Straubing
Ein Club reich an Steinen
Mit einem hübschen Souvenir macht der RC Straubing-Gäuboden nicht nur gute Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch gute Einnahmen
Eigentlich sind Bronze—skulpturen sein Spezialgebiet, aber wenn’s drauf ankommt, widmet sich Johannes Rieser auch gern anderen Formen. In diesem Fall Pflastersteinen im Format 10 mal 10 Zentimeter. Der Präsident des RC Straubing-Gäuboden ist Bildhauer von Beruf und ergriff die Gunst der Stunde, als in den vergangenen Jahren zwei Straßen in Straubing saniert und ihre alten Pflastersteine nicht mehr gebraucht wurden. Im Vorgriff auf ein Präsidentenprojekt für sein Amtsjahr sicherte sich Rieser damals einen Teil der Steine – die jetzt zum Ende seiner Amtszeit als Schmuckstücke wieder in der Öffentlichkeit auftauchen.
In diesem Jahr feiert Straubing den 700. Geburtstag seines Wahrzeichens, des Stadtturms. Und Rieser hatte frühzeitig die Idee, passend zu diesem Jubiläum und mit den Pflastersteinen ein Kunstwerk zu schaffen. Er entwarf ein Motiv des Stadtturms, das in Metall geschnitten und mit veredelter Oberfläche in einen Pflasterstein eingepasst wurde.
Hands-on beim Steinmetz
150 dieser Steine in Edelstahl oder Messing (klar, geschliffen oder geflammt) werden zu je 180 Euro verkauft, eine Sonderedition von 25 vergoldeten Stadttürmen wird zu je 480 Euro angeboten. „Bis auf die Holzschatulle, in der wir die Stadtturmsteine präsentieren, wurden alle Arbeiten ehrenamtlich oder von Sponsoren geleistet. Damit können wir den Großteil des Erlöses für unsere Gemeindienstprojekte einsetzen“, freut sich der Bildhauer-Präsident. Er selbst stand einige Tage in einer Steinmetzwerkstatt, um die Löcher in die Pflastersteine zu bohren.
Das Projekt hat den schönen Nebeneffekt, dass viele Clubfreunde eingebunden sind. Als „Zulieferer“ für die Produktion wie Unternehmer Max Frank, Verleger Martin Balle, Goldschmiedin Evi Hilz und Instrumentenmacher Othmar Pleischl oder als Verkäufer auf dem Stadtfest zum Turmjubiläum Ende Juni.
Da das nach Redaktionsschluss stattfindet, muss das Ergebnis hier offen bleiben. Drei Tage lang sind die Clubmitglieder im Schichtdienst eingeteilt, um die Stadtturmsteine an den Mann oder die Frau zu bringen. Zwar ist der Vorverkauf etwas schleppend angelaufen, doch beim offiziellen Turmjubiläum wird die Nachfrage ansteigen, ist sich der Präsident sicher.