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Rotary Aktuell

Zahlen, Entwicklungen, Veränderungen

Rotary Aktuell - Zahlen, Entwicklungen, Veränderungen
© Quelle Grafik: RDG

Das vorläufige Ergebnis für das rotarische Jahr 2021/22 weist ein Gesamtspendenaufkommen von mehr als 18 Millionen Euro aus.

01.08.2022

Das rotarische Jahr 2021/22 stellt in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmejahr dar. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Gesamtspendenaufkommen um rund 4,5 Millionen Euro deutlich gestiegen. Grund hierfür sind die Flutkatastrophe im vergangenen Juli sowie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es ist davon auszugehen, dass beide Ereignisse auch Ursache für den etwas geringeren Spendeneingang zugunsten des Jahresfonds und Polio sind. Alle genannten Zahlen sind zunächst noch als vorläufig zu betrachten.

Rotary hilft!

Den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe und des Ukrainekriegs wurde mit viel Engagement durch die Rotary Clubs, finanziell wie auch hands-on, begegnet. Viele Aktionen, von der Spendensammlung bis zur Mittelbereitstellung, hat der RDG e. V. auch beratend unterstützt.

Unter der Überschrift „Rotary hilft!“ haben die Spendenaufrufe des deutschen Governorrates sowie der Distrikte 1810 und 1900 Mitte Juli letzten Jahres einen Eingang von mehr als 3,12 Millionen Euro auf den RDG-Sonderkonten für die Geschädigten der Hochwasserkatastrophe erzielt. Rotarier aus vielen Ländern der Welt, wie beispielsweise Polen, Rumänien und Taiwan, trugen zu diesem Ergebnis bei. Schnelle direkte Unterstützung für die vom Starkregen betroffenen Menschen konnte so geleistet werden. Ein Großteil der verfügbaren Mittel ist für Wiederaufbauaktivitäten, aber auch für Schutzmaßnahmen vor weiteren Unwettern und deren Folgen bereits verausgabt oder verplant.

Direkt nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Deutsche Governorrat die Initiative „Krieg in Europa – Rotary hilft“ gegründet und ein weiteres Sonderkonto bei RDG eingerichtet, damit die in der Krisenhilfe engagierten Clubs finanziell unterstützt werden können. Die angeschlossene Online-Plattform rotary-fuer-ukraine.de zeigt aktuelle Aktionen und vernetzt Hilfesuchende mit Helfern. Mehr als 1,62 Millionen Euro sind bei RDG an Spenden zugunsten der Ukrainehilfe eingegangen und sind für Projekte in der Ukraine selbst oder für aus der Ukraine Geflüchtete eingesetzt worden. Hinzu kommen durch Clubs finanzierte Aktionen und Projekte für die Ukraine in Höhe von 1,18 Millionen Euro, wovon schon knapp 830.000 Euro über RDG ausgezahlt wurden.

Neben der Spenden- und Auszahlungsabwicklung durch das RDG-Büro ist die RDG-Leitung unterstützend in den deutschlandweiten Steuerungsgremien vertreten.

Rund um den Kirchturm

Mehr als sechs Millionen Euro sind von den deutschen Rotariern zugunsten der allgemeinen Clubprojekte gespendet worden. Im Gegenzug sind im vergangenen Jahr fast sechs Millionen Euro über RDG für die sozialen Projekte der Clubs ausgezahlt worden, wovon ein Großteil im direkten Einzugsgebiet der Clubs stattfindet. Das RDG-Büro unterstützt hierbei, berät bei der Planung und Umsetzung, den zugehörigen Nachweis- und Dokumentationspflichten und hat die zeitnahe Mittelverwendung im Blick. Schwerpunkte der Projektaktivität lagen in Jugend- und Altenhilfe, Erziehung sowie Volks- und Berufsbildung.

Im Lern- und Bildungsbereich gibt es verschiedene Projekte, die inhaltlich von Fachgruppen aufgebaut wurden und dank ihrer Struktur von Clubs in andere Städte zu übertragen sind, wie etwa das Projekt Lesen lernen – Leben lernen“ (kurz „LLLL“ oder „4-L“). Die fachliche Leitung von 4-L wurde zu Beginn des Jahres von Past-Gov. Helmut Falter, der dieses Projekt vor 19 Jahren initiiert hatte, an Past-Gov. Michael Bülhoff übergeben. RDG bietet den 4-L-begleitenden Service von den Bestellzusagen über den Kontakt mit den Werkstätten und den Lieferanten bis hin zur Dokumentation der Übergabe der Bücher. Neben 4-L betreut RDG auch die distriktübergreifenden Projekte Mathekiste und Bildungskoffer (End Plastic Soup).

Jahresspenden rückläufig

Für das vergangene Jahr konnten rund 3,65 Millionen Euro (Vorjahr 4 Millionen) für den Jahresfonds (APF) und knapp 1,33 Millionen Euro (Vorjahr 1,4 Millionen) für Polio verbucht werden. In den Polio-Spenden enthalten sind die Erlöse größerer Benefizaktionen, wie beispielsweise der Tulpenaktion und der CATA-Weinaktion. Die Spenden an die Rotary Foundation sind somit leicht rückläufig.

Aus den APF-Spenden je Distrikt werden die Foundationzuschüsse für District und Global Grants je Distrikt generiert. Im vergangenen Jahr wurden rund 46 Global Grants bewilligt. Alle 15 deutschen Distrikte haben über District Grants insgesamt 874.000 Euro Clubprojekten zugeteilt. Bleibt es bei dem rückläufigen Spendentrend, so hat der jeweilige Distrikt auch weniger Fördermittel zur Verfügung.

Für neue Amtsträger

RDG bündelt Kompetenzen zu den meisten Themen der rotarischen Welt. Das Fachwissen kann von einzelnen Rotariern, Clubs und Distrikten genutzt werden, für die Praxis wie für Trainingszwecke.

Gemeindienst- und Foundation-Beauftragte, aber hauptsächlich Schatzmeister haben über ihr Amt die meisten Berührungspunkte mit RDG. Das Schatzmeisteramt bleibt durchschnittlich bis zu zehn Jahre bei einem Clubmitglied. In 107 Clubs haben Schatzmeister in diesem rotarischen Jahr ihr Amt neu angetreten. Ein Ämterwechsel kann auch eine Gelegenheit sein, Strukturen und Arbeitsweisen zu überdenken. Eine Möglichkeit bietet hier das Tool RDG Online, das den Schatzmeister bei seinen Aufgaben entlastet und die Zusammenarbeit mit RDG weitgehend automatisiert. Viele Arbeitsschritte, die sonst eine aufwendige manuelle Vorbereitung bedeuten, können hier mit wenigen Klicks erledigt werden, wie zum Beispiel die Überweisung von Sammelspenden der Clubmitglieder. RDG bietet für Interessierte hierzu zwei Online-Seminare an.


In Kürze 

Die Schatzmeisterseminare finden online am 15. August, von 19 bis 20 Uhr, und am 3. September, von 10 bis 11 Uhr, statt. Bei Interesse bitte melden unter: rdgduesseldorf@rdgduesseldof.de

Die Antragsfrist für Disaster Response Grants, die die Ukraine betreffen, ist von der Rotary Foundation auf den 30. Dezember 2022 verlängert worden. Distrikte, die bereits einen Disaster Response Grant abgeschlossen haben, dürfen einen weiteren beantragen.