Konstanz
Freundschaft im Zeichen des Lockdowns

Aus Solidarität mit ihrer italienischen Partnerstadt Lodi haben sich die drei Konstanzer RCs zusammengetan und bunte Stoffmasken genäht und verkauft – 15.000 Euro gehen nun an das dortige Rote Kreuz.
Als Militärfahrzeuge die Toten von Bergamo abholten, gingen die Bilder um die Welt. Von hier aus nahm die Pandemie in Europa ihren Ausgang. Schnell war die komplette Lombardei betroffen, darunter auch Lodi, die Partnerstadt von Konstanz. Während man sich in Deutschland noch sicher wähnte, herrschte dort bereits der Ausnahmezustand. Es fehlte an allem: Masken, Schutzkleidung, ja sogar am Geld fürs Benzin der Rettungswagen. Die Stadt Konstanz und die Jugendorganisationen der Parteien riefen zu Spenden für die norditalienische Partnerstadt auf. Unter dem Motto „Wir aus Konstanz für euch in Lodi“ starteten daraufhin auch der RC Konstanz-Mainau und der RC Konstanz-Rheintor ein Hands-on-Projekt: Gerade als sich die Erkenntnis durchsetzte, wie nützlich Masken als Infektionsschutz sind, wurden Freiwillige gewonnen, um Mund-Nasen-Schutze zu nähen. Hinter dem Projekt steht die Textil-Technikerin Katharina Schaus. Normalerweise zertifiziert sie in ganz Europa Textilfirmen. „Aber aufgrund von Corona hatte sich die Auftragslage massiv verschlechtert“, erzählt sie beim Helferfest. „Ich musste etwas tun, um nicht in ein Loch zu fallen.“ Daher hatte sie angefangen, für ihren Club, den RC Konstanz-Mainau, Masken zu nähen. „Ich wollte dafür gar nichts haben, aber alle wollten etwas geben.“ Über 3000 Euro kamen so zusammen.
Oberbürgermeister half mit
Mitten im Lockdown fanden sich schnell weitere Helfer, und mit dem RC Konstanz hatte sich der dritte Club angeschlossen. Sogar ein Webshop wurde programmiert, und am Ende kamen 15.000 Euro zusammen. Auch Oberbürgermeister Uli Burchardt, selbst Rotarier, brachte die bunten Masken auf dem Markt unters Volk.
Dankesbesuch folgt
Lucia Fiorini, die ehrenamtliche Leiterin des Roten Kreuzes in Lodi, bedankte sich überschwänglich. Bis dahin hatte das Rote Kreuz 2500 Fahrten absolviert und 90.000 Kilometer zurückgelegt. Insgesamt seien dadurch Kosten in Höhe von etwa 100.000 Euro entstanden. In Italien waren bis dahin 30.000 Menschen an Covid-19 gestorben, die Hälfte davon in der Lombardei. Aber wenn das alles mal überstanden ist, wolle sie nach Konstanz kommen und ihren Freunden danken, meinte Lucia Fiorini. Wie sich herausstellte, ist die Leiterin des Croce Rossa selbst Rotarierin.

Ulrike Vogt (RC Müllheim-Badenweiler) verheiratet, drei erwachsene Kinder, Musikerin (Musikhochschule Freiburg) und Musikpädagogin.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas Vogt leitet sie die Initiative "Musik für den Frieden" mit dem Ensemble MIR, ein zivilgesellschaftliches Austauschprojekt von jugendlichen russischen und deutschen Musikern und Tänzern. Ulrike und Thomas Vogt haben zusammen mit ihrem russischen Partner Andrey Korjakov für "Musik für den Frieden" den Göttinger Friedenspreis 2022 erhalten. Distriktreporterin im Distrikt 1930 seit 2020.
Kontakt über E-Mail: Rotary-Magazin@distriktbeirat.de
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