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Wiesbaden

Wenn der Ministerpräsident anspornt

Wiesbaden - Wenn der Ministerpräsident anspornt
Leere Stuhlreihen? - Ach, wegen des Teilnehmerfotos. Denn die Distriktkonferenz war gut besucht und intensiv zum Austausch genutzt worden. © Sabine Meinert/Rotary Magazin (10 Fotos)

Zu einer der ersten Distriktkonferenzen hatte Mitte Mai Governor Karl-Heinrich Link nach Wiesbaden geladen. Neben rotarischen Aspekten kamen auch die Themen Klima und Nachhaltigkeit, Convention und Werte sowie jede Menge Projekte zur Sprache.

20.05.2019

"Gemeinsam mit Rotary - Generationen und Grenzen überbrücken" hatte sich Governor Karl-Heinrich Link für sein Amtsjahr vorgenommen. Auch bei der Distriktkonferenz in Wiesbaden war das zu spüren. Bei "seiner" Distriktkonferenz setzte Carlo Link mit seinem Team das Motto sowohl festlich, vor allem aber engagiert und vielfältig um.

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Kurhaus Wiesbaden

Ein kulinarisch-kulturelles Dankeschön

So traf er sich mit Amtsträgern, offiziellen rotarischen Gästen und Weggefährten bereits am Vorabend im Kurhaus Wiesbaden, um die erfolgreichen Aktionen im Distrikt zu feiern. Mit dabei Solisten des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden - und Rotarier, die mit gesanglichen Einlagen ihrerseits für großartige Stimmung sorgten.

Governor Link nutzte die Gelegenheit, einige Ehrungen zu vergeben. Viel wichtiger war dem Governor jedoch, dass Gespräche in Gang kamen über Club-, Aktions- und Interessensgrenzen hinweg.

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"Liebe Freunde, schön, dass Ihr da seid." Governor Carlo Link begrüßte mehr als 200 Gäste auf "seiner" Konferenz. © Christoph Müller

Den Auftakt zur eigentlichen Distriktkonferenz im R+V-Gebäude am Raiffeisenplatz setzten nach der Begrüßung die Stipendiaten des Distrikts gemeinsam mit den In- und Outbounds.

Sie ließen mit Berichten von ihrer Zeit in Deutschland oder musikalischen Einlagen die Rotarier teilhaben an dem, was diese wichtige Episode in ihrem Leben ausmacht, welche Erfahrungen und Erlebnisse sie hatten und was ihnen Freude macht. In einem der Abschlussberichte hieß es deshalb: "Deutschland war mein größter und wichtigster Lehrer überhaupt." Und über Erkenntnisse, die sie mitnehmen: "Wenn Du das Leben eines Menschen verändern kannst, hast Du die Welt verändert."

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In- und Outbounds präsentierten sich den Rotariern, die sie in ihren Clubs intensiv betreuen und unterstützen, wie immer mit vielen Länderflaggen und zahllosen Pins an ihren Jacketts.

Mit Stolz empfingen die Rotarier des Distrikts 1820 zudem Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen, als Festredner. Der Politiker dankte ihnen für die Möglichkeiten in Sachen Austausch und Völkerverständigung, die rotarische Clubs ermöglichen. Er würdigte die Arbeit Rotarys - vor allem in den derzeitigen herausfordernden Zeiten - und warb für die Europawahl. Er resümierte, welcher Wandel Deutschland derzeit erlebt - hin zu Internationalem, Digitalisierung und gleichzeitig lokal orientiertem Tun.

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Video von externer Quelle laden: Mit dem Aufruf stimmen Sie dem Übertrag Ihrer IP an den externen Dienstleister zu. Volker Bouffier, Ministerpräsident von Hessen, spornte die Rotarier an, weiter so aktiv zu sein.

"Wir müssen den Mut haben, etwas zu ändern", sagte er den Rotariern. "Sie sind Vorbilder - für sich und andere. Sie bringen stetig Ideen, Kraft und Geld ein." Bouffier wünschte sich daher mehr Engagierte in der Gesellschaft und hofft auf weiteres, dauerhaftes Engagement in allen Bereichen von den Rotariern. Für die Aktion gesundekids hatte er einen Spendenscheck über 500 Euro im Gepäck.

Jünger werden

Die Grüße des Präsidenten von Rotary International, Barry Rassin, überbrachte Keith Best (RC of Newton Stewart), Rotary Coordinator für die Zone 17. Dieser würdigte die Arbeit der Clubpräsidenten. Und warb für die Aufnahme von deutlich mehr jungen Menschen. "Angesichts der Tatsache, dass 50 Prozent der Weltbevölkerung unter 35 Jahre alt sind, müssen wir dem Rechnung tragen." Derzeit würden nur etwa fünf Prozent der Rotaracter den Weg zu Rotary finden.

Bests Thema zudem: der Klimawandel. zu diesem Thema hatte er ein Bild von Barry Rassins heimatlichen Garten auf den Bahamas mitgebracht. Und er warnte: Das Gelände liegt nur einen Meter über dem Meeresspiegel und ist massiv bedroht durch die Folgen der Klimaveränderungen. Ein markantes Beispiel für mögliche Auswirkungen.

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"Darf ich mal fragen, was Ihr Club-Projekt ist?" - In den Pausen lief der Austausch auf Hochtouren.

Convention voraus!

Vorfreude stellte sich allerorten ein angesichts der Hospitality Days, die im Distrikt 1820 vom 27. bis 31. Mai veranstaltet werden - direkt vor der Convention. Besucher aus aller Welt sollen hier die deutschen Rotarier, ihr Leben und ihre Projekte kennenlernen.

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Den ganzen Tag heiß begehrt: rotarische Flyer und Andenken - Pins, Kulis, Give-aways, T-Shirts, Caps...

Die Ideengeber der Aktion gesundekids, Reinhild Link (Wiesbaden-Nassau) und Gustav Belz (RC Wiesbaden), hatten im vergangenen Jahr erneut für viel Motivation gesorgt, sich für Kinder zu engagieren. Auf der Distriktkonferenz wurden daher vier Rotaract Clubs geehrt, die im vergangenen Jahr mit Geschmacksexperimenten, Apfelsaftaktionen, Frühstückseinladungen und Charity-Läufen die Aktion mit Leben gefüllt hatten. Weitere Ehrungen wurden unter Rotariern für konstante und erfolgreiche Foundation-Arbeit, für intensive Öffentichkeitsarbeit und großartige Anstrengungen für internationalen Austausch vergeben.

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Festredner Gotthard Fuchs, Theologe, gab wichtige Denkanstöße. © Christoph Müller

Umwelt und Entwicklung

Der Festredner Gotthard Fuchs, Theologe und Fachmann für Mystik sowie Publizist, lenkte das Augenmerk der Besucher auf ethische und spirituelle Perspektiven für Nachhaltigkeit und Umweltpolitik. "Ein spannendes Terrain", fanden die Zuhörer angesichts der Frage: Wie schaffen wir es, dass jeder menschenwürdig und gerecht leben kann, ohne dass wir die Ressourcen der Erde zerstören? Fuchs gab Denkanstöße und streifte dabei die Aspekte Werte, Gemeinwohl und Gewinne.

Ein weiteres Highlight war die Präsentation eines Global-Grant-Projektes in Nepal. In einem kleinen Ort, 350 km entfernt von Kathmandu, wurde mit Unterstützung des RC Rüsselsheim-Mainspitze und mehrerer Partnerclubs über die Rotary Foundation ein Wasserkraftwerk finanziert und errichtet, das nun 114 Haushalte mit Strom versorgt.

Der Governor bilanzierte ebenfalls Positives. Die Mitgliederentwicklung stabil, Rotaract mit gutem Trend, erfolgreiche Pressearbeit. Die Poliospenden stiegen um etwa ein Fünftel. Für Grants wurden insgesamt 1,3 Mio. Euro freigegeben. Die Aktion gesundkids erreichte 77.000 Kinder.

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Ein Dankeschön der Rotaracter für ein Jahr tolle Unterstützung ging an den Governor. © Christoph Müller

Alexandra Winterhoff vom (RAC Kassel) blickte vor allem auf ein Projekt zur Finanzierung mehrerer Wasserreinigungseinheiten PAUL zurück. Stolz vermeldete sie die Gründung zweier Rotaract Clubs.

Und auch die Convention in Hamburg wirft große Schatten voraus: Der Distrikt 1820 wird wohl mit über 300 Personen vertreten sein. Bernhard Maisch vom RC Marburg bietet dort eine Breakout Session an. Christof Hottenrott (Frankfurt/M.-Städel) hat ein Programm für 120 israelische Gäste auf die Beine gestellt.

Mit Power weiter

Den Formalien - Bericht des Schatzmeisters, Entlastung des Vorstands, Wahl der RDG-Distriktvertreter - folgte schließlich die Governorstafette: Rainer Moosdorf vom RC Marburg wird unter dem Motto "Gemeinsam etwas bewegen!" Carlo Links Amt im Juli übernehmen. In den Startlöchern für die Jahre darauf stehen Henning von Vieregge (RC Frankfurt/M.-Alte Oper) und Edith Karos (RC Wiesbaden-Nassau).