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Aus dem Governorrat

„Rotary braucht noch mehr globale Projekte“

Aus dem Governorrat - „Rotary braucht noch mehr globale Projekte“
Ein globales Projekt, das Maßstäbe setzt: In Nigeria stärken Rotarier das Gesundheitssystem und die gesellschaftliche Rolle der Frau. © RFPD

Interview mit Hans-Jürgen Leuchs über die Rolle des Foundation-Ausschusses, Global Grants und den Wunsch, dass sich noch mehr Clubs für globale Projekte einsetzen

Sabrina Schwab01.03.2018

To do good in the world“ war der Zweck, den Präsident Arch C. Klumph 1917 der Einrichtung der Rotary Foundation (TRF) zuschrieb. Der Auftrag: einen nachhaltigen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung leisten – und dazu braucht es finanzielle Mittel. Der Deutsche Governorrat (DGR) hat der Stiftung aller Rotarier eigens einen Ausschuss gewidmet. Er soll sicherstellen, dass Erfahrung und Wissen bereitgestellt und weitergegeben werden. Gerade bei Global Grants ist das so eine Sache, wie der Vorsitzende Hans-Jürgen Leuchs im Interview erklärt.

Herr Leuchs, welche konkrete Rolle spielt der Foundation-Ausschuss des DGR?
Der Ausschuss hat eine Beratungsfunktion für die Distrikte und Clubs bei allen Foundation-Angelegenheiten. Besonders bei Global Grants gibt es Fragen: Wie meistere ich die Hürden der Beantragung? Wie platziere ich mein Projekt? Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es überhaupt? Wer hat Erfahrungen, aus denen ich lernen kann? Der Ausschuss ist die geeignete Plattform, um dies zu vermitteln – auch zwischen den Distrikten, der TRF und dem Rotary Deutschland Gemeindienst e.V. (RDG).

Das Thema Global Grants: Wieso sind die so wichtig?
Für die meisten von uns beginnt die Welt, in der wir Gutes tun wollen, in unserem unmittelbaren Umfeld: in unserem Gemeinwesen. Sie hört aber dort nicht auf. In den allermeisten Ländern dieser Welt geht es den Menschen wesentlich schlechter als uns hier im westlichen Mitteleuropa. In den Schwellen- und Entwicklungsländern können wir durch unsere Finanzmittel, Expertise und Technologie die Lebenssituation von noch mehr Menschen nachhaltig beträchtlich verbessern. Genau dafür sind die Global Grants wichtig. Sie sind zwar durchaus anspruchsvoll in ihrer Vorbereitung, Abwicklung und Nachbearbeitung, erfüllen aber bei erfolgreicher Durchführung alle Beteiligten mit tiefer Befriedigung.

Was ist Ihr Aufruf an die Clubs und Distrikte?
Rotary braucht noch mehr globale Projekte! Nutzen Sie die Dienste der Rotary Foundation, des Rotary Deutschland G emeindienst e.V., der Länderausschüsse und der rotarischen Action Groups – zum Beispiel der Rotarian Action Group for Population and Development (RFPD) oder der WASRAG. Diese unterstützen Sie mit I hren Global-Grant-Anträgen bei inhaltlichen und verfahrenstechnischen Hürden und lassen Ihnen als Beispiele genehmigte Anträge zukommen. 2013 haben nur zehn Prozent der Clubs an Global Grants teilgenommen, 2017 waren es immerhin schon 14 Prozent. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung, aber es gibt noch viel Potenzial.

Das Gespräch führte Sabrina Schwab.