DGR
Harmonische Herbsttagung
Auf der Agenda standen Themen wie die rotarische Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe, Online-Plattformen und die Wahl des neuen Vorsitzenden.
Die diesjährige Herbsttagung der deutschsprachigen Governor des Deutschen Governorrates (DGR) in Hildesheim war geprägt von Harmonie. Leidenschaftlich diskutiert wurde an den zwei Tagen zu einzelnen Tagesordnungspunkten sowie in zwei Workshops, die das Programm auflockerten.
Auch wenn die rotarische Gemeinschaft inzwischen die digitalen Möglichkeiten der Vernetzung erfolgreich nutze, sei die persönliche Zusammenkunft nicht zu ersetzen, unterstrich der Vorsitzende Frank Meik (RC München-Harlaching). „Wir müssen uns treffen. Online-Meetings reichen nicht aus.“ Das zeigte auch die Tagung mit vielen Gesprächen und Diskussionen.
Der Zusammenhalt der rotarischen Gemeinschaft spiegelt sich bei der Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe wider. Renate Renker, Leitung Rotary Deutschland Gemeindienst (RDG), präsentierte beeindruckende Zahlen. Fast drei Millionen Euro sind nach der Flutkatastrophe auf den drei Spendenkonten zusammengekommen. Ferner wurden erhebliche Spenden und Direkthilfen an die Clubs in den betroffenen Orten geleistet. Insgesamt sind es mindestens 4,5 Millionen Euro nach Schätzung der DGR-Taskforce. Noch sind nicht alle Summen erfasst, insbesondere die Direktzuwendungen. Seit einigen Wochen kümmert sich die Taskforce des Deutschen Governorrates mit den betroffenen Distrikten und RDG um eine Dokumentation und um die Kriterien zur Verteilung der Gelder. Die Arbeit wird aber in den Distrikten und beim RDG geleistet. Beides würdigte der DGR-Vorsitzende nachdrücklich. „Alle Betroffenen arbeiten weit über das Zumutbare bei ihrem freiwilligen sozialen Engagement hinaus. Das verdient Achtung und Anerkennung“, so Frank Meik.
Die hohe Spendenbereitschaft ist auch Ergebnis von viel Arbeit, welche die Rotary-Mitglieder in den betroffenen Gebieten geleistet haben. Die Governor Birgitta Radermacher (D1810) und Thomas Meier-Vehring (D1900) berichteten von großem rotarischen Engagement und dankten dem RDG für die Zusammenarbeit. „Bereits am Samstag nach der Flutkatastrophe ging die erste Mail zum Spendenaufruf raus“, sagte Meier-Vehring. Birgitta Radermacher hat eine wichtige Erkenntnis aus der Katastrophe gewonnen: „Clubs können besser Soforthilfe leisten als ein Distrikt.“ Eine neue Erfahrung war für sie auch, eine Spende per Kreditkarte aus den USA zu erhalten. Thomas Meier-Vehring wiederum hob eine Spende von 45.000 Euro aus Taiwan hervor. Die Governor waren sich abschließend einig, dass mit dem Erhalt von so viel Spendengeld auch eine große Verantwortung einhergeht. Unterstützt hat die internationalen Aktivitäten der Immediate-Past-RI-Präsident Holger Knaack, dem hierfür ebenfalls herzlich gedankt wurde.
Insgesamt wurden neun Beschlussanträge gestellt. Die meisten wurden schnell gefasst. Bei einigen gab es längere Diskussionen. Aber alle Anträge wurden angenommen. So gibt es zum Beispiel einen neuen Ausschuss Planung, die Geschäftsordnung wurde angepasst, eine neue Projektbörse nach dem Vorbild der Vortragsbörse wird gestartet, die weitere Entwicklung von RO.CAS und der RO.App werden forciert betrieben, und der DGR-Vorsitzende kann erstmalig ein Deutschlandtreffen planen und organisieren, das sich an alle deutschsprachigen Rotarier in Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet. Thomas Meier-Vehring (RC Kamen) wurde als künftiger DGRVorsitzender zum Nachfolger von Frank Meik gewählt, Alexander Ehlers (RC München) als stellvertretender Vorsitzender.