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Rotary-Convention-Tagebuch (VII)

Was Rotarier zusammenhält

28.06.2013

VON SABINE FICHT

Der letzte Tag der Convention beginnt mit der  Plenarsitzung zur  Bestätigung der Distriktgovernor und des Präsidenten von Rotary International (RI) 2014/15. Es wird Gary Huang aus Taiwan. Von den anwesenden Rotariern wünscht er sich, dass sie jedem Club helfen, zum Besten zu werden, der er sein kann. Er wolle sich einsetzen, Rotary bekannter und größer zu machen,  um noch mehr Gutes in der Welt zu bewirken, sagt Huang.

Die UN Friedensbotschafterin Jane Goodall verknüpft ihre Rede mit dem Aufruf an alle, die internationale Gemeinschaft und die  Umwelt zu schützen sowie nachhaltig mit Ressourcen umzugehen. Zuletzt begeistert Craig Kielburger mit seiner Initiative "Me to We", die das Bewusstsein für soziale Verantwortung bei Kindern und Jugendlichen fördern soll. Er gibt den Rotariern den Auftrag, in die junge Generation zu investieren und sie bei Aktionen gegen Hunger, Sklaverei, Armut und anderen Kampagnen zu unterstützen.

ANMELDUNG FÜR SYDNEY


Motiviert durch die unterhaltsame Einladung der Australier zur Convention 2014 melden wir uns nach Abschluss der Plenarsitzung im Haus der Freundschaft gleich für die nächste Convention an und besuchen den Workshop für Convention-Bewerber. Dort erfahren wir, dass bis 2020 feststeht, an welchen orten die Konferenz ausgetragen wird. 2021 ist also der nächste Freie Termin. Doch die Bewerbung ist an Voraussetzungen geknüpft: Die Stadt braucht genügend Veranstaltungsräume, ein Stadion für mindestens 10.000 Zuschauer und rund 17.000 Hotelzimmer im Umfeld.

Die Abschlussplenarsitzung beginnt mit melancholischen Fado-Klängen und dem Dank an die über hundert Freiwilligen Helfer vor und während der Convention. Im Anschluss ehrt Tanaka den RC Villingen- Schwenningen für seinen „Rotary Peace Song. Es folgen Reden des scheidenden RI-Präsidenten und des neuen RI-Präsidenten Ron Burton.

Burton spricht auch die Mitgliederzahl an: Seit über 15 Jahren stagniert sie auf 1,2 Millionen Mitgliedern weltweit. 120.000 neue kommen jedes Jahr dazu - genauso viele verlassen die Organisation aber auch. Die Clubs müssen sich also in zwei Richtungen bemühen: Neue Mitglieder gewinnen und die alten Mitglieder halten. Jeder hat eine andere Motivation zu kommen und hat vielleicht eine ganz andere zu bleiben. 1905 war Paul Harris der Meinung, Rotarier zu finden, die zwar dieselben Ziele und Wünsche haben, aber unterschiedliche Berufe, Herkunft und Religion.  Rotary soll Platz für alle bieten und das Potential dieser Convention soll vor allem inspirieren und motivieren.

RÜCKBLICK AUF DAS VERGANGENE JAHR


Tanaka beschließt die Konferenz mit einem Rückblick auf sein Jahr als RI-Präsident. Er habe während dieser zeit unzählige Menschen gesehen, die die von nur 1 Euro am Tag leben müssen. Ihm bleiben die Kinder auf Indiens Straßen in Erinnerung, die ihn um Wasser aus seinem Auto bitten. "Diese Kinder brauchen uns. Sie brauchen Rotarier, die diese Welt verändern!" fordert Tanaka seine Freunde auf. „Gemeinsam können wir noch mehr erreichen." Mit einem Konzert für den Frieden endet die Convention 2013 in Lissabon - einem Hafen des Friedens.

Mein Fazit: Es war eine großartige Konferenz, die Menschen miteinander verbunden hat und mich mit dem guten Gefühl nach Hause fahren lässt, bei Rotary Menschen zu treffen, denen das Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen liegt. Ob in Projekten gegen Armut, Überbevölkerung, Hunger oder soziale Ungerechtigkeit oder Aktionen für mehr Frieden, Bildung,  Menschenrechte oder Umweltschutz – Rotarier setzen sich dafür ein, die Welt zu einem besseren, gerechteren und friedlicheren Ort zu machen. Sie laufen mit offenen Augen durch die Welt, sehen die Missstände vor ihrer Tür oder in anderen Ländern und  fassen den Mut, sie anzugehen, um andere an dem teilhaben zu lassen, was sie selbst erfahren durften.

Eine Fotostrecke mit Eindrücken von der Convention 2013 finden Sie hier. Bilder von der Preconvention der Rotaracter gibt es hier zu sehen.