (Rubrik: Magazin).

Der Schutz von Mutter und Kind zählt zu den sechs Schwerpunktgebieten Rotarys. Eines der ärmsten Länder in der Welt, in dem Millionen Kinder zwar nicht direkt hungern, jedoch an einer einseitigen Mangelernährung leiden, ist Bangladesch. Thomas Kruchem war in dem Land am Rande des indischen Subkontinents und hat sich dort nach den Ursachen dieses versteckten Hungers umgesehen. Er beschreibt, wie die Fokussierung auf den Anbau von Reis, der vor Jahrzehnten das Land vor dem unmittelbaren Verhungern rettete, zu einer höheren Anfälligkeit für Infektionskrankheiten oder gar Behinderungen geführt hat (Rubrik: Aktuell).