GRVD
Ein Internist in Ghana
"Bei meinem zweiten Aufenthalt im St. Dominic Hospital 2010 hatte ich bereits erkannt, dass Kurse in Ultraschall und EKG eine sinnvolle Aufgabe darstellen. Nach vielen Vorgesprächen und E-mails mit Frau Dr. Maite war die Teilnehmerzahl bald bekannt. Daher konnte ich eine entsprechende Anzahl EKG-Bücher von R. Haberl, die mir dankenswerterweise vom Börm-Bruckmeier-Verlag München gespendet wurden, und Ultraschall-Bücher von G. Schmidt aus dem Thieme-Verlag, die von meinem Rotary Club gesponsert wurden, in ausreichender Zahl mitnehmen.
Die Aufnahme im Hospital war im Jahr nach den Dominikanerinnen auch bei den neuen Schwestern sehr herzlich. Sie waren auf den neuen Doktor gespannt. Auch einige mir noch bekannte Ärzte haben mich wieder sehr freundlich aufgenommen.
Frau Dr. Maite hatte einen Wochenplan mit zum Teil drei Schichten fertiggestellt, sodass ich sofort im „learning-by-doing“-Verfahren beginnen konnte. Das überwiegende Interesse der Ärztinnen und Ärzte galt dem Ultraschall. Hierfür gab es auch die meisten Patienten. Sie kamen überwiegend direkt aus der Ambulanz (OPD). In meiner Zeit wurden ca. 140 Patienten untersucht, wobei man bedenken muss, dass einzelne Patienten bis zu dreimal untersucht wurden und noch dazu ein EKG abgeleitet wurde.
Es ist schier unglaublich, welche hohe Anzahl von pathologische Befunde täglich von Schilddrüse bis Prostata und Uterus erhoben werden! Damit wird den Ärzten die Bedeutung dieser Untersuchungen im Sinne des Wortes vor Augen geführt. Viele Ärzte haben beklagt, dass sie an anderen Kliniken keine Ausbildungsmöglichkeit erhalten. Im St. Dominic Hospital gibt es drei Ärzte, die in einem Wochenplan für Ultraschall-Untersuchungen eingeteilt sind. Aber bei gleichzeitigem Einsatz in der Ambulanz werden leider nur die notwendigsten Untersuchungen durchgeführt. Zusätzlich konnte ich zu EKG und Ultraschall Powerpointpräsentationen zeigen, die mir von meiner ehemaligen Klinik zur Verfügung gestellt wurden.
Das Interesse bleibt auch weiterhin sehr hoch, weil es kaum Ausbildungsmöglichkeiten gibt. Daher kann ich diese Tätigkeit wegen des sichtbaren Erfolges allen Kollegen sehr empfehlen. Die stete Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der jungen Kollegen lässt einen in der Tätigkeit nicht müde werden. Ein schöner, den Einsatz begleitender Vorteil in Akwatia ist, dass die Möglichkeit besteht, mit dem Fahrer Edward gegen ein kleines Entgelt am Wochenende ins Landinnere oder an den Atlantik zu fahren.
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Nach drei Wochen bin ich auf Bitten von Freund Reimann und Schwester Edgitha in das „Catholic Hospital Battor“ gefahren, um noch für eine Woche insbesondere den neuen internistischen Chef zu schulen. Wie viele andere hatte er keine Möglichkeit dies in der Uni-Klinik Accra-Korlebu zu lernen. Die Klinik liegt direkt am Volta-Fluss und ist kleiner als das St. Dominic Hospital in Akwatia. Sr. Edgitha und Sr. Margit haben mich sehr freudig und dankbar aufgenommen und bewirtet. Wir hatten gute Gespräche während der Mahlzeiten.
Die Ultraschall-Geräte sind alle älter als in Akwatia und funktionieren unterschiedlich gut. Sie reichen völlig, um die Technik, die Anatomie und normale wie pathologische Befunde zu demonstrieren und zu lernen. Auch in Battor waren die internistischen Ärzte alle sehr interessiert, wissbegierig und motiviert! Eine Woche geht viel zu schnell vorbei, sodass ich gefragt worden bin, wann ich denn wieder kommen könnte.
Für mich war es wieder eine vollauf schöne und befriedigende Erfahrung und ein erneut lohnenswerter Einsatz, der letztlich viel zu schnell vorbei ging. Ein Erlebnis ist immer auch wieder die Gastfreundschaft, die Freundlichkeit und die Dankbarkeit aller Menschen in Ghana!"
Quelle: German Rotary Volunteer Doctors
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