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Convention

Mit inspirierenden Sprechern

Convention - Mit inspirierenden Sprechern
© Pixabay

Das erste große Plenum in Singapur brachte Gordon McInallys Thema Mental Health verstärkt auf die Tagesordnung – mit Speakern, die beeindruckende Berichte präsentierten.

27.05.2024

Sein ganzes Präsidentenjahr verfolgte RI-Präsident Gordon McInally den Schwerpunkt Mental Health. Am 27. Mai 2021 sprachen ihm einige der Redner bei der Convention mit ihren Berichten und Initiativen zum Thema aus dem Herzen.

John Hewko machte den Auftakt. © Rotary Magazin (sechs Fotos)

Als erster zeigte sich jedoch Rotary-Generalsekretär John Hewko von einer ganz neuen Seite – so sprach er mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz überraschend Hindi, Französisch, Koreanisch und Chinesisch, wie man auf dem großen Screen sehen und hören konnte. Den überraschten Rotariern wollte er so deutlich machen: "Mitmachen ohne zurückzufallen" sollte auch für Rotarier die Devise sein.

Sein eigentlicher Fokus war der Mitgliederschwund: Hier sollte Rotary nicht einfach warten, sondern die Initiative ergreifen, meinte er. Für die nächsten Jahre skizzierte er fünf Visionen: 

  • Den eigenen Club revolutionieren – bevor die Mitglieder ihn verlassen. Mit einer passenden Strategie lässt sich jeder Club erneuern und verändern.
  • Neue Clubmodelle ausprobieren: Mit Passenger Clubs oder Companion Clubs oder anderen Modellen lassen sich neue, vor allem jüngere Mitglieder rekrutieren.
  • Nicht zu viele Aktivitäten: Besser ist es, sich auf weniger Projekte zu konzentrieren. Dann läuft es besser.
  • Verbündete suchen: Die Polio-Allianz beweist es – gemeinsam lassen sich Kräfte und Resultate von Projekten potenzieren, auch mit ungewohnlichen Partnern.
  • Neue Technologien nutzen: Corona hat Zoom-Meetings und Zusammenarbeit über Kontinente hinweg zur Normalität gemacht. Das kann auch heute vieles einfacher machen. Deshalb sollten Rotarierinnen und Rotarier Champions des Alltags werden.

Bewundernswert

Freddie Almazan aus Chicago, nach einer Schießerei schwer krank und bis heute behindert, machte Mut. Er meisterte sein Leben nach dem Vorfall und entdeckte eine spannende Methode für sich: Kintsugi. Die japanische Technik arbeitet Zerstörtes und Kaputtgegangenes wieder auf und gibt ihm neuen Wert."Nothing lasts, is complete or perfect. There is always work in progress and this ist worth celebrating and embracing – nichts hält für immer, ist komplett oder perfekt. Ständige Veränderung ist normal und das sollte genutzt und gefeiert werden", so sein Rat. Kintsugi entdecke die Schönheit in zerbrochenen Sachen und feiere das Unperfekte, deshalb könne er auf die Frage "Was hat Dich am meisten beeinflusst?" nun sagen: "Ich habe nun den üblichen fünf Sinnen noch einen weiteren Sinn – den für die nicht ganz perfekten Dinge."

Ein Überblick über die besten "People-of-Action"-Programme zeigte die Langzeiteffekte rotarischer Arbeit: ein Projekt für herzkranke Kinder in Ägypten, ein Projekt gegen Gebärmutterhalskrebs in Guatemala, eine Alphabetisierungsinitiative in Indien, eine Kampagne für sauberes Wasser auf den Philippinen, ein Mental-Health-Projekt in Malaysia und ein großes Bildungsprojekt in Guatemala. Der Effekt all dieser Aktivitäten: Rotary hat ganze Kommunen verändert.

Junge Leute im Blick

Eine weitere Sprecherin: Bindi Rajasegaran vom RC Ipoh Central in Malaysia. Sie beleuchtete die Notwendigkeit, gegen die Selbstmorde junger Leute etwas zu tun. Ihr Club trainiert Schulcounselors und Sozialarbeiter, damit direkt in den Bildungseinrichtungen etwas getan werden kann. Ihre Bitte an das Publikum: Wo immer Vorfälle publik werden oder sich Anzeichen zeigen – bitte ansprechen.

2024, alexandra rose, convention, singapur
Inspirierend: Alexandra Rose aus den USA

Peace Fellow und Sozialarbeiterin Alexandra Rose aus den USA berichtete von der Arbeit mit traumatisierten Jugendlichen. Sie versucht, in ihrer Arbeit das Vertrauen der jungen Leute zurückzugewinnen und eine Zusammenarbeit zu starten. Es gehe darum, das Sicherheitsgefühl zurückzuholen. Die Frage laute nicht "Was läuft falsch mit Dir?" sondern "Was ist Dir passiert?". So könne jeder sich aus einem Tief herausarbeiten und Held seiner eigenen Geschichte werden.

Ebenso beeindruckend wie die Vorredner: Nacho Dean, der es schaffte, einmal um die Welt zu laufen und die Wasserstrecken zwischen den Kontinenten schwimmend zurückzulegen. Er bemerkte dabei: Unserem Planeten geht es gar nicht gut. "Doch die Erde ist unser Heimatplanet. Wenn es ihr nicht gut geht, ist das auch nicht gut für die mentale Gesundheit der Menschen." Verkehr, Chemikalien, wenig Grün, ungeeignete Nahrungsmittel sorgen für Stress, der für vieles der Auslöser ist.

Er durchquerte 31 Länder, brauchte zwölf Paar Schuhe dafür und konnte zum Beispiel bei den Inuit viele Erfahrungen sammeln. Inzwischen ist er Ehrenmitglied in zwei Rotary Clubs und engagiert sich zusammen mit der Aktion End Plastic Soup. Er begrüßte auch das Vorhaben der Stadt Singapur, bis 2025 rund eine Million Bäume im Stadtgebiet zu pflanzen. Eine Idee, die von vielen Rotariern unterstützt wird. Nachos nächstes Projekt ist, 2027 die Welt zu umsegeln, um eine neue Sichtweise auf ökonomische wie ökologische Probleme zu bekommen.

Aus dem RC Potomac Passport (USA) war die Ärztin Pallavi Gowda angereist – selbst eine "Überlebende einer Depression", wie sie gestand. Sie warb dafür, Gordon McInallys Initiative für mentale Gesundheit zu unterstützen. Die Frage "Geht es Dir gut?" sei so wichtig wie nie. Ob das eine schwierige Angelegenheit sei? Pallavis Antwort: "Hat 'schwierig' uns schon jemals von etwas abgehalten? Es ist wichtig!"

Zum Abschluß erklomm Claire Chang vom RC Suntec City, Singapur, die Bühne. Die Unternehmerin, die bereits Hotels an 23 Orten der Welt besitzt, rief den Rotarierinnen und Rotariern ihr Motto zu: "Wir brauchen keine neue Welt. Wir wissen, wie man lebt, und wir wissen auch, wie wir die Welt besser machen können." Es gehe um "action, action, action", motivierte Claire und plädierte für stärkere Zusammenarbeit. denn: "Wir haben das Potenzial, das Leben vieler anderer zu verbessern."