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Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Aktuell - Ein Jahr Krieg in der Ukraine
Moderator Claus Müller von der Grün (links), Governor Reinhard Fröhlich und Pfarrer Stefan Krönung vor den vielen Bananenkisten mit Hilfsgütern. © Karola Müller von der Grün

Rotarier aus Hessen leisten vielfältige Unterstützung: in der Ukraine und für geflüchtete Ukrainer in Hessen.

20.02.2023

Mit Geldspenden in Millionenhöhe und zahlreichen Hands-on-Aktionen haben Rotary und Rotaract Clubs aus Hessen in den vergangenen zwölf Monaten Menschen in der Ukraine und Ukrainer vor Ort in Hessen unterstützt. Grund genug für Reinhard Fröhlich, Governor im Rotary Distrikt 1820, den 90 Clubs im Distrikt und ihren engagierten Mitgliedern einmal "Danke" zu sagen.

Dies geschah aus Anlass des bevorstehenden Jahrestages des Angriffs auf die Ukraine in einer "Online-Sendung", die live übertragen wurde: Aus sechs regionalen Stationen (Kassel, Korbach, Fulda, Marburg, Hanau, Wiesbaden und Bad Homburg) berichteten Rotarier aus den örtlichen Clubs jeweils über ihre Hilfsaktionen, was bei den insgesamt rund 250 Zuhörern – vor Ort und online – auf großes Interesse stieß.

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Integration von geflüchteten Kindern durch gemeinsames Spielen in Fulda © Rotary Club Fulda-Paulstor

Zu Beginn der Veranstaltung bedankte sich Reinhard Fröhlich bei allen Beteiligten für ihren tatkräftigen Einsatz: "Damit leisten die Rotarier einen wertvollen Beitrag, um die Not in der Ukraine, aber auch der Ukrainer hier vor Ort zu lindern." Für Rotary sieht Fröhlich eine Wende in der Blickrichtung: nicht nur nach Süden, sondern auch nach Osten. "Der bisher selbstverständliche Frieden muss neu erarbeitet werden", meint der Rotary Governor. Nicht nur Kisten packen sei gefragt, sondern Projekte, um Frieden zu ermöglichen und zu bewahren.

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Verladen von Krankenhausbetten in Bad Homburg © Rotary Club Bad Homburg-Kurpark

Frieden und Freiheit seien nicht zum Nulltarif zu haben, erklärte Michael Brand, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Fulda und Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in einem engagierten Statement. Mit Russland sei nur aus einer Position der Stärke heraus zu verhandeln. Notwendig sei eine glaubhafte Abschreckung, ähnlich dem Nato-Doppelbeschluss zu Beginn der 80er Jahre.

Im Verlauf der rund 90 Minuten dauernden "Ukraine-Sendung" wurde die Fülle und Vielfalt der Aktivitäten der hessischen Rotary Clubs deutlich: Zum einen wurden Hilfsgüter bereitgestellt und in die Ukraine transportiert sowie zum Teil vor Ort verteilt. Dabei reichte die Bandbreite von Lebensmitteln, Medikamenten und medizinischen Geräten über Dinge des täglichen Lebens bis hin zu speziellen Anforderungen wie zum Beispiel Funkgeräten, Wärmedecken, Stromgeneratoren oder sogar Wohncontainern. Den Transport haben die Rotarier teilweise selbst übernommen, indem sie mit Transportern und Lkws bis an die polnisch/ukrainische Grenze gefahren sind, oder über Speditionen und Rotary Clubs in der Ukraine sowie in Polen organisiert. Dabei konnte das rotarische Netzwerk einmal mehr seine Wirksamkeit unter Beweis stellen: Durch die länderübergreifende Zusammenarbeit der Rotary Clubs kann sichergestellt werden, dass die Spenden und Hilfsgüter auch tatsächlich dort ankommen, wo sie gebraucht werden, und zielgerichtet eingesetzt werden. Diese internationale Vernetzung ist bei Rotary in so genannten "Länderausschüssen" organisiert, die es zum Beispiel für die Ukraine, für Polen oder auch für Russland gibt.

Neben der Hilfe in der Ukraine selbst unterstützen Rotary Clubs auch ukrainische Geflüchtete in Hessen. Auch dabei ist die Bandbreite groß: Geholfen wird zum Beispiel durch die Bereitstellung oder Vermittlung von Wohnraum, Unterstützung bei Behördengängen oder psychologische Beratung. Bei vielen Aktivitäten der Rotary Clubs steht die gesellschaftliche und persönliche Integration der Geflüchteten, zum Beispiel durch gemeinsame Unternehmungen und Veranstaltungsbesuche oder sportliche Aktivitäten, im Vordergrund.