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Social Media Lounge

So wird Ihr Online-Meeting ein Erlebnis

Social Media Lounge - So wird Ihr Online-Meeting ein Erlebnis
© Pixabay

Sind Sie der Video-Treffen auch ein wenig überdrüssig? Coronabedingt werden diese uns aber weiter begleiten. In D1940 gab es jetzt Ideen, wie die Zoom-Konferenzen spanndender werden können.

26.11.2020

In der Social Media Lounge trafen sich am 25. November erneut Interessierte aus ganz Deutschland, um zu hören, welche Erfahrungen anderer Clubs und Vorschläge aus dem Social Media Team des Distrikts sich vielleicht zur Nachnutzung eignen. Teilnehmer erlebten eine Ideen-Sammlung der anderen Art.

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Host Florian Gottschall brachte viele Ideen mit.

Gegen die Online-Müdigkeit

Denn es lässt sich vieles machen - trotz Kontaktbeschränkungen und fehlender Clubtreffen. Bei einem Online-Meeting die Welt erkunden, neue Freunde und deren Leben kennenlernen oder sogar Sprachen lernen - all das ist möglich, weiß inzwischen auch RI-Präsident Holger Knaack. Sein Eindruck: "Vor Corona gab es auch schon langweilige Meetings. Es gilt, das nicht noch auszubauen. Deshalb sollte jeder Club sich überlegen: Wie können wir die Mitglieder einbeziehen und auch für längere Konferenzen in unseren Video-Reihen behalten?" Jedes Zipfelchen Entertainment, Austausch, Spaß und Zusammenarbeit via Internet helfe, ist seine Erfahrung.

Das konnte auch Moderator Florian Gottschall bestätigen. Er stellte zu Beginn Janne Pelz vom IAC Rostock vor. Sie ist bei Interact unter anderem für internationale Beziehungen zuständig und ist sich sicher: " Nie war es so einfach, sich mit Clubs im Ausland zu vernetzen und in Kontakt zu bleiben." Ihr Club tauscht sich seit dem Sommer per Zoom mit Interactern aus Ägypten und Brasilien aus und lernte dabei ganz nebenbei Portugiesisch. Projekte spielen natürlich auch eine Rolle. So teilten die Interacter in den sozialen Medien ihre Aktivitäten innerhalb der Aktion #CleanupOctober - und motivierten 20 weitere Clubs zum Mitmachen. 

Job von Nell nahm die Teilnehmer mit in seinen Weinberg. © Rotary Magazin (alle Monitor-Fotos)

Job von Nell dagegen ist Weinproduzent und organisierte für seine Clubfreunde eine Begehung von Weinberg und Keller samt Verkostung. Mehr als 200 Gäste aus anderen Clubs wollten ebenfalls dabei sein - und verkosteten drei Weine am Computer-Bildschirm. Während des Meetings wurde auch zu den Gästen geschaltet, damit die Stimmung in den kleinen Verkostungsgruppen sich übertragen konnte.

Neben tollen Themen: Mitmachen zählt

Es kommt auf die Abwechslung an, versicherte auch Birgit Weichmann aus dem Social Media Team, die seit Monaten so konferiert. Weitere Teilnehmer berichteten von kleinen Aktionen mit Aha-Effekten und ungewöhnlichen optischen Eindrücken. So wurden Muffins per Bildschirm weitergegeben, von Wohnzimmer zu Büro Hände geschüttelt oder Kaffeetassen gereicht... "Das lockert auf, sorgt für Spaß, weil beim ersten Mal vielleicht noch nicht alles klappt mit der virtuellen "Zusammenarbeit".

Kochshow per Smartphone - alles ist möglich, zeigten die Beispiele, die in der Social Media Lounge über den Bildschirm liefen.

Leonnard Hartwig berichtete mit anderen hingegen von gemeinsamen Kochevents in einigen Clubs. Die vorbereiteten Zutaten fachgerecht und unter Anleitung eines erfahrenen Kochs zum Drei-Gänge-Menü umzuwandeln war dabei wohl nicht ganz einfach. "Wir mussten immer mal warten bis alle mit dem nächsten Schritt fertig waren - das Tempo war sehr unterschiedlich. Und ob der Lachs durch war, haben wir öfter per Handyfoto klären müssen." Aber allein, dass man gemeinsam etwas machen konnte, war den Aufwand wert. Plus: Das Essen war toll!

Talente nutzen

Aus vielen Eindrücken der Gesprächspartner in dieser Social Media Lounge kristallisierte sich heraus: In den Clubs schlummern noch unentdeckte Talente. Diese sollte man — sobald lokalisiert — nutzen. Zum Beispiel improvisierte in einem Club ein Rapper auf zugerufene Stichworte einen Song, andere organisierten Livestream-Museumsbesuche, veranstalteten ein Vortragsroulette (jeder bekommt dabei ein Thema zugelost und führt die Freunde später in dieses Thema ein, auch wenn er vorher noch gar nichts groß davon gehört hat).

Weitere Best-Practice-Beispiele hielt Rotaracterin Nadja von Oesterreich bereit. Die RDK-Vorsitzende nutzt auch Powerpoint-Karaoke, bei dem man eine Geschichte anhand von zufällig verteilten Begriffen oder Bildern erzählen muss. "Kann lustig werden", ist ihre Erfahrung.

Aber auch für die Arbeit in den Gremien wusste sie Rat. "Es geht immer darum, neben inhaltsschweren Präsentationen die gute Laune zu erhalten. Deshalb sollte man auch für Wissenstransfer und Austausch ein paar einfache Tools nutzen: miro.com oder mural.co für Präsentationen, außerdem jamboard.google.com. Ihre Erkenntnis aus vielen RDK-Sitzungen mit über 70 Leuten: "Die Verbindung von online und offline macht das Meeting letztlich besonders."

Aus dem Eintragungen im Zoom-Chat kamen ebenfalls Anregungen: Quiz via mentimeter.com, virtuelle Kaminabende, gemeinsame Kammermusik, Online-Stadtführungen... Und auch das Barcamp in D1850 am 28. November (10 bis 12.30 Uhr) sowie das Barcamp in D1940 am 20. Februar 2021 sollen neue Elemente vermitteln, die Breakout-Sessions und Diskussionen ermöglichen, wo vorher nur Zuhören angesagt war.

Und vielleicht etablieren sich in den beiden Distrikten dann ja schon ein paar Online-Rituale, die in jedem Fall die Vorfreude auf weitere Online- und Hybrid-Meetings erhöhen. Für all die Tipps von Teilnehmern und Vortragenden dieser Online-Lounge gilt auf jeden Fall: Nachmachen äußerst erwünscht!