DISTRIKT
Eine Rotbuche für jeden Club
Die erste Frau an der Spitze des Distrikts 1800 ruft die Clubs zum Engagement im Bereich Umweltschutz auf. Beim PETS setzte sie diesbezüglich ein sichtbares Zeichen.
Zum ersten Mal leitet eine Frau den Distrikt 1800: Am 1. Juli tritt die Oberstudiendirektorin Marianne Broska (62) vom RC Helmstedt als Governor an. Ihr erstes Event, das President Elect Trainingsseminar (PETS), liegt schon hinter ihr. Dort bekamen die künftigen Clubchefs kleine Rotbuchenpflänzchen mit auf den Weg. Dies als Symbol, dass Umweltschutz für Weltpräsident Ian Riseley und die Clubs im Distrikt höchste Priorität haben solle.
Eigens zu dieser Veranstaltung war übrigens Alexandra Heller, Coordinator im RI-Europabüro Zürich, aus der Schweiz angereist. Broska sah das als Auszeichnung für den Distrikt an: „Ein solcher Besuch wird erst wieder in zehn Jahren stattfinden…“ Beide Frauen hatten sich beim GETS, dem Governor-Training in Madrid, kennengelernt. Heller beschrieb den Präsidenten die speziellen Werkzeuge von Rotary International für eine effektive Clubarbeit.
Marianne Broska konzentrierte sich dagegen auf die Motivation der Amtsträger mit Betonung des Umweltschutzes. Der künftige Weltpräsident habe diesen siebten Dienstzweig neben die sechs klassischen Arbeitsfelder wie Frieden, Hygiene oder Bildung gestellt. „Wenn die Umwelt weiter zerstört wird, kämpfen wir mit unseren Hilfsprojekten in den anderen Dienstbereichen gegen Windmühlenflügel“, sagte Broska. Die Versteppung ganzer Landstriche könne nicht durch Brunnenbau- und Bewässerungsprojekte aufgehalten werden. „Ohne Umweltschutz kann es keinen Frieden geben“, so die künftige Governorin.
Der Weltpräsident appelliert an die Clubs, symbolhaft für jedes Mitglied einen Baum zu pflanzen. Der RC Helmstedt werde für 50 Mitglieder sogar 100 Bäume pflanzen, weil die Foundation 100 Jahre besteht, kündigte Broska an. Die Clubs seien eingeladen, dem zu folgen. Den Auftakt sollen die Rotbuchen aus dem PETS bilden. Broska: „Ich schaue mir gern den Entwicklungsstand bei meinem Clubbesuch an.“
Zur Auflockerung des Seminars referierte das Helmstedter Neumitglied Klaus Fitschen, Theologie-Professor in Leipzig, über „Pax et Concordia – Friede und Eintracht als klassische Prinzipien des Gemeinschaftsethos“. Und Past Governor Wolf-Michael Schmid (RC Helmstedt) schlug den Bogen von den „drei Sieben“ des Sokrates zur rotarischen Vier-Fragen-Probe, die in "postfaktischen Zeiten" wertvoller denn je sei.
Sven von Graefe