Hohe Auszeichnung
Rotarier erhält Nobelpreis für Chemie
Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an Stefan Hell, Mitglied des Rotary Clubs Göttingen, sowie an Eric Betzig und William Moerner (beide aus den USA). Sie erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie. Mit ihren Supermikroskopen lasse sich etwa beobachten, wie sich Eiweiße bei der Entstehung von Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson zusammenlagern. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm bekannt. Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist mit umgerechnet rund 880.000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.
Hell hatte den Anruf der Jury aus Stockholm zuerst nicht für echt gehalten. „Im ersten Moment habe ich gedacht, das ist vielleicht ein Scherz“, sagte Hell der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch. Schließlich habe er dann die Stimme des Komiteevorsitzenden Staffan Normark erkannt. „Und dann habe ich langsam realisiert, dass es kein Scherz ist, dass es tatsächlich die Wahrheit ist und das ist auch noch bestätigt worden.“ Anschließend hat der 51-Jährige seine Frau angerufen.
„Damit hatte keiner von uns gerechnet“, sagte Assistentin Eva-Maria Hölscher am Mittwoch im Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
Im vergangenen Jahr hatten Martin Karplus (USA/Österreich), Michael Levitt (USA/Großbritannien) und Arieh Warshel (USA/Israel) den Nobelpreis für Chemie erhalten. Sie haben Methoden entwickelt, mit denen sich auch komplexe chemische Reaktionen virtuell nachvollziehen lassen. Damit können Medikamente und Solarzellen optimiert werden. (dpa)