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Rotary-Stipendiat

Die Saat ist aufgegangen

02.04.2014

Alles fing vor drei Jahren an, die deutsche rotarische Stiftung hatte ein Programm zur Förderung osteuropäischer Studenten ausgeschrieben. Ein Kandidat war Jaroslaw Wlazlo. Er studierte im dritten Jahr Mathematik an der Universität in Zielona Gora (Grünberg); er hatte sehr gute Noten und er wollte besonders gerne an der TU Kaiserslautern weiterstudieren.

Jarek ist ein Bauernbub mit vier Geschwistern, von einem kleinen Hof in der Nähe von Radon. Er war eher schüchtern, sein Englisch war gerade so in Ordnung, sein Deutsch eher mager. Aber er versuchte es und bekam die 5000 Euro für ein Jahr. Und es ging gut, sehr gut sogar. Im Herbst 2012 hatte er dieses Jahr erfolgreich absolviert und wollte auch seinen Master hier machen. Der „Hiwi-Job“ genügte für das zweite Jahr. Im Herbst 2013 machte er hier seinen Master in „Industrial Mathematics“, als einer der Besten mit einem Notendurchschnitt von 1,1. Schnell nach Zielona Gora, noch eine Arbeit geschrieben, nochmals Prüfungen abgelegt und auch dort den Master mit Auszeichnung. Kein Wunder, dass das Kaiserslauterer Fraunhofer-Institut für Mathematik von ihm hörte und ihm nun ein Promotionsstipendium anbot. Ende März fing er an, hier zu promovieren. Er spricht heute sehr gut Deutsch, und auf die Frage, wo er später arbeiten will, antwortet er: „In Europa, hier oder da, wo die Arbeit spannend ist und ich Sinnvolles schaffen kann.“

Ich denke, das Samenkorn, das Rotary da irgendwo in die polnische Erde steckte, ist aufgegangen. Wo in Europa die Früchte nun verzehrt werden, ist bedeutungslos.

Helmut Neunzert,
RC Kaiserslautern-Kurpfalz