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2. Plenum

Grenzenlos: Flug zum Mars, Ukraine-Hilfe und Inklusion

2. Plenum - Grenzenlos: Flug zum Mars, Ukraine-Hilfe und Inklusion
© Rotary International

Zum Auftakt des zweiten Tages lud RI-President Shekhar Mehtar ein, inspirierende Menschen aus der rotarischen Familie kennenzulernen.

06.06.2022

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Das Board 2021/22

Shekhar Mehta stellte zum Auftakt des zweiten Convention-Tages noch einmal die Menschen vor, die im Board of Directors in Pandemiezeiten eher im Hintergrund wirkten, seine Amtszeit jedoch überall unterstützten.

Auch das neue Team für die Amtszeit von Jennifer Jones stellte sich vor. Eine aufregende Zeit beginnt nun für sie, wusste Shekhar Mehta.

Ein Highlight war der Besuch des Astronauten Charlie Duke, der mit der Apollo 16 zum Mond flog. Der erzählte, dass sein Vater und Bruder sich ebenfalls bei Rotary engagierten und er mit seinem Lebenslauf und diesen Erfahrungen also gut mit dem Motto der Convention identifizieren könne: Discover new horizons. Außerdem: Ziele, ein gutes Team, Wissen, Motivation und Wünsche für eine bessere Welt — das bewege ihn genauso wie die Rotarier.

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Astronaut Charlie Duke inspirierte die Rotarier

"Houston, wir haben ein Problem!"

Spannend zudem, was er von der Mission Apollo 13 berichtete: "Houston, wir haben ein Problem!" Dukes Schilderungen über die technischen Schwierigkeiten an Bord des Raumschiffs und wie er als Teil der Backup-Crew am Boden versucht hatte, den Kollegen im All zu helfen, fesselten die Rotarier im Saal und an den Bildschirmen.

Sein Aufruf an die Rotarier: Weiter die Probleme dieser Welt anzugehen, nach Lösungen zu suchen und dabei vor allem junge Leute zu befähigen, Dinge in der Gesellschaft zu ändern und besser zu machen. Er plädierte für ein Future Programm, denn die Herausforderung sei, auch nach Erfolgen gelte es, nicht aufzuhören, sondern die Welt zusammen mit jungen Leuten weiter besser zu machen. Es gehe nicht nur von A bis Z — sondern nach Z komme noch Rotary!

Endlich wieder rotarische Freunde treffen

RI-Generalsekretär John Hewko meldete sich kurz danach zu Wort: "Endlich können wir uns wieder treffen. Ich habe den persönlichen Kontakt sehr vermisst", gab er zu.

Hewko, dessen Familie in den 1940ern aus der Ukraine floh, freute sich angesichts der vielen Aktionen und Spenden vor allem über die ungeheuren rotarischen Hilfen für das Land. Er verwies darauf, dass sogar die jugendlichen Videogamer des Spiels Fortnight mehr als 155 Mio. Dollar für die Ukraine aufbrachten. Er ist sich sicher, dass junge Leute auch zeigen möchten, dass sie sich um Dinge sorgen, dass ihnen aktuelle Entwicklungen wichtig sind. Sie wollten einen wichtigen Unterschied machen — ganz ähnlich wie es die Rotary Vision beschreibt.

Relevanz und Spaß könnten also durchaus zusammengehen. Das sollten sich die Clubs bei der Mitgliederwerbung zunutze machen. "Wir können bleibende Veränderungen auf dem ganzen Globus anstoßen - mit dem Kampf gegen Polio, mit Umweltaktivitäten, mit Investitionen in Bildung für Mädchen oder in lokale Wirtschaft."

Zuletzt seien für die Ukraine allein 15 Mio. Dollar an Spenden zusammengekommen — zusätzlich zu Hilfen und Projekten im Wert von zig Millionen Dollar. Das gebe auch den ukrainischen Rotary und Rotaract Clubs Aufwind, die selbst in ihrer schwierigen Situation derzeit an Mitgliedern zulegten, berichtet er.

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Olha Palyichuk zeigte sich berührt von der Hilfe der Rotarier.

"... no road is too long!"

Dass die Hilfe ankommt, berichtete die Ärztin Olha Palyichuk. Sie organisiert mit zahlreichen Rotariern die Verwaltung Hilfen und deren Verteilung, vor allem an Krankenhäuser. Zweimal täglich gebe es Meetings, um zu ermitteln, wo Spenden und Gelder eingesetzt werden müssten, berichtet sie. "Und es braucht weitere Hilfen. Doch der Tag wird kommen, an dem der Krieg vorbei ist", sagte sie. Und dann würde die rotarische Familie mit herzlichen Armen empfangen werden. Genauso wie sie jetzt, die sie eine lange, schwierige Reise nach Houston zurückgelegt habe. Doch: "To see a friend no road is too long!"

Inspirierend auch der Vortrag von Alex Montoya, der — selbst schwer behindert — einst an RYLA-Seminaren teilgenommen hat, davon unendlich profitiert hat und sich berufen fühlt, diese heute ebenfalls mit Vorträgen zu bereichern. Seine Sicht: "Rotary ist wie ein Blumenbeet, das gewässert und gepflegt wird und in den buntesten und schönsten Farben blüht." Es brauche jedoch die Aktivisten: "The world needs Rotary!" 

Für eine Generation gut ausgebildeter Mädchen

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Nadine Siregar unterstützt die technische Ausbildung von Mädchen.

Die Rotarier und Rotarierinnen bekamen auch die Chance, Anbita Nadine Siregar kennenzulernen. Die junge Computer-Fachfrau und Ingenieurin hat die Organisation "Generation Girl" gegründet. Sie versucht, die naturwissenschaftliche Ausbildung von Mädchen in Indonesien mit ihrer Non-Profit Organisation voranzutreiben. 36.000 Mädchen profitierten bereits davon. Wie das aussehen kann, welche Erfolge es bringt, zeigte die junge Frau im Gespräch auf. Doch ihr Wunsch ist: "Helfen sie Mädchen in ihrem Umkreis, befähigen sie diese, das zu erreichen, was ihnen im Bereich Technik vorschwebt. Egal ob mit Scholarships oder anderen Programmen. Jeder von Ihnen kann einen Unterschied machen, nicht nur der CEO eines großen Technik-Unternehmens." 

Den Abschluss des Plenums machte Musikerin Gingger Shankar, die aus ihrem Schaffen berichtete und Heldinnen ihres Lebens vorstellte. Und natürlich ihre Musik — mit einer Doppel-Violine und zwei Musiker-Freunden, die den Saal zum Singen brachten.

Zahlreiche Breakout-Sessions beschlossen den zweiten Tag  der diesjährigen Convention. Weitere Berichterstattung unter: 

www.rotary.de/convention