Uster
Neuer Antrieb für Lehrlingsaustausch
Bereits 1998 hat der RC Uster in der Schweiz mit der Gründung eines eigenen Vereins die Organisation von Lehrlingsaustauschen gestartet. Innerhalb der Schweiz und mit einzelnen Kontakten in den umliegenden Ländern konnte man seitdem Erfahrungen sammeln. Bei der letzten Sitzung des Länderausschusses Deutschland-Schweiz-Liechtenstein, der inzwischen mit Österreich ergänzt wurde, beschlossen die Teilnehmer, der Schweizer Initiative einen neuen Schub zu verleihen. So trafen sich am 9. Juli auf Einladung von DGE Robert Laschke (D 1930) Governors und Berufsdienstbeauftragte der Distrikte 1830, 1840, 1910, 1920, 1930 und 2000 in Friedrichshafen, um diesem Ziel näherzukommen. Rotarierin Marianne Dobler-Müller, RC Uster und Verantwortliche für den Austausch im Verein „visite“, erläuterte die bisherige Vorgehensweise und berichtete von dem positiven Echo der jungen Menschen. Zitate aus Abschlussberichten der Teilnehmer an diesem Programm belegen, welch großen Wert für die persönliche Entwicklung diese zusätzliche Ausbildungserfahrung, vor allem aber auch die vielfältigen Kontakte mit sich brachten. Unterstrichen wurde dies durch die gekonnte Präsentation von Oliver Cohen, ein lernender Metallbauer aus Uster, der bei einem Metallbaubetrieb in Prenzlau (Mecklenburg-Vorpommern) neue Erfahrungen sammeln konnte. Nach dem Einblick in viele Details und lebhafter Diskussion beschlossen die Teilnehmer einstimmig den Aufbau eines Netzwerkes der Berufsdienstbeauftragten der Distrikte und der Clubs innerhalb der vorher genannten Distrikte. Nachdem in den nächsten Monaten die BD-Verantwortlichen der einzelnen Clubs informiert und geschult werden, sollten die BD-Clubbeauftragten dann die Infos an ihre Freunde im Club weitergeben. Ziel ist es, Betriebe zu finden, die durch Versenden oder durch die Aufnahme eines Azubis für drei bis vier Wochen jungen Menschen diese Chance geben wollen. Natürlich sind auch Jugendliche gefragt, die die Möglichkeit des Austausches nutzen wollen. Diese Infos werden dann an visite weitergereicht. Von dort aus wird ein passender Austauschbetrieb ermittelt und individuell werden die damit verbundenen organisatorischen Fragen geklärt. Sehr wichtig ist es dabei, Gasteltern zu finden, die zur familiären Aufnahme der jungen Leute, ähnlich dem schon lange praktizierten rotarischen Schüleraustausch, bereit sind. Der organisatorische Kostenaufwand soll mit einem Betrag von 200 Euro pro Austausch an visite vom versendenden Rotary Club gedeckt werden. Nach einer Pilotphase von zwei Jahren wollen die Beteiligten Bilanz ziehen und, falls erforderlich, Korrekturen vornehmen. Nachdem die bis dahin gesammelten Erfahrungen ausgewertet sind, ist geplant, allen anderen deutschen Distrikten die Erweiterung des Netzwerkes in ihre Regionen anzubieten.
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