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Ruanda

"Bildung ist der Schlüssel zu allem"

Ruanda - "Bildung ist der Schlüssel zu allem"Fotostrecke: Eine Schule in Ruanda
Ein toller Tag: Das neue Schulgebäude ist fertig, die Einrichtung steht, die Lehrer stehen bereit — Hunderte Kinder freuen sich. © Alain Iradukunda

Wenn ein Land, in dem das durchschnittliche Monatseinkommen zwischen 30 und 100 Dollar liegt, in dem die Gefängniszellen zehnfach überbelegt sind, dessen Bevölkerung rapide wächst und das immer noch an den Folgen eines Genozids leidet, sich eine Zukunft aufbauen will, dann braucht es vor allem zwei Dinge: Visionen und Bildung.

24.01.2023

Ja, es geht bergauf in Ruanda. Die Wunden des Völkermords von 1994 sitzen noch tief, aber Präsident Paul Kagame hat Ruhe ins Land gebracht. Offiziell steht er einer Demokratie vor, denn es gibt eine Opposition, hinter vorgehaltener Hand sprechen viele allerdings von einer "Democrazy" oder einer "Demokratur". Denn die Visionen des kleinen ostafrikanischen Landes formuliert Kagame, auch wenn die allermeisten der mittlerweile knapp 14 Millionen Menschen hinter ihm stehen. Die Schweiz Afrikas will er aus Ruanda machen, und aus der Hauptstadt Kigali soll ein afrikanisches Singapur werden. Immerhin: Die Berge sind schon einmal da. Und auch in Kigali geht es gut voran. Fast zwei Millionen Menschen leben hier mittlerweile, es gibt Arbeit und die Einkommen steigen.

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Doch auf dem Land sieht es anders aus, es fehlt an fast allem. Die Menschen leben in einfachen Stein- oder Lehmhütten, meist ohne Strom und fließend Wasser und ernähren sich von den geringen Erträgen ihrer mühsamen Landwirtschaft. Vielen Kindern fehlt der Zugang zu Bildung, weshalb sich ihre Situation in absehbarer Zeit nicht verändern wird. Rukore, ganz im Süden gelegen, gehört zu den ärmsten Fleckchen des Landes. Hier müssen die Kinder am Morgen bis zu zehn Kilometer zur Schule gehen, nachmittags den gleichen Weg zurück. Und weil das viel Zeit kostet und sie ihren Eltern in dieser Zeit nicht bei der Feldarbeit helfen können, bleiben viele Kinder lieber gleich zu Hause.

Es sind genau diese Beispiele, die Rainer Meutsch seit 13 Jahren antreiben. Damals verkaufte er sein Reiseunternehmen „Berge & Meer“, gründete seine Stifung „Fly & Help“ und begann, Schulen zu bauen, wo sie gebraucht würden – auf der ganzen Welt. Über 700 sind es bis heute geworden, doch keine war bisher so groß wie die, die nun in Rukore feierlich und unter überwältigendem Jubel der Kinder eingeweiht wurde. Mehr als 171.000 Euro hatte PDG 1850 Gerd Beckmann eingesammelt, um über das Netzwerk von Rainer Meutsch eine Grundschule für mehr als 600 Schülerinnen und Schüler zu bauen. Innerhalb von nicht einmal anderthalb Jahren sind zehn Klassenräume inklusive Möbel, eine Küche, zwei Latrinenblöcke, Handwaschstationen und fünf Regenwasserzisternen entstanden. 40 Lehrer wurden eingestellt und einer ganzen Region Struktur gegeben. "Bildung ist der Schlüssel zu allem", sagte Beckmann bei der Einweihung, zu der er persönlich mit einer 25-köpfigen Delegation aus 1850 anreiste.

Mehr Informationen: Ruanda-Projekt 


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