Krieg in der Ukraine
Hilfe aus Zeitz für Flüchtlinge in Moldau
Aus der Region Zeitz kommt rotarische Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge, die es über die Grenze in die Republik Moldau geschafft haben. Ein Gemeindebürgermeister hat das Vorhaben initiiert.
Stefan Leier ist Bürgermeister der Gemeinde Gutenborn in Sachsen-Anhalt. Und er ist Mitglied des Rotary Clubs Zeitz. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine bewegt ihn die Situation der Menschen dort und die Frage, wie man ihnen helfen kann. Über die zentrale Internet-Plattform für Ukraine-Hilfsprojekte der deutschsprachigen Rotary Clubs (www.rotary-fuer-ukraine.de) stieß er dabei auf ein Projekt der Dänin Charlotte Noer Petersen, die sich in Moldau unter dem Dach von "Pilgrims International" in einem Auffanglager für Geflüchtete in Riscani (Republik Moldau) engagiert. Die gemeinnützige Organisation macht seit über 25 Jahren Kinder- und Jugendsozialarbeit in dem osteuropäischen Land und kümmert sich seit Kriegsbeginn um die Aufnahme, Unterbringung, Betreuung und Verpflegung von Geflüchteten.
Per Mail nahm Leier mit der Dänin Kontakt auf und erfragte, wie man die Arbeit vor Ort unterstützen kann. Beinahe täglich gingen Mails hin und her – das Ganze mündete in einen Appell, den der Bürgermeister an die Einwohner der Gemeinde richtete. Darin heißt es: "Während die große Politik um Ideen und Vorschläge ringt, wie der Eskalation entgegengewirkt und der russische Präsident zum Stopp seines Krieges in der Ukraine bewegt werden kann, können wir – jede und jeder Einzelne von uns – nur versuchen, durch humanitäre Unterstützung zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Aber auch das ist wichtig und enorm relevant." Und dann listete Leier auf, was am nötigsten gebraucht wird: Trocken- oder H-Milch, Lebensmittel in Dosen, Mehl, Reis und Nudeln, Tütensuppen, Feuchttücher, Seife und Hygieneartikel, Decken und Kissen, Babynahrung und Babymilch, Windeln, Spielzeug sowie Schokolade für Kinder. Dies alles wird im Gemeindebüro in Droßdorf gesammelt.
Da zugleich auch in der Gemeinde Gutenborn kommunale wie auch private Wohnungen und Unterkünfte zur Unterbringung geflüchteter Menschen hergerichtet werden, erweiterte der Bürgermeister seinen Apppell an die Bürger und bat um Einrichtungsgegenstände wie Betten, Schränke, Tische und Stühle. "Und ich bitte Sie, wer immer die Möglichkeit einer Unterbringung oder Unterkunft hat, diese zur Verfügung zu stellen", so Stefan Leier. Die Resonanz war auch in diesem Fall ausgesprochen positiv.
Inzwischen ist der erste Hilfstransport in Richtung Riscani in Planung – maßgeblich unterstützt vom Rotary Club Zeitz. Und es ist vorgesehen, ukrainische Flüchtlinge nach Zeitz zu transportieren, um ihnen hier für die nächsten Wochen und Monate eine neue Heimat zu bieten.
Ralf Leineweber ist Jahrgang 1965 und Rotarier seit 2006. Er arbeitet derzeit als Journalist und Chefredakteur bei der Celleschen Zeitung, Von 2008 bis 2019 war er Distriktreporter für D1800. Inzwischen ist er für Online und Social Media zuständig; Club-Internet-Beauftragter ist er seit 2009.
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