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Guatemala

Grundsteinlegung für Klinik

01.08.2012

16 Jahre ist es jetzt her, dass der Bürgerkrieg in Guatemala beendet wurde. Das Land hat sich noch nicht davon erholt.

Häufig sind es Naturkatastrophen, die den Aufbau in Entwicklungsländern zunichtemachen. In Guatemala in Mittelamerika ist es dagegen die gesamtpolitische Situation, die sich noch längst nicht stabilisiert hat. Der Rotary Club Erlangen-Schloss leistet jetzt konkrete Aufbauhilfe in dem Land.

Möglich wurden die Aktivitäten, die unterernährten Kindern und ihren Familien zugutekommen, in Kooperation mit dem Rotary Club Guatemala Norte und durch direkte Kontakte zwischen einzelnen Clubmitgliedern. Mehrfach haben Erlanger Rotarier containerweise Sachspenden nach Guatemala geschickt, darunter Babybeatmungsgeräte, ein Ultraschallgerät und Computer.  Jetzt wurde die Hilfe gebündelt. Für diesen Zweck wurden zahlreiche Spenden gesammelt: Insgesamt brachte der Club 45.000 Euro an Projektgeldern auf, davon 17.000 Euro aus den Erlösen des Eltersdorfer Queckenmarkts. Der Rotary Club Guatemala Norte ergänzte die Summe auf 50.000 Euro und zusätzliche Sachspenden.

Derzeit finden die Behandlungen noch in einem Provisorium statt. Fünfmal täglich bekommen die Kinder unter Aufsicht einer Ernährungsberaterin eine spezielle Diät. Wie erfolgreich die Hilfe ist, zeigen Shaunny und Kimberly, beide elf Jahre alt, die bereits in der ersten Woche rund 600 Gramm an Gewicht zunahmen.

Jetzt legten Erlanger und guatemaltekische Rotarier in San Miguel Dueñas den Grundstein für das „Centro Madre Teresa“ für unterernährte Kinder. Die Konzeption des neuen Zentrums geht über die Primärtherapie hinaus. Es wird eine Muttermilch-Sammelstelle eingerichtet, um dem staatlichen Krankenhaus in La Antigua zu helfen, außerdem werden Eltern in einem Schulungszentrum zu gesunder Ernährung beraten. Das Zentrum bekommt einen Gemüsegarten für Schulungszwecke. In einem angrenzenden Ökolehrpfad wird ein ökologischer Herdofen ausgestellt, wie ihn Rotary International schon erfolgreich über 12.000-mal in Guatemala installieren konnte. Der Ofen braucht  nur 30 Prozent Holz im Vergleich zu einer herkömmlichen offenen Feuerstelle. Das "Centro Madre Teresa" soll noch in diesem Jahr eingeweiht werden.

Bereits im vergangenen Jahr konnten die Rotarier aus Guatemala, gemeinsam mit dem Rotary Club of Sunnyvale in Kalifornien, USA und unterstützt durch einen Global Grant der Rotary Foundation, ein Krankenhaus in der Region unterstützen. Über 54.322 USD erhielt das "Hospitalito Atitlán" in Santiago Atitlán für einen Sauerstoffgenerator, Brutkasten, Diagnosegeräte sowie ein Training zur Nutzung und Pflege der Gerätschaften.

Darüber hinaus produzierte der Rotary Club Guatemala Norte einen Aufklärungsfilm in Tzutuhil, der Sprache, die von den örtlichen Maya gesprochen wird. Die im Wartesaal des Krankenhauses vorgeführte DVD geht ein auf die Themen ausgewogene Ernährung, häufige Erkrankungen, Gesundheit von Mutter und Kind, Hygiene und Probleme wie Alkoholismus und häusliche Gewalt.