https://rotary.de/clubs/distriktberichte/auf-den-spuren-eines-streichquartetts-a-21139.html
München

Auf den Spuren eines Streichquartetts

München - Auf den Spuren eines Streichquartetts
Dirk König, Präsident des Rotary Clubs Grünwald mit Katja Deutsch, Therese Mitreuther, Elisabeth Buchner, Philipp Jonas und Clubfreund Andreas Riederer (von links) © Rotary Club Grünwald

Endlich konnte der Rotary Club Grünwald wieder sein traditionelles Benefizkonzert mit dem „v. Sawicki Streichquartett“ veranstalten

Mirjam Ludwig01.01.2023

Zum Auftakt des Konzert im Grünwalder August Everding Saal übernahmen Clubpräsident Dirk König und Mitglied Andreas Riederer nicht nur die persönliche Begrüßung der Zuschauer, sondern begleiteten diese auch durch den gesamten Abend, der nicht nur Musik bot, sondern auch interessanten Einblick in die Geschichte der Instrumente des „v. Sawicki Streichquartetts" gab. 

Musikalische Zeitreise 

Nikolaus von Sawicki (1792–1850) entstammt einem ungarischen Adelsgeschlecht, er wurde in Stanislau in Galizien (heute Südwestukraine), geboren. 1823 ließ er sich in Wien als Geigenmacher nieder und galt dort später als einer der besten seines Handwerks. AuchRestaurierungen und Umbauten von Streichinstrumenten führte von Sawicki durch, der bekannteste Umbau war der an Paganinis Geige. Für diese konstruierte er ein besonderes Griffbrett, mit dem der Ton besonders voll und kräftig wurde. Zwei seiner Streichquartette – dazu gehören immer zwei Violinen, eine Bratsche und ein Violoncello –, waren jahrelang in Besitz von August von Pott (1806–1883), eines in gelb und eines in rot lackiert. Von Pott war neben Paganini einer der bekanntesten Violinisten seiner Zeit und zudem ein anerkannter Dirigent und Komponist. Er war verheiratet mit der Wienerin Aloyse Winkler von Forazest, ebenfalls eine bekannte Komponistin und Pianistin. Mit 18 Jahren hatte von Pott seinen ersten öffentlichen Auftritt und spielte bis zu seinem 26. Lebensjahr im Hoforchester in Hannover. Mit 21 Jahren wurde er zum Kammermusikus ernannt, mit 24 Jahren erhielt er vom dänischen König eine Professur für Musik. Bis zu seinem 55. Lebensjahr war er Hofkapellmeister in Oldenburg und lebte nach seiner Pensionierung noch 22 Jahre in Graz.

Wertvolle Leihgabe

Andreas Riederer ist ein Ururenkel von August von Pott und einer der Initiatoren der Benefizkonzerte. Er hat einen Satz der wertvollen Instrumente aus dem Familienbesitz 2014 als Leihgabe an die Neue Philharmonie übergeben. Die neue Philharmonie München ist ein Orchester der Musikwerksatt Jugend e.V. und wurde 2005 gegründet. Die Einnahmen der Veranstaltung in Höhe von 5000 Euro werden der Musikwerkstatt Jugend e.V. in Wolfratshausen zugute kommen. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, junge musikalische Talente umfassend zu fördern.