Mannheim/Schwetzingen
Europäisches Zauberwort
Junge Musiktalente aus 17 Ländern musizieren gemeinsam, lernen zu Politik und Geschichte – und eine Woche später ist Europa ein Stück mehr zusammengewachsen.
Es ist ein kleines Wunder, das in diesem Sommer bereits zum vierten Mal geschah. Dessen Zustandekommen ist neben vielen Partnern vor allem dem Verein Kultur@home, seinem Vorsitzenden Michel Maugé sowie dessen Club, dem RC Mannheim Rhein-Neckar zu verdanken. European Youth Orchestra Academy, kurz EYOA, heißt das Zauberwort, mit dem es gelingt, die Idee zu verwirklichen, die am Anfang dieses vom Distrikt geförderten RYLA-Projekts stand: Freundschaften junger Europäer durch das verbindende Element Musik zu fördern und zu vertiefen.
Verbindende Seminare
Kein Wunder ist es also, wenn nach einer Woche intensiver Probearbeiten und Seminare zu musikhistorischen wie politischen Themen bei den Abschlusskonzerten zuerst die Europahymne aus der Neunten von Beethoven erklingt. Auch diesmal war das so, im prächtigen Rahmen des Schwetzinger Rokokotheaters und auf der großen Bühne der Bundesgartenschau in Mannheim. Diesmal waren es 44 junge Musikerinnen und Musiker zwischen 14 und 18 Jahren aus 17 Ländern, die sie intonierten, dirigiert von Jan-Paul Reinke. Der Leiter der Städtischen Musikschule Mannheim, ebenfalls Rotarier im RC Mannheim Rhein-Neckar, gehört von Beginn an zu jenen, die an der Realisierung dieses die Jugend Europas verbindenden Projektes mitwirkten.
Er vermittelt den jungen Instrumentalisten nicht nur das Zusammenspiel im Orchester, sondern auch Wissenswertes über die "Mannheimer Schule", jene Zeit, als Mannheim unter Kurfürst Carl Theodor Musiker aus ganz Europa anlockte. Einer davon: Georg Joseph Vogler (1749-1814), der als Hofkaplan kam und der später mit Schülern wie Weber und Meyerbeer zum "Musiklehrer Europas" wurde. Dass er auch als Komponist Aufmerksamkeit verdient, machten Jan-Paul Reinke und sein junges Orchester eindrucksvoll hörbar. Und dann gab es Mozart, der einst auch in Mannheim zu Gast war. Weil aber nicht nur das Gestern, sondern vor allem das Morgen bei EYOA eine große Rolle spielt, gab es auch eine Uraufführung: "Gaia" des Zyprioten Mario Joannou Elia. Er komponierte eine Rhapsodie für Sopran, Violine und Orchester nach einer Hymne von Homer an die "Allmutter Erde".
Und 2024 wieder
Zu Beginn durften sich mit Michel Maugé, Jan-Paul Reinke und Elsbeth Ruiner zufem drei Mitglieder des RC Mannheim Rhein-Neckar über PHF-Auszeichnungen reuen. Und zum Finale brachte Mendelssohns "italienische“ Sinfonie mit ihrem Saltarello-Finale das Publikum zum Jubeln. Und: Nach EYOA ist vor EYOA. Auch im nächsten Jahr soll es wieder eine von Rotary geförderte Orchesterakademie geben.
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