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Europaweiter Preis für Partnerclubs

Rotaract Bremen holt ersten Platz

Koch-Wettbewerbe im Internet, ein Buch mit Rezepten aus ganz Europa und ein dazugehöriges Online-Tagebuch - der Rotaract Club Bremen hat für sein gemeinsames Projekt mit einem Club in Istanbul einen Preis gewonnen. Der RAC setzte sich damit gegen Bewerber aus ganz Europa durch.

13.06.2013

Der sogenannte Twin Club Award (TCA) wird wie der Preis für das beste Service-Projekt (Best European Service Project, kurz BESP) jedes Jahr auf der Europa-Konferenz der Rotaracter vergeben. „Man kann sagen, dass der TCA etwas schwieriger zu gewinnen ist als der BESP“, sagt Milos Dragovic vom europäischen RAC-Informationszentrum (E.R.I.C.), das die Auszeichnung vergibt. Der BESP, so Milos Dragovic weiter, honoriere Aktivitäten, die viele Clubs ohnehin schon leisten. „Der TCA hingegen erfordert viel Eigeninitiative der Clubs und die Leistung, eher ungewöhnliche Wege zu beschreiten. Deswegen haben wir nicht so viele Bewerbungen, dafür haben alle davon ein sehr hohes Niveau.“

Zehn Projekte aus ganz Europa haben sich in diesem Jahr beworben. Den zweiten Platz belegte ebenfalls ein deutscher Club: Der RAC Nidda aus dem Distrikt 1820, wurde für die Twin-Club-Beziehung mit einem RAC in Mumbai (Indien) ausgezeichnet. Seit 2007 haben sich unter den Erstplatzierten keine deutschen Clubs befunden.

Der RAC Bremen hatte schon längere Zeit mit dem Gedanken gespielt, eine Twin Club Beziehung zu einem Club im Ausland aufzunehmen. Den letzten Anstoß gab dann das neue Clubmitglied Emre. Er zog 2012 von Istanbul nach Bremen und wechselte so auch vom RAC Galatasaray zum RAc Bremen. Deutsche wie türkische Mitglieder seien sofort begeistert von der Idee gewesen, die Clubs zusammenzuführen, sagt Johanna Bischoff aus Bremen. Gleich zu Beginn des Projektes entschieden sich die Beteiligten, den Aufbau der Twin-Club-Beziehung zu dokumentieren. Sie richteten ein Blog ein und machten so alle Schritte öffentlich.

GEMEINSAME KOCHABENDE PER VIDEO-ANRUF

Neben Informationen zu Mitgliedern und Projekten beider Clubs findet sich auf dieser Seite auch eine Art Tagebuch. Herzstück des Ganzen ist der Koch-Wettbewerb, den die Clubs ins Leben gerufen haben. „Die Idee hat sich aus dem gemeinsame Interesse am Kochen entwickelt“, sagt Johanna Bischoff. Die Clubs tauschen bis heute traditionelle Rezepte aus und kochen diese dann gemeinsam nach – auch das digital: Die RACs treffen sich über Skype und sprechen und kochen miteinander per Video-Chat.

Aus den Kochabenden und dem Rezepte-Tausch entstand schließlich die Idee für ein weiteres, größeres Projekt: Das Kochbuch „Cooking for Peace – The Way to a Nation’s Heart is through its Stomach“. Darin finden sich sowohl Rezepte der Wettbewerbe als auch Rezepte, die nach einem Aufruf der Twin-Clubs von RACs aus ganz Europa eingeschickt worden sind.

Durch die Video-Anrufe wurden sich Mitglieder beider Clubs immer vertrauter, und so besuchten die Istanbuler im Januar dieses Jahres Bremen. Teil des Besuchs war auch die Unterzeichnung des  Twin-Club-Agreement, das die Beziehung offiziell besiegelt. Auf der EuCo Ende Mai trafen sich Bremer und Istanbuler erneut. Dort verkauften sie auch 100 Exemplare des Kochbuchs und sammelten so Geld für einen guten Zweck.

Dieses Engagement beider Clubs, ihr Weg, zu Twin Clubs zu werden, das Blog im Internet und die Rezeptesammlung, ist nun ausgezeichnet worden. Doch die Beziehung ist damit längst nicht zu Ende. Im Herbst werden die Bremer nach Istanbul reisen. Auf dem Programm steht bis dahin natürlich Eines: Das gemeinsame Kochen.

Das Blog "The Twin-Club Experiment" fnden Sie hier.