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Deutsch-französisches Projekt

Rotary bereitet Straßenkinder auf Job vor

Soft Skills bei der Arbeit, also die Fähigkeit, mit anderen Menschen angemessen umzugehen, gesellschaftliche Normen einzuhalten und Teamfähigkeit zu beweisen, sind in Indien genauso wichtig wie an jedem anderen Arbeitsplatz dieser Welt. Für Straßenkinder in Pune ist die Tatsache, dass sie diese Fähigkeiten oft nicht erlernt haben, ein echter Wettbewerbsnachteil am Arbeitsmarkt.

27.08.2013

Um die persönliche Entwicklung auf diesem Gebiet nachhaltig zu fördern, haben sich der Rotary Club Lisieux (Normandie, Frankreich) und der Rotary Club Münster zusammen getan, um ein Entwicklungsprojekt der besonderen Art auf die Beine zu stellen. Dabei hat die französische Tochter des deutschen Familienunternehmens Knorr Bremse mitgeholfen, den indischen Partner zu finden.

Zusammen mit der Don Bosco Vyawasaik Prashikshan Kendra, einer Berufsschule für eine solide gewerbliche Ausbildung in Pune/Indien, wurde ein gemeinsames Dreijahresprojekt aufgelegt, um Straßenkindern im Wettbewerb um gute Jobs auf Augenhöhe zu bringen: die Ausbildung zum Schlosser, Automechaniker, zur Sekretärin oder Verkäuferin usw. ist ohnehin auf anerkannt hohem Niveau – nun wird sie ergänzt um Kommunikation, Stärkung des Selbstbewusstseins, Zeitmanagement, Konfliktlösung und die Ausbildung sonstiger persönlichen Kompetenzen.

„Trotz bester Ausbildung fällt es Straßenkindern nach wie vor schwer, sich gegenüber einem Vertreter einer höheren Kaste zu behaupten,“ erklärte Tobias Kirchhoff, Präsident des RC Münster. Nein zu sagen, sei in Asien ohnehin verpönt, aber für diese Jugendlichen geradezu unmöglich. „Das Soft-Skill-Projekt der beiden Rotary Clubs hilft, die guten technischen Kenntnisse der Absolventen abzurunden und den beruflichen Erfolg noch zu steigern,“ sagt die französische Rotary-Präsidentin Françoise Adeline.

Ausgangslage und erste Ergebnisse des Projektes sind vielversprechend: die Don Bosco Schule bildet jedes Jahr 550 Schülerinnen und Schüler aus, mit einem 95prozentigen Vermittlungserfolg in den Arbeitsmarkt. Das Zwischenfazit des Schulleiters Corlis Consalves: „Wir sind überzeugt, dass das Projekt ein sofortiger Erfolg geworden ist. Wenn man außerdem den Personenkreis betrachtet, dem wir helfen wollen, dann hat dieses Programm einen bedeutenden Unterschied im Leben vieler junger Leute gemacht, die marginalisiert in verschiedenen Schichten unserer Gesellschaft leben.“