Foundation-Botschaft
Eine gesunde Umwelt ist ein Vermächtnis
Wir können wirklich Berge versetzen, wenn wir uns zusammenschließen.
Ich wuchs inmitten üppig grüner Wälder in der Berglandschaft Sri Lankas auf und erinnere ich mich deshalb immer wieder an die Worte des großen Dichters Rabindranath Tagore: „Bäume sind das unendliche Bemühen der Erde, zum zuhörenden Himmel zu sprechen.“
Wie traurig, dass wir Menschen dieses Gespräch so oft unterbrechen. Genau wie jedes andere Lebewesen sind wir ein Teil der Natur. Aber wir sind auch die einzige Spezies, die die Verantwortung für den Schutz der Umwelt für künftige Generationen trägt. Die Coronavirus-Pandemie hat uns den Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Gefahren für die öffentliche Gesundheit so deutlich wie noch nie zuvor vor Augen geführt.
Vor einigen Jahren plante die staatliche Elektrizitätsgesellschaft in meinem Land den Bau eines zweiten Kohlekraftwerks im Osten Sri Lankas. Das Kraftwerk würde stündlich 93 Millionen Liter Wasser aus einer Bucht saugen, in der empfindliche Küsten- und Tiefsee-Ökosysteme zusammentreffen, denn hier befindet sich einer der größten Geburtsplätze der Welt für Pottwale. Nach der Nutzung würden diese 93 Millionen Liter Wasser pro Stunde wieder in den Ozean eingeleitet werden, dann allerdings verunreinigt mit giftigen Chemikalien, die schädlich für Meeresflora und -fauna sind.
Aus den Lehren, die aus den Schäden der ersten Anlage gezogen wurden, bildete sich eine Koalition, die sich aus vielen öffentlichen Fürsprechern, darunter auch Rotariern, zusammensetzte. Sie führten eine Kampagne durch, die die Medien, die Öffentlichkeit und das örtliche Gemeinwesen auf die potenziellen Gefahren aufmerksam machte und darüber hinaus rechtliche Schritte einleitete. Die Regierung gab schließlich ihren Plan für ein Kohlekraftwerk nach einem entsprechenden öffentlichen Aufschrei auf.
Wir können wirklich Berge versetzen, wenn wir uns zusammenschließen. Als einige von uns beschlossen, die Umwelt als neuesten Schwerpunktbereich aufzunehmen, taten wir dies aufgrund der Dringlichkeit des Problems. Im Rotary-Jahr 1990/91 legte RI-Präsident Paulo V.C. Costa mit seiner Vision den Grundstein, und heute werden wir seine Arbeit auf die nächste Stufe heben. Wir werden uns der Herausforderung strategisch stellen, wie auch in den anderen Schwerpunktbereichen. Genau genommen hängen die sechs anderen Schwerpunktbereiche von diesem einen ab. Denn was nützt es, Krankheiten zu bekämpfen, wenn unsere verschmutzte Umwelt dazu führt, dass wir just erneut krank werden? In den letzten fünf Jahren wurden mehr als 18 Millionen Dollar für umweltbezogene Global Grants bereitgestellt. Aufbauend auf dieser Arbeit zum Schutz der Umwelt werden wir künftigen Generationen ein weiteres rotarisches Vermächtnis hinterlassen. Und Sie können entscheidend dazu beitragen.
K.R. Ravindran
Vorsitzender der Foundation-Trustees