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Rotary Aktuell

Willkommen in Melbourne

Rotary Aktuell - Willkommen in Melbourne
Ob bei Tag oder Nacht: Melbourne lädt zu fast jeder Tageszeit zum Erkunden der Stadt ein. © Mauritius Images/John Warburton-Lee

Der Austragungsort der Rotary International Convention 2023 ist eine Stadt der Superlative. Wer das Beste aus seinem Aufenthalt machen möchte, sollte deshalb schon jetzt mit der Planung beginnen.

01.02.2023

Das pulsierende und imposante Melbourne ist in jeder Hinsicht eine Hauptstadt. Ich weiß schon, dass Canberra die politische Hauptstadt Australiens ist und Sydney das Finanzzentrum des Landes. Wer sich aber Melbournes reiche Geschichte und die zahlreichen Touristenattraktionen genauer anschaut, wird feststellen, dass der Gastgeber der RI Convention 2023 nicht nur die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria ist, sondern auch die Hauptstadt der Gastronomie, der Kultur, des Sports und des Shoppings.

2023, Willkommen in Melbourne,
Mary Barry, Vorsitzende des RI Convention Host Organization Committee 2023, in der ACDC Lane © Rhys Martin

Im Vorfeld der Convention 2023 baten wir zwei Australier, die Redakteurin des Magazins Rotary Down Under Meagan Martin und ihren Mann, Kreativdirektor Rhys Martin, diese Behauptungen zu prüfen. Unterstützt wurden sie dabei von mehreren örtlichen Rotary-Mitgliedern, die ihr Insiderwissen über ihre geliebte Stadt an Australiens Südostküste weitergaben. Ihre Hilfsbereitschaft ist ein weiterer Beweis dafür, dass Melbourne sehr wohl eine weitere Anerkennung verdient: Hauptstadt der Gastfreundschaft. Am besten überzeugen Sie sich bei der Convention vom 27. bis 31. Mai 2023 in Melbourne selbst davon.

Hauptstadt der Gastronomie

Melbourne ist das Wirtschaftszentrum Victorias und von Jahrzehnten oder besser gesagt Jahrhunderten der Einwanderung geprägt. In der Stadt leben nach eigenen Angaben etwa 140 Kulturen, von der indigenen Bevölkerung des Staates bis hin zu einer Vielzahl von Einwanderern aus Europa, Asien und Afrika. 2021 waren etwa 36 Prozent der Einwohner von Greater Melbourne im Ausland geboren.

Diese Vielfalt trägt zu einer lebendigen, mannigfaltigen und sich ständig weiterentwickelnden Kultur bei, was sich vor allem in der Gastronomie-Szene der Stadt niederschlägt. In Melbourne gibt es mehr als 2000 Cafés und Restaurants. Dazu gesellen sich Cocktail-Lounges in luftiger Höhe auf Dächern, gemütliche australische Pubs und versteckte Bars in Souterrains und Gassen.

Amanda Wendt, Governorin im Distrikt 9800 und Mitglied des RC Melbourne, empfiehlt ein ausgiebiges Mittagessen im schicken europäischen Bistro Bellota im Süden der Stadt. Das Restaurant neben dem Weinhaus Prince Wine Store verweist stolz auf seine lange Weinkarte. Das sachkundige Bedienpersonal berät gern bei der Wahl des perfekten Weins unter den 3000 Optionen. Dazu werden Charcuterie- und Käseplatten, Austernteller und größere Gerichte aus europäischen Küchen angeboten.

„Bellota enttäuscht nie“, sagt Wendt. „Alles auf der Karte ist fantastisch.“

Hauptstadt der Kultur

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In der National Gallery of Victoria im Stadtteil Southbank befinden sich eine Kunstgalerie und ein Museum © Rhys Martin

Melbourne hat den australischen Impressionismus und das australische Kino hervorgebracht. Die Geschichte der Kelly-Bande (1906) gilt als weltweit erster Langfilm und wurde hier produziert. 2008 wurde Melbourne von der Unesco zur Stadt der Literatur gekürt. Laut einer Zählung aus dem Jahr 2017 kommt im Großraum Melbourne auf 9.503 Einwohner ein Lokal mit Livemusik, was die Stadt wohl zur Livemusik-Hauptstadt der Welt macht. Neben den prachtvollen und eleganten Gebäuden aus den frühen Jahren der europäischen Besiedlung erheben sich auffällige moderne Neubauten.

All das bestätigt den ersten Eindruck von Melbourne als australische Kulturhauptstadt. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen bei einem Besuch des East-End-Theaterdistrikts und dem vielleicht spektakulärsten Wahrzeichen der Stadt, dem 1854 eröffneten Princess Theatre. „Es gibt nichts Vergleichbares in London“, schwärmte einst ein britischer Kritiker nach dem Neubau des Theaters in den 1880er Jahren. Ganz in der Nähe steht Her Majesty’s Theatre mit seiner viktorianischen Fassade und dem Art-déco-Saal. Im Regent Theatre, einem ehemaligen Kino, werden heute einige der weltbekanntesten Theaterstücke aufgeführt.

Im Athenaeum Theatre gegenüber finden Aufführungen der Melbourne Opera und des Melbourne International Comedy-Festival statt. Wer es lieber etwas lockerer hat, dem empfiehlt Jennie Franklin vom Rotary Passport Club of Melbourne das Open-Air-Kino des Sun Theatre in Williamstown: „Die Bucht und die Lichter der Stadt bilden einen wunderbaren Hintergrund für einen Abend mit Freunden.“

Jamie Robertson vom RC Footscray empfiehlt die Staatsbibliothek von Victoria, „deren Grandezza und Skurrilität auch den überdrüssigsten Touristen fasziniert“. Mitten im historischen Carlton Gardens steht das ultramoderne Melbourne Museum, in dem am 27. Mai die traditionelle Begrüßungsveranstaltung der Convention stattfinden wird. „Mit seinen Dinosauriern und Einbäumen, Postkutschen und naturwissenschaftlichen Exponaten wirft das Museum einen anderen Blick auf die Natur, die Kulturen und die Geschichte Victorias“, meint Dennis Shore, stellvertretender Vorsitzender des Host Organization Committee und Mitglied des RC Hawthorn.

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Blick auf einen Teil des Queen Victoria Market. Der Freiluftmarkt ist rund sieben Hektar groß © Rhys Martin

Wer mehr über die Ortsgeschichte erfahren möchte, dem empfiehlt Michelle Crawford vom RC Central Melbourne einen Besuch des Koorie Heritage Trust, der die Kunst und Kultur der Aborigines in Victoria fördert. Oder eine Flussfahrt auf dem Yarra River nach Williamstown zur ersten Hafensiedlung Melbournes, wo sich das Seaworks- Schifffahrtsmuseum und in einem benachbarten Vorort das Newport-Eisenbahnmuseum befinden. „Die Aussicht auf Mel bourne von Williamstown aus ist einfach spektakulär, besonders wenn die Sonne über der Stadt untergeht“, schwärmt Crawford.

Seit Generationen erholen sich die Einwohner und Besucher aus aller Welt im Königlichen Botanischen Garten von Victoria, der 1846 gegründet wurde. Der nahegelegene Shrine of Remembrance erinnert auf bewegende Weise an Australiens Kriegsgeschichte. Nach einem Treppenaufstieg wird man auf dem Balkon mit einem Panorama blick auf die Skyline von Melbourne belohnt, die sich hinter den über 250 Gedenkbäumen des Shrine Reserve erhebt.

Hauptstadt des Sports

In den beeindruckenden Sportstätten von Melbourne wetteifern mehr als 20 Profiteams vor der sportbegeisterten Bevölkerung. Allein neun Mannschaften spielen Australian Football, der Ende der 1850er Jahre in Melbourne erfunden wurde.

Die Rod Laver Arena im Melbourne Park ist der zentrale Austragungsort der Australian Open, dem ersten von vier GrandSlam- Tennis tur nie ren im Kalenderjahr. Der riesige Melbourne Cricket Ground ist das größte Stadion der südlichen Hemisphäre und das Mekka des australischen Sports, wie viele meinen. Auf dem Flemington Racecourse wird der Melbourne Cup ausgetragen. Das Pferderennen, „das die Nation zum Stillstand bringt“, ist das weltweit höchstdotierte Handicap-Rennen über zwei Meilen für Vollblutpferde.

Im Albert Park findet jedes Jahr der Große Preis von Australien statt. Während des viertägigen Motorsport-Spektakels rasen die Formel-1-Boliden um den See des Parks. Den Rest des Jahres nutzen Einheimische und Touristen die Park-Oase zur Erholung. „Rund um den See gibt es viele Picknickplätze und Restaurants sowie einen Golfplatz“, erklärt Matthew Proctor vom RC of Albert Park. „Er ist ein beliebter Ausflugsort für Spaziergänger und Radfahrer. Auch Bootfahren und Angeln sind hier möglich.“ Mit der Straßenbahn oder zu Fuß ist es von hier nur ein Katzensprung bis zum Strand von St. Kilda, der für Aviv Palti, Präsident des Rotary Passort Club of Melbourne, „einer der lebhaftesten und eklektischsten Orte der Stadt“ ist.

Zehn Autominuten südlich von St. Kilda liegt der Brighton’s Dendy Street Beach, ein Highlight für die Gründungspräsidentin des Clubs, Maria Hicks: „Die bunten Strandkabinen sind über 100 Jahre alt und erinnern an vergangene Zeiten. Wenn man in Richtung Green Point läuft, stößt man auf den versteckten Strand Holloway Bay, einen ruhigen und geschützten Picknickplatz am Bayside Coastal Art Trail.“

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Chinatown im Central Business District der Stadt besteht aus zahlreichen Gassen und Arkaden
© Rhys Martin

Für Motorradfans ist der Austragungsort des Australian Motorcycle Grand Prix auf Phillip Island einen Besuch wert. Ein Erlebnis ganz anderer Art bietet die Parade der Zwergpinguine auf Phillip Island, bei der Tausende der kleinen blauen Pinguine bei Sonnenuntergang über den Sand watscheln.

Hauptstadt des Shoppings

Die Block Arcade beeindruckt Besucher mit feinsten Boutiquen und denkwürdiger Architektur. Ein weiteres Shopping-Paradies ist das mit der Straßenbahn erreichbare „Pariser Ende“ der Stadt, wo sich namhafte Outlet-Boutiquen wie Louis Vuitton, Bulgari, Hermès und Prada aneinanderreihen.

Das andere Ende des Einkaufsspektrums bildet der 144 Jahre alte Queen-VictoriaMarkt. Das geschäftige Treiben der über 500 Verkaufsstände des „Queen Vic“ erstreckt sich über zwei Stadtblöcke.

Megan Martin