Aktuell
Monza: Rotarische Radler im Titelkampf
Wo sonst die PS Boliden dröhnen, surrten am 1. Juli 2023 die Freiläufe und Carbonfelgen von 70 Rotary Fellows zur 38. Cycling Championship.
Die Rotary Clubs Monza und der Distrikt 2042 hatten Anfang Juli 2023 die Fellowship "Cycling to Serve" nach Italien eingeladen. Nach der Weltmeisterschaft Monte Granaro 2017 und den 4 Days in Siena 2022, stellte das Team um Giuseppe Del Bene und Jean-Claude Pinto mit den fünf Clubs der Gruppe Brianza erneut italienisches Organisationstalent unter Beweis.
Der renommierte Hightech-Hersteller Colnago war als Sponsor dabei. 40 Technikbegeisterte durften daher auch einen Blick in die Original-Produktionsstätten werfen und hautnah am Werkstück die Montage und Lackierung des aktuellen C68 Rahmens erleben. Die Klassiker der Anfänge, wie die Master-Serie, bis zur neusten Profimaschine waren in der Ausstellung zu bewundern. Als Highlight ließ das limitierte vergoldete Jubiläums-Modell die Herzen höher schlagen.
Zur Event-Anmeldung und Pasta-Party trafen sich die Teilnehmer am Abend zuvor im mondänen Sportclub Monza. Bei Pasta und auch ein wenig Wein wurde über die Vorbereitung und das bevorstehende Rennen gefachsimpelt. Zu erwartende hochsommerliche Temperaturen und ein begrenzter Slot um 18.30 Uhr im begehrten Autodrom bestimmten das Programm am Renntag.
So blieb vormittags Zeit für Besichtigungen und Kultur. Unter der Führung von Domenico Cogliati fand die Besichtigung des Duomo mit einem Blick in die Geschichte der Stadt Monza statt. Deren Gründung ist mit der langobardischen Königin Theudelinde im 7. Jahrhundert verbunden. Die Besichtigung endete mit der Präsentation der "Eisernen Krone", Krönungskrone einiger bedeutender Herrscher Europas.
Die Vorbereitung für das Rennen im Inneren des Autodroms waren von Motorsport-Atmosphäre geprägt. Noch rasten Sportwagen auf der Piste – Radfahrer und sportliche Autofahrer, es konnte keine größere Diskrepanz geben, um das Projekt der italienischen Rotary, Clubs und Fellowship vorzustellen.
Zero Vittime sulla Strada
Mehr als 3000 Radfahrer werden jährlich in Italien Todesopfer. Das ist zuviel! Rotary und die FCS Italy haben sich zum Projekt gemacht, hier über Aufklärung an der Basis und bei den routinierten Verkehrsteilnehmern diese Zahl zu reduzieren. Auch bauliche Verbesserung der Infrastruktur für Radler stehen auf der Agenda. Motto: Cyling to Serve against Traffic Victims!
Die Championship in Monza zog fahrradbegeisterte Rotarier aus neun Nationen an. Dieses Jahr waren anwesend.: Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, die Tschechische Republik und die Schweiz. Das Rennen wurde nach Zeit gemessen (eine Stunde plus eine Runde) Es umfasste verschiedene Alterskategorien sowie separate Kategorien für Männer und Frauen. Männer (vier Kategorien): Fahrer bis 45 Jahre, 45 bis 54 Jahre, 55 bis 64 Jahre und über 64 Jahre alt; Frauen (zwei Kategorien): unter 50 und über 50.
Kurz nach 18.30 Uhr: Rennbeginn für 70 Starter, zumeist Rotarier und Rotarierinnen. Nach einer kurzen Neutralisationsphase startete direkt in der ersten Runde das Rennen mit hohem Tempo. Der flache Kurs ermöglichte Geschwindigkeiten von 45 bis 55 km/h. Eine Herausforderung, diese in einem Spitzenfeld von circa 40 Rennbegeisterten zu meistern. Taktische Seitenwechsel mit Ziehharmonika-Effekten mündeten in der vierten Runde in zwei Stürzen, die leider auch tragische Verletzungen bei zwei Teilnehmern hinterließen. Im nun geteilten Feld konnte sich eine sechsköpfige Spitzengruppe absetzen, die schließlich das Renngeschehen bestimmte. Im Spurt setzte sich Jan de Cubber (Belgien) wie im Vorjahr gegen seine Kontrahenten durch und stand als Gesamtsieger des Rennens und rotarischer World-Champion unter 45 Jahre fest.
Jan Hanke, Rotaract (Deutschland) fuhr in dieser Kategorie auf Platz 2. Der Vorjahressieger 45 bis 54 Jahre, RAAM Teilnehmer Kurt Matzler( Österreich) musste sich dieses Jahr im Sprint dem neuen Champion Eric Huret (Frankreich) geschlagen geben. Im Sprint um Platz ein bei der Altersgruppe 55 bis 64 Jahre behauptete sich Stefano Bianconi (Italien) als Newcomer in der Fellowship Cycling to Serve (FCS) gegenüber Johannes Neff (Deutschland). Über 65 Jahre wiederholte sich das Vorjahresergebnis mit Platz eins Ralf Wittenberg (Deutschland), Platz zwei: Pierre Beck (Frankreich).
Gewinner aber waren letztendlich alle, die dieses Rennen genießen konnten, ausgenommen die Sturzopfer. Ihnen gilt der Wunsch von allen nach schneller Genesung und Erholung.
Die After-Race-Party mit Siegerehrung, Imbiss und Getränken in den Lounges der Boxengasse gab den Rahmen zu Diskussion über Rennverlauf und Aussicht auf weitere Events.
Zum festlichen Abschluss fanden sich viele Teilnehmer und Organisatoren am darauffolgenden Tag erneut im Sportclub Monza zu einem Gala-Lunch zusammen. Der RC Brakel (Belgien) stellte die Championship 2024 ( 23. bis 25. August 2024) in Brakel vor. Aktuelle Informationen findet man über den Barcode.
Ein herzlicher Dank gilt den Veranstaltern. Viele Stunden Vorbereitung, Erstellung einer Homepage, Akquise von Sportlern und Sportlerinnen aus vielen Nationen, aber auch die Motivation von Helfern und Helferinnen sind im Endergebnis oft nicht wahrnehmbar – dennoch eine Motivation nach der gelungenen Championship 2023, weiter zu planen.