Gegründet auf den Müllhalden Mexikos

Die österreichische Sektion der Rotary Action Group for Reproductive, Maternal and Child Health (RMCH) ist heute sehr etabliert. Deren Protagonisten setzen sich für einen leistbaren Zugang zu medizinischer Grundversorgung für Mütter und Kinder ein, schaffen Bildungsangebote und schulen Frauen in Sachen Familienplanung.

Entstanden ist diese Action Group vor einem Vierteljahrhundert in den Müllhalden von Mexiko City, genauer gesagt Chimalhucan. Dort hat die Linzerin Leopoldine Ganser ein Sozialzentrum initiiert. Mit maßgeblicher Unterstützung aus dem Distrikt 1920 unter Federführung des RC Freistadt entstanden eine Ambulanz, eine Bäckerei, eine Näherei sowie eine Zahnstation. Die Bäckerei errichtete der Seniorchef der Honeder Naturbäckerei, deren jetziger Chef Reinhard Honeder ein engagierter Rotarier ist. Die Zahnstation wurde mit der Expertise des rotarischen Freundes und früheren Präsidenten der Oberösterreichischen Zahnärztekammer, Wolfgang Doneus, etabliert.

Besuch zum Jubiläum

Schon bald zeigte sich die Notwendigkeit einer frauenärztlichen Betreuung und Beratung in Sachen Empfängnisverhütung. Diesen Part hat der aktuelle Governor und Gynäkologe Peter Neuner übernommen.

"Dies war die Geburtsstunde der RMCH, die zu Beginn noch Action Group for Population and Development hieß", berichtet Neuner – und zwar direkt vom Ort des Geschehens. Denn zum 25-jährigen Jubiläum ist Neuner wieder nach Mexiko City gereist.

Saat ist voll aufgegangen

"Dieses Projekt ist unfassbar nachhaltig", ist Neuner stolz. Denn die Action Group hat seit ihrer Gründung in vielen Ländern Projekte umgesetzt, unter anderem in Nigeria, Äthiopien, Pakistan und Indien. Das Projekt in Mexiko war zudem Grundlage für weitere Projekte in den Bereichen des Jugendaustauschs, des Sports und der Ausbildung Jugendlicher vor Ort.

Ganze Jugend-Fußballmannschaften in Mexiko wurden nicht nur eingekleidet, sondern sind in Begleitung von Leopoldine Ganser nach Österreich gekommen, um hier sportlichen und sozialen Austausch zu erleben.

"Rotarische Projekte wie diese sind nachhaltig, fördern die Völkerverständigung, helfen der Bevölkerung, lassen Freundschaften wachsen und machen Rotary zu dem, was es ist", betont Governor Neuner: "Eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, denen das selbstlose Dienen ein persönliches Anliegen ist."